Beliebtes Tettnanger Restaurant Krea schließt wegen Personalmangel!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Beliebtes Restaurant „Krea“ in Tettnang schließt wegen Personalmangel und steigenden Kosten, trotz großer Nachfrage und Umsatzrückgang.

Beliebtes Restaurant „Krea“ in Tettnang schließt wegen Personalmangel und steigenden Kosten, trotz großer Nachfrage und Umsatzrückgang.
Beliebtes Restaurant „Krea“ in Tettnang schließt wegen Personalmangel und steigenden Kosten, trotz großer Nachfrage und Umsatzrückgang.

Beliebtes Tettnanger Restaurant Krea schließt wegen Personalmangel!

Trotz voller Lokale und hoher Nachfrage wird Lothar Kustermann sein Restaurant „Krea“ in Tettnang schließen. Diese Entscheidung, die im Gastronomiebereich bereits für Aufsehen sorgt, fiel aufgrund von Personalmangel und steigenden Kosten, wie die Schwäbische berichtet. Kustermann, der 2015 mit einem Takeaway-Geschäft startete und 2021 ein Restaurant in der Montfortstraße eröffnete, sieht sich nun gezwungen, ab September nur noch Takeaway und Catering anzubieten, einschließlich eines Mittagsmenüs. Eine schwierige Situation, wobei die Räumlichkeiten erhalten bleiben und die Küche weiter genutzt wird.

Wer den Namen „Krea“ kennt, dem sind sicherlich die kreativen Sushi-Rollen in Erinnerung geblieben, darunter auch vegane und vegetarische Variationen. Diese Gaumenfreuden haben das Restaurant zu einem Treffpunkt für Feinschmecker gemacht. Dennoch musste Kustermann wiederholt kurzfristig schließen, da es ihm an qualifiziertem Personal mangelte. Trotz der Einführung einer Vier-Tage-Woche bleiben die Herausforderungen im Servicebereich offenbar unüberwindbar. Wie auch andere Gastronomiebetriebe, kämpft Kustermann mit den gestiegenen Preisen für hochwertige Zutaten, allen voran Fisch.

Schwierige Rahmenbedingungen für die Gastronomie

Wie die ZDF berichtet, ist der Personalmangel in der Branche ein anhaltendes Problem, besonders seit der Corona-Pandemie. Die Gastronomie steht unter Druck: Die Umsätze in der Speisegastronomie in Baden-Württemberg sind allein im Jahr 2024 um 7 Prozent gesunken und auch für 2025 wird ein inflationsbereinigter Rückgang um 6,2 Prozent erwartet.

Es ist nicht nur der Fachkräftemangel, der den Gastronomen Sorgen bereitet. Auch die Preissensibilität der Kunden ist gestiegen, wodurch die Möglichkeit, gestiegene Kosten an die Gäste weiterzugeben, stark eingeschränkt ist. Laut dem Statistischen Bundesamt sanken die Umsätze im Gastgewerbe im August 2023 um 1,3 Prozent. Diese Entwicklung zeigt, wie stark die Branche unter den aktuellen wirtschaftlichen Gegebenheiten leidet.

Branche im Umbruch

Eine Umfrage mit rund 4.000 Beschäftigten aus der Gastronomie deckt weitere Herausforderungen auf: Im Jahr 2022 waren etwa 100.000 Beschäftigte weniger im Dienst als vor der Pandemie. obwohl die Zahl der Betriebe mittlerweile das Niveau von 2019 erreicht hat, bleiben die Umsätze hinter den Werten von 2019 zurück. Über 104 Milliarden Euro wurden damals erwirtschaftet, während die Branche letztes Jahr nur knapp an die 100 Milliarden-Euro-Marke herankam, wie die Analyse von Gastivo zeigt.

Das Gastgewerbe steht vor der Aufgabe, sich attraktiver für Arbeitnehmer:innen zu gestalten. Schlechte Bezahlung, unklare Dienstpläne und hohe Anforderungen sind Gründe, warum viele Mitarbeiter die Branche verließen. Die Gewerkschaft NGG fordert daher einen Gastro-Start-Lohn von 3.000 Euro brutto nach abgeschlossener Ausbildung, um das Personal langfristig halten zu können.

Soweit das Auge reicht, müssen Gastronomen wie Kustermann kreative Lösungen finden. Auch im Bornheimer Ratskeller in Frankfurt, wo Gastwirt Mario Furlanello selbst bedienen musste, um die Lage zu meistern, zeigt sich, wie in der Branche improvisiert wird. Es bleibt spannend, wie sich die Gastronomie in den kommenden Monaten weiterentwickeln wird und welche neuen Konzepte die Betreiber einführen, um bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen und die Geschäfte wieder anzukurbeln.

Quellen: