Unruhe bei Diakonie: Fast alle Mitarbeiter kündigen in Friedrichshafen!

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Unmut im Team der Diakonie im Bodenseekreis: Fast alle Mitarbeiter haben gekündigt. Neuer Neuanfang und Suche nach Führungspersonal.

Unmut im Team der Diakonie im Bodenseekreis: Fast alle Mitarbeiter haben gekündigt. Neuer Neuanfang und Suche nach Führungspersonal.
Unmut im Team der Diakonie im Bodenseekreis: Fast alle Mitarbeiter haben gekündigt. Neuer Neuanfang und Suche nach Führungspersonal.

Unruhe bei Diakonie: Fast alle Mitarbeiter kündigen in Friedrichshafen!

In den letzten Wochen hat sich im Bodenseekreis ein besorgniserregendes Bild abgezeichnet: Bei der Diakonie für Suchthilfe haben fast alle Mitarbeiter gekündigt. Ein Bericht bestätigt, dass die Unruhe im Team auf Unmut über die Leiterin zurückzuführen ist, die seit November 2022 im Amt war. Nach zahlreichen Abgängen stehen die Beratungsstellen in Friedrichshafen und Überlingen vor einem kompletten Neuanfang.

Die Diakonie ist seit 2006 eine wichtige Anlaufstelle für die psychosoziale Betreuung und ambulante Rehabilitation von Suchtkranken in der Region. Durch den plötzlichen Verlust fast aller Psychologen und Sozialarbeiter sind die Angebote in der Suchthilfe nun stark eingeschränkt. Die Berater müssen sich um etwa 1800 Klienten kümmern, darunter über 100 in der Drogensubstitution.

Sitz und Stelle: Herausforderungen für die Diakonie

Aktuell können viele ambulante Rehabilitationsangebote gar nicht mehr wahrgenommen werden. Klienten sind gezwungen, in Nachbarlandkreise zu reisen, um die erforderlichen Behandlungen zu erhalten. Die Deutsche Rentenversicherung hat bereits zugestimmt, dass die Diakonie ein Jahr mit der ambulanten Reha aussetzen kann. Allerdings könnte die Anerkennung der Diakonie verloren gehen, sollte das Angebot nicht bis August 2026 wieder in Anspruch genommen werden.

Mit jeder neuen Kündigung schwindet nicht nur die Teamstärke, sondern auch das Vertrauen der Klienten in die Institution. Brennecke, der Geschäftsführer des Diakonischen Werks Oberschwaben Allgäu Bodensee, sucht händeringend nach einer neuen Leitung und weiteren Beratern für das Team, das schließlich auf etwa 15 Mitglieder anwachsen soll. Viele Stellen sind bereits besetzt, jedoch bedarf es noch gewissenhafter Rekrutierung mit einem guten Gespür für die menschlichen Belange des Teams und der Klienten.

Zukunftsvisionen und Finanzierung

Aktuell pausieren zudem Gruppenangebote wie die „Regenbogen-Kids“, die sich um Kinder aus belasteten Familien kümmern. Brennecke hofft auf eine baldige Entscheidung des Landratsamtes zur Finanzierung. Der Zuschuss des Landes wurde erfreulicherweise von 19.000 Euro auf 25.000 Euro pro Jahr pro Vollzeitstelle angehoben, was in dieser schwierigen Lage ein Lichtblick darstellt.

Es ist klar, dass nicht nur strukturelle Änderungen notwendig sind, sondern auch eine Verbesserung der Kommunikation zwischen Mitarbeitern und Geschäftsführung. Hier hat Brennecke bereits Maßnahmen in die Wege geleitet. Der Rückhalt und die moralische Unterstützung im Team scheinen unerlässlich, um das Arbeitsklima und die Motivation wiederherzustellen.

Der Blick über den Tellerrand: Sucht am Arbeitsplatz

Ein weiterer Aspekt, der in diesem Zusammenhang nicht vernachlässigt werden sollte, ist die Thematik der Sucht am Arbeitsplatz. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) widmet sich aktiv der Situation von Suchterkrankungen im Berufsleben. Hier können Betriebsvereinbarungen, Präventionsmaßnahmen und Gesundheitsförderung helfen, um frühzeitig Suchtproblematiken in den Griff zu bekommen. Die Herausforderungen, mit denen die Diakonie konfrontiert ist, spiegeln hierin die Notwendigkeit wider, sich auch mit betrieblichen Hilfssystemen auseinanderzusetzen.

Abschließend bleibt zu hoffen, dass die Diakonie die notwendigen Schritte einleitet, um das Vertrauen der Klienten zurückzugewinnen und gleichzeitig ein harmonisches Arbeitsumfeld zu schaffen. Denn nur so kann die wertvolle Arbeit in der Suchthilfe weiterhin geleistet werden.