Zwei Festnahmen nach Bombenplan gegen Lady Gagas Konzert in Rio

Copacabana, Rio de Janeiro, Brasilien - Die brasilianische Polizei hat zwei Verdächtige festgenommen, die im Verdacht stehen, einen Sprengstoffanschlag auf ein Konzert von Lady Gaga am Copacabana Strand in Rio de Janeiro geplant zu haben. Laut Al Jazeera wurde eine umfassende Polizeiaktion mit dem Codenamen „Fake Monster“ eingeleitet, um den mutmaßlichen Bombenangriff zu vereiteln. Das Konzert, bei dem über zwei Millionen Menschen anwesend waren, verlief trotz der Drohungen ohne Zwischenfälle.
Bei den Festgenommenen handelt es sich um einen Erwachsenen aus Rio Grande do Sul und einen Teenager aus Rio de Janeiro. Beide waren Mitglieder einer Online-Gruppe, die gewalttätige Ideologien verbreitet und Jugendliche rekrutiert. Die Verdächtigen planten, improvisierte Sprengstoffe, darunter Molotow-Cocktails, einzusetzen, um „Aufmerksamkeit in sozialen Medien“ zu erlangen. Bei den Durchsuchungen wurden keine Sprengstoffe gefunden, jedoch wurde einer der Verdächtigen auch im Besitz von Kinderpornografie entdeckt, wie ABC News berichtet.
Sicherheitslage beim Konzert
Die Sicherheitsmaßnahmen für das Konzert waren außergewöhnlich hoch, mit 5.200 Militär- und Polizeibeamten, die im Einsatz waren. Dennoch waren Lady Gaga und ihr Team vor und während der Veranstaltung nicht über die Bedrohung informiert worden. Ein Sprecher der Künstlerin erklärte, dass das_team erst am Sonntag von den Vorfällen erfahren hatte, während die Zivilpolizei Aufnahmen von der Polizeiarbeit veröffentlichte, die die Durchsuchungen dokumentierten.
Felipe Cury, Sekretär der Rio Polizei, erklärte, dass der Plan der Verdächtigen „motiviert durch sexuelle Orientierung“ war und sich auf die LGBTQ-Gemeinschaft konzentrierte. Dies ist besonders besorgniserregend in einem Land, in dem trans- und homophobe Gewalttaten weit verbreitet sind. Laut dem Bundesverband für LGBT-Rechte in Brasilien ist Brasilien eines der gefährlichsten Länder für LGBTQ-Personen, was sich in einer alarmierend hohen Anzahl an Hassverbrechen gegen diese Gemeinschaft äußert.
Hintergrund zu LGBTQ-Rechten in Brasilien
Die Sichtbarkeit der LGBTQ-Community in Brasilien hat in den letzten Jahren zugenommen, doch bestehen nach wie vor erhebliche Herausforderungen. Gewalt und Diskriminierung sind weit verbreitet, und trotz rechtlicher Fortschritte, wie der Anerkennung eingetragener Partnerschaften für homosexuelle Paare im Jahr 2011, sind viele Probleme noch ungelöst. So bleibt beispielsweise die Adoption in Brasilien ausschließlich auf Einzelpersonen beschränkt.
Der politische Raum für LGBTQ-Anliegen hat sich unter Präsident Luiz Inácio Lula da Silva geöffnet, doch bleibt die politische Debatte über Maßnahmen zur Bekämpfung von Homophobie und Diskriminierung angespannt. Evangelikale Gruppen üben erheblichen Druck auf politische Entscheidungen aus, was die Sicherheit und Rechte der LGBTQ-Gemeinschaft weiter gefährdet.
Die jüngsten Ereignisse rund um das Lady Gaga-Konzert verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen die LGBTQ-Community in Brasilien konfrontiert ist. Trotz der Bedrohung fand das Konzert jedoch ohne Zwischenfälle statt und setzte ein Zeichen für die Stärke und den Zusammenhalt der LGBTQ-Bewegungen im Land.
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Ort | Copacabana, Rio de Janeiro, Brasilien |
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