Engpassberufe in Sachsen-Anhalt: Herausforderungen für Unternehmen in der Region

Gegen den Fachkräftemangel in Sachsen-Anhalt

Die zunehmende Schwierigkeit, offene Stellen in Sachsen-Anhalt zu besetzen, ist eine Herausforderung für Unternehmen in der Region. Laut der jährlichen Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit ist die Anzahl der Engpassberufe im Jahr 2023 gestiegen. Insgesamt sind in 23 verschiedenen Berufsgruppen akute Engpässe bei der Besetzung offener Stellen zu verzeichnen, was einem Anstieg von drei Berufen im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Besonders stark betroffen sind Pflege- und Gesundheitsberufe sowie Berufe im verarbeitenden Gewerbe. Technische Berufe, insbesondere im Bereich Mechatronik und Automatisierungstechnik sowie in der Bauplanung, sind ebenfalls stark von Engpässen betroffen. Kriterien für diese Engpässe sind unter anderem die Dauer der Stellenbesetzung, die berufsspezifische Arbeitslosenquote und die Lohnentwicklung.

Alternative Lösungsansätze gegen den Fachkräftemangel

Die steigende Anzahl an Engpassberufen wird hauptsächlich auf die demografische Entwicklung zurückgeführt. Mit dem Ausscheiden vieler Menschen der geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand haben Unternehmen Schwierigkeiten, offene Stellen adäquat zu besetzen. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, setzen einige Betriebe verstärkt auf die Ausbildung neuer Fachkräfte.

Dennoch sind die derzeitigen Maßnahmen nicht ausreichend, um das Beschäftigungsniveau zu halten. Eine mögliche Lösung, die diskutiert wird, ist eine gesteuerte Zuwanderung von ausländischen Fachkräften. Das Land Sachsen-Anhalt plant, dieses Vorhaben finanziell zu unterstützen. Eine andere Meinung wird vertreten von Handwerkskammer-Geschäftsführer Dirk Neumann, der hervorhebt, dass die hohe Quote von Akademikern bei fast 40 Prozent eines Jahrgangs überdacht werden sollte.

Neumann argumentiert, dass eine zu hohe Akademikerquote zu einem Ungleichgewicht führen könnte, in dem viele arbeitslose Akademiker auf Handwerker warten würden. Er schlägt vor, die Akademikerquote anzupassen, um eine bessere Balance zwischen verschiedenen Berufsgruppen zu erreichen.

NAG