Kölner Kliniken planen Krisenzentrum: 600 Betten für Notfälle in Merheim

Köln: Krisenzentrum in neuer Tiefgarage kostet 40 Millionen Euro
Die Stadt Köln plant den Bau eines Krisenzentrums in einer neu geplanten Tiefgarage. Die Initiative, an der unter der Leitung von Katja Scholtes und Architekt Christian Förster gearbeitet wird, zielt darauf ab, auf mögliche Notfälle wie Gesundheitskrisen oder Naturkatastrophen besser vorbereitet zu sein. Das Projekt soll eine erhebliche medizinische Kapazität bereitstellen, um im Ernstfall schnell auf Massenanfragen von Verletzten reagieren zu können. Das Gesundheitscampus Merheim wird mit einem Budget von 40 Millionen Euro realisiert.
Die geplante Einrichtung soll in einem Notfall Platz für bis zu 600 zusätzliche Patienten bieten. In der regulären Einrichtung sind bereits 1000 Betten vorgesehen, sodass Kölner Kliniken in Krisensituationen besser aufgestellt sind. Die Finanzierung des Projekts muss bis Ende des Jahres gesichert sein, damit die Bauarbeiten 2026 beginnen können. Die grundsätzliche Idee ist es, Platz zu schaffen, um Patientinnen und Patienten in geordneter Weise zu versorgen, während Melde- und Hilfepläne bereitstehen.
Die Dringlichkeit des Projekts wird durch aktuelle globale Entwicklungen verstärkt. Experten warnen vor einem Anstieg von Krisensituationen, von der Corona-Pandemie über Naturkatastrophen bis hin zu möglichen militärischen Konflikten. Scholtes betont die Notwendigkeit, sich auf die veränderte Bedrohungslage einzustellen, um die kritische Infrastruktur der Stadt zu sichern. Der Koalitionsvertrag von CDU und SPD hat zudem bereits eine Stärkung des Zivilschutzes in Deutschland angekündigt, was die Relevanz des Projekts nochmals unterstreicht.
Kölner Gesundheitsexperten, darunter Christian Karagiannidis, betonen die Notwendigkeit eines Gesundheitssicherstellungsgesetzes, das die Integration von großen Notfallkrankenhäusern in die zivilen Schutzmaßnahmen ermöglicht. Dies würde eine umfassende Bereitschaft im Falle eines Krisenszenarios sicherstellen. Die Um- und Ausbauten, die für die Schaffung dieses Krisenzentrums erforderlich sind, müssen entsprechend finanziert werden, um die Einsatztauglichkeit und den Schutz der Bevölkerung tatsächlich zu gewährleisten.
Katja Scholtes und ihr Team haben sich zur Aufgabe gemacht, weitere internationale Erfahrungen zu studieren, um die besten Praktiken in den Entwurf des Merheimer Krisenzentrums zu integrieren. Insbesondere Modelle aus Israel dienen als Vorbilder für die angestrebte Tiefgarage, die im Notfall als vollwertiges Krisenzentrum fungieren soll. Scholtes ist überzeugt davon, dass die Pläne nicht nur eine Reaktion auf aktuelle Bedrohungen sind, sondern auch eine proaktive Maßnahme zur Verbesserung der medizinischen Notfallversorgung darstellen.
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