Kämpfen gegen den Rückgang: 150.000 Stammzellenspender fehlen in BW!

Baden-Württemberg verzeichnet einen Rückgang von 150.000 Stammzellenspendern, was die Suche nach Spendern erschwert.

Baden-Württemberg verzeichnet einen Rückgang von 150.000 Stammzellenspendern, was die Suche nach Spendern erschwert.
Baden-Württemberg verzeichnet einen Rückgang von 150.000 Stammzellenspendern, was die Suche nach Spendern erschwert.

Kämpfen gegen den Rückgang: 150.000 Stammzellenspender fehlen in BW!

Die Suche nach Stammzellspendern wird zunehmend schwieriger. In Baden-Württemberg etwa verzeichnet die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) einen Rückgang von 150.000 registrierten Spendern. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf die Hilfe für Blutkrebspatienten, denn alle 12 Minuten wird in Deutschland jemand mit dieser furchtbaren Diagnose konfrontiert. Der demografische Wandel und die Altersstruktur der Spender machen es der DKMS schwer, die benötigte Zahl an Spendenden zu erreichen.

Jungen Menschen kommt dabei eine besondere Rolle zu. Besonders Spender unter 30 Jahren sind hoch im Kurs, da sie oft angefragt werden. Nach den Zahlen von stuttgarter-nachrichten.de verließen 2019 bereits 66.000 Menschen altersbedingt die Spenderdatei, 2021 waren es 86.000 und 2022 101.000. Im Jahr 2024 wird ein weiterer Anstieg auf 135.000 registrierte Abgänge prognostiziert.

Wie funktioniert die Stammzellspende?

Stammzellen sind die Vorläufer aller Blutzellen und spielen eine entscheidende Rolle bei der Blutbildung. Bei einer Stammzelltransplantation wird erkranktes Knochenmark durch gesunde Zellen eines Spenders ersetzt. Es gibt zwei Hauptmethoden: die periphere Stammzellentnahme, die in der Regel analog zu einer Blutspende erfolgt, sowie die Knochenmarkentnahme, die eine Narkose erfordert. Vor beiden Verfahren erfolgt eine umfassende medizinische Eignungsprüfung der Spender.

Bei der peripheren Methode wird dem Spender ein Medikament verabreicht, das die Produktion von Stammzellen anregt. Diese Methode wird am häufigsten eingesetzt, während die Knochenmarkentnahme eher selten vorkommt. Obwohl beide Verfahren mit bestimmten Risiken, wie Schmerzen oder vorübergehenden Unannehmlichkeiten, verbunden sind, gilt das gesundheitliche Risiko insgesamt als gering, wie zdfheute.de berichtet.

  • Alter: Der Spender muss zwischen 18 und 61 Jahren alt sein.
  • Gesundheit: Bestimmte Vorerkrankungen schließen eine Spende aus, darunter schwere Herz- oder Lungenerkrankungen.
  • Prozess: Die Registrierung erfolgt über einen Wangenschleimhaut-Abstrich.

Ein engagierter und fortlaufender Einsatz der DKMS für Aufklärung, speziell an Schulen, spielt eine wesentliche Rolle bei der Rekrutierung neuer Spender. Die Organisation hat allein 2019 über 600.000 neue Registrierungen verzeichnet, wobei die Zahl der täglichen Anmeldungen heute bei rund 1.900 Personen liegt. Weltweit gibt es bereits über 12,5 Millionen registrierte Spender, von denen mehr als 7,8 Millionen in Deutschland aktiv sind.

Herausforderungen und Chancen

Die aktuelle Situation zwingt die DKMS, innovative Wege zu finden, um jüngere Zielgruppen zu erreichen. Die Aufklärung über die drohende Knappheit an Spendern und die enormen gesundheitlichen Herausforderungen, die Blutkrebspatienten gegenüberstehen, sind unabdingbar. Dabei kann jede Registrierung helfen, das Leben eines Menschen zu retten.

In Anbetracht der Tatsache, dass weltweit alle 27 Sekunden jemand mit Blutkrebs diagnostiziert wird, ist es wichtiger denn je, sich registrieren zu lassen. Daher ist die DKMS auch weiterhin tatkräftig im Einsatz, um die Zahl der möglichen Spender zu erhöhen und auf die Notwendigkeit von Stammzellspenden aufmerksam zu machen.

Abschließend bleibt nur zu sagen: Wenn Ihr im Alter von 18 bis 61 Jahren seid und gesund, könnte eure Registrierung als Stammzellspender der entscheidende Schritt sein, um Leben zu retten. Lasst uns gemeinsam gegen Blutkrebs kämpfen!