Köln räumt Parkplätze für Rettungskräfte: Lebensrettung hat Vorrang

Die Stadt Köln plant die Entfernung von 453 Parkplätzen, um Rettungswegen für Feuerwehr und Rettungsdienste mehr Platz zu bieten. Die Maßnahmen folgen nach kritischen Einsätzen und Hinweisen der Anwohner.
Die Stadt Köln plant die Entfernung von 453 Parkplätzen, um Rettungswegen für Feuerwehr und Rettungsdienste mehr Platz zu bieten. Die Maßnahmen folgen nach kritischen Einsätzen und Hinweisen der Anwohner.

Köln entfernt wegen enger Rettungswege 453 Parkplätze am Straßenrand

Die Stadt Köln hat entschieden, in der Innenstadt 453 Parkplätze am Straßenrand zu entfernen. Dieses Vorgehen erfolgt, um sicherzustellen, dass Rettungskräfte und die Feuerwehr während ihrer Einsätze ungehindert durchfahren können. Die Notwendigkeit dieser Maßnahme wurde durch Anträge von Feuerwehr und Bürgern deutlich, die auf Straßen hinwiesen, die nicht die erforderliche Mindestbreite von 3,05 Metern aufweisen.

Kritische Vorkommnisse unterstreichen die Dringlichkeit

Ein tragisches Beispiel für die Gefahren enger Straßenverhältnisse kam im März diesen Jahres ans Licht, als ein Falschparker die Feuerwehr bei einem Einsatz in Humboldt/Gremberg hinderte. In der Folge erlag ein 64-jähriger Mann seinen Brandverletzungen. Feuerwehrchef Christian Miller machte auf die Dringlichkeit aufmerksam, ausreichend breite Zugänge für Rettungsfahrzeuge bereitzustellen, um zeitliche Verzögerungen bei Einsätzen zu vermeiden.

Das Verkehrsdezernat, unter der Leitung von Ascan Egerer, hat die geäußerten Bedenken gründlich geprüft und die betroffenen Straßen vermessen. Fünf Wohngebiete sind von dieser Entscheidung betroffen, wobei das Agnesviertel am stärksten getroffen wird. Hier entfallen die meisten Parkplätze, insbesondere in der Weißenburgstraße und der Ewaldistraße.

Anwohner müssen um Parkplätze konkurrieren

Die Entfernung dieser Parkplätze wird die Parkplatzsituation für Anwohner in der Innenstadt weiter verschärfen. Obwohl jeder Anwohner einen Parkausweis erhält, bedeutet dies nicht, dass stets ein Parkplatz verfügbar ist. Mit der Reduzierung um 453 Stellplätze wird die Verfügbarkeit von Parkmöglichkeiten erheblich eingeschränkt. Eine Kompensation durch zusätzliche öffentliche Parkplätze sei laut den zuständigen Behörden nicht möglich. Stattdessen wird die Ausweitung des Bewohnerparkens angestrebt, um Anwohnern einen sichereren Zugang zu den verbleibenden Parkplätzen zu ermöglichen.

Langsame Umsetzung und alternative Lösungen

Die Stadt plant, die Parkplatzentfernung schrittweise vorzunehmen, um die nötigen Anpassungen an einzelnen Straßen vorzunehmen. Priorität haben dabei die Straßen, die von Feuerwehr und Rettungsdiensten spezifisch angeführt wurden. Alternatives Parken könnte in der Zukunft durch private Garagen und die Nutzung von Supermarktparkplätzen, die abends leer stehen, gefördert werden. Diese Maßnahmen sollen helfen, die Verkehrssituation zu verbessern und die Notwendigkeit von parkenden Fahrzeugen in allgemeinen Straßenbereichen zu verringern.

Die Mindestbreite von 3,05 Metern, die für die Durchfahrt von Einsatzfahrzeugen erforderlich ist, setzt sich aus der maximalen Fahrzeugbreite und einem erforderlichen Sicherheitsabstand zusammen. Die Stadt Köln testet regelmäßig die Durchfahrtsfähigkeit in Stadtteilen mit engen Straßen und zieht aus diesen Erkenntnissen wichtige Schlussfolgerungen für zukünftige Änderungen an Verkehrsregelungen.

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