Welche Länder könnten dem BRICS Bridge beitreten und den US-Dollar aufgeben?

Die wirtschaftliche Allianz BRICS sorgt derzeit mit der Entwicklung ihres neuen Zahlungssystems BRICS Bridge für großes Aufsehen. Die zentrale Frage dabei ist, welche Länder sich vom US-Dollar abwenden und dieses neue System annehmen könnten. Dies könnte ein bedeutender Moment in der weltweiten Wirtschaftslandschaft werden und vor allem zur Entdollarisierungsstrategie der Gruppe beitragen.

Das neue Zahlungssystem soll als Alternative zum westlichen SWIFT-System fungieren. Es wird erwartet, dass es das bilaterale Handelsvolumen und die Abwicklung von Währungen der BRICS-Staaten erheblich fördern wird. Doch welche Nationen könnten tatsächlich darauf verzichten, das westliche System weiterhin zu nutzen, das den US-Dollar verlangt?

Welche Länder könnten das BRICS Bridge System übernehmen und den US-Dollar aufgeben?

Es ist nicht zu leugnen, dass die Bedeutung der BRICS-Staaten wächst. Im vergangenen Jahr startete der Block seine erste Expansion seit 2001 und erweiterte sich auf neun Mitglieder. Viele weitere Länder wollen dem Bündnis im Jahr 2024 beitreten. Mit dem bevorstehenden Gipfeltreffen rücken die Augen der Welt zunehmend auf das BRICS Bridge System.

Dieses Zahlungssystem soll lokale Währungen in den Vordergrund stellen und die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten verstärken. Doch welche Länder könnten sich dafür entscheiden, den US-Dollar zugunsten des neuen Systems aufzugeben? Die Antwort könnte überraschend sein. Laut Elvira Nabiullina, Gouverneurin der russischen Zentralbank, haben bereits 159 ausländische Teilnehmer und 20 Länder das System angenommen.

Dazu gehören die aktuellen BRICS-Mitglieder: Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika, Ägypten, Äthiopien, Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Darüber hinaus könnten viele Kandidaten, die dem Bündnis beitreten möchten, ebenfalls an Bord sein.

Interesse weiterer Länder

Südafrikas Außenministerin Naledi Pandor erwähnte Anfang des Jahres, dass 34 Länder ihr Interesse an einem Beitritt zur Allianz bekundet haben. Dazu zählen voraussichtlich Länder wie Venezuela, Malaysia, Thailand und Nigeria, die alle wichtige Handelsbeziehungen haben. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass diese Nationen das BRICS Bridge System annehmen werden.

Andere Länder könnten dem Beispiel folgen. So hat Frankreich bereits freundschaftliche Beziehungen mit den BRICS-Ländern diskutiert, was eine Beteiligung ermöglichen könnte. Insgesamt dürfte dies in großem Maße zur Verringerung der weltweiten Abhängigkeit vom US-Dollar beitragen.

Globale wirtschaftliche Implikationen

Die bevorstehende Einführung des BRICS Bridge Zahlungssystems könnte weitreichende Auswirkungen auf den globalen Handel und die Währungslandschaft haben. Länder, die zuvor stark vom US-Dollar abhängig waren, könnten dank der neuen Optionen eine Diversifizierung anstreben. Dies könnte letztendlich eine neue Ära wirtschaftlicher Beziehungen einleiten und den Einfluss des US-Dollars auf den Weltmarkt reduzieren.

Die Weltwirtschaft könnte somit einen bedeutenden Wandel erleben, an dessen Ende eine Reihe von Ländern stehen könnte, die sich für das BRICS Bridge System entschieden haben. Die kommenden Monate und Jahre werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie dieser Übergang voranschreitet und welche Länder sich letztendlich dem System anschließen werden.

Historische Parallelen zum De-Dollarisierungsprozess

Der Bestrebung der BRICS-Staaten, Alternativen zum US-Dollar zu schaffen, sind historische Parallelen zu anderen De-Dollarisierungsbestrebungen zu erkennen. Ein Beispiel dafür ist die Einführung des Euro in 1999. Damals entschieden sich die Mitgliedstaaten der Europäischen Union, eine gemeinsame Währung zu schaffen, um ihre wirtschaftliche Integration zu vertiefen und die Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern. Auch damals war ein ähnlich tiefgreifender Wandel in den globalen Finanzmärkten zu beobachten.

Hintergrundinformationen zur BRICS-Initiative

Die BRICS-Allianz, bestehend aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, wurde ursprünglich im Jahr 2001 als BRIC-Gruppe ohne Südafrika gegründet. Im Jahr 2010 trat Südafrika der Gruppe bei, und seitdem hat sie sich als einflussreiches wirtschaftliches Bündnis etabliert. Ziel der Allianz ist es, die wirtschaftliche Integration zwischen den Mitgliedstaaten zu fördern und gemeinsame Interessen auf internationaler Ebene zu vertreten.

In den letzten Jahren hat die Gruppe verstärkt Initiativen ergriffen, um ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit zu stärken und alternative Finanzsysteme zu schaffen. Ein zentrales Element dieser Bemühungen ist die „De-Dollarisierung“, also die Reduzierung der Abhängigkeit vom US-Dollar als internationale Leitwährung. Der BRICS Bridge-Zahlungsmechanismus ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung, da er den Mitgliedstaaten die Möglichkeit geben soll, ihre Handelsgeschäfte in lokalen Währungen abzuwickeln.

Statistiken und Daten zur Wirtschaftskraft der BRICS-Staaten

Die BRICS-Staaten machen gemeinsam einen bedeutenden Teil der Weltwirtschaft aus. Laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) betrug das kombinierte Bruttoinlandsprodukt (BIP) der BRICS-Staaten im Jahr 2022 rund 24 Billionen US-Dollar, was etwa 31% des globalen BIP entspricht. Zudem leben in diesen Ländern rund 42% der Weltbevölkerung.

Die wirtschaftliche Leistung der BRICS-Staaten variiert jedoch stark. China und Indien verzeichnen ein starkes wirtschaftliches Wachstum, während andere Mitgliedstaaten, wie Brasilien und Südafrika, mit wirtschaftlichen Herausforderungen kämpfen. Nichtsdestotrotz bleibt die Allianz ein wesentlicher Akteur in der globalen Wirtschaft.

Land BIP (Billionen USD, 2022) Bevölkerung (Millionen, 2022)
Brasilien 2.04 214
Russland 1.7 145
Indien 3.5 1393
China 17.7 1441
Südafrika 0.42 60

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Implementierung des BRICS Bridge-Zahlungssystems auf die globale Finanzlandschaft auswirken wird. Die wachsende wirtschaftliche Macht der Allianz und ihre ehrgeizigen Pläne zur De-Dollarisierung könnten jedoch erhebliche Auswirkungen auf den internationalen Handel und die Finanzmärkte haben.

Quellen: Internationaler Währungsfonds, Weltbank