Gilde lehnt gleichberechtigten Schuss für Mädchen ab – Empörung in Wildeshausen!

Wildeshausen, Deutschland - In Wildeshausen sorgte die Generalversammlung der dortigen Schützengilde für Aufregung, als ein Antrag zur gleichberechtigten Teilnahme von Mädchen am traditionellen Kinderschützenfest behandelt wurde. Die Initiative mit dem Namen „Gilde für alle“ hatte vorgeschlagen, dass Mädchen im Alter von 10 bis 14 Jahren ebenso wie Jungen mit der Armbrust auf den „Papagoy“, ein Art Metallvogel an einer Stange, schießen dürften. Bisher war dies lediglich Jungen vorbehalten. Bei der Abstimmung stimmten 292 Mitglieder gegen den Antrag, während 170 dafür waren. Der Antragsteller Heiner Krieger äußerte sich enttäuscht über das Ergebnis und bezeichnete es als Rückschlag für die Gleichberechtigung.
Die Diskussion über die Öffnung des Schießens für Mädchen ist nicht neu. Ein Jahr zuvor hatte eine gespaltene Meinung in der Stadtgesellschaft zu einer Online-Petition geführt, die über 1.500 Unterschriften sammelte. Diese Petition wurde jedoch von der Schützengilde als „tendenziös“ abgelehnt. Die Gilde hat insgesamt 3.700 Mitglieder, ausschließlich männlich, und der Bürgermeister der Stadt ist der General der Schützengilde. Trotz der fehlenden Unterstützung von führenden Gildenmitgliedern bleibt die Diskussion um die Gleichberechtigung im Sport und insbesondere beim Kinderschützenfest aktuell.
Streit um Tradition und Geschlechtergerechtigkeit
Bei der Generalversammlung wurden zusätzlich weitere Anträge und Berichte von Kompanieversammlungen besprochen. Obwohl der Oberst Friedrich Ahlers keine Empfehlung zur Abstimmung abgab, gab es zu dem Thema deutliche Meinungsverschiedenheiten. Eine Kompanieversammlung im Dezember des Vorjahres zeigte, dass zwei Drittel der Anwesenden für die gleichberechtigte Teilnahme von Mädchen stimmten, während 86 Prozent im Vorjahr gegen eine Öffnung der Gilde waren. Heiner Krieger, ein Lehrer, hatte den Antrag in der Generalversammlung eingebracht, nachdem er selbst die positive Entwicklung im Dezember beobachtet hatte.
Ein bedeutendes Ereignis im Jahreskalender der Stadt bleibt das Gildefest zu Pfingsten, welches als gesellschaftlicher Höhepunkt gefeiert wird. Die partielle Offenheit der Gilde und die Möglichkeit, durch geheime Abstimmungen zu einer faireren Regelung zu gelangen, könnte ein weiterer Schritt in Richtung Gleichberechtigung darstellen.
Allgemeine Herausforderungen der Chancengleichheit im Sport
Diese Diskussionen und Abstimmungen, sowohl in Wildeshausen als auch in vielen Sportverbänden, zeigen, dass der Weg zu einer Gleichstellung noch uneinheitlich und schwierig ist, aber die Stimmen der Gerechtigkeitsforderungen werden lauter.
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Ort | Wildeshausen, Deutschland |
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