ZF Friedrichshafen unter Druck: Arbeitsplätze in Gefahr!
ZF Friedrichshafen steht vor Herausforderungen: Umsatzrückgang, Schulden und Arbeitsplatzabbau bis 2028 lassen die Zukunft des Konzerns ungewiss erscheinen.

ZF Friedrichshafen unter Druck: Arbeitsplätze in Gefahr!
Es ist nicht leicht für ZF Friedrichshafen. Der Technologiekonzern, der seinen Sitz in Friedrichshafen hat, kämpft mit einem erheblichen Umsatzeinbruch. Im vergangenen Jahr waren die Zahlen ernüchternd, und die aktuellen Berichte aus dem ersten Halbjahr 2025 zeigen nur marginale Besserung. ZF ist stark verschuldet, nicht zuletzt aufgrund mehrerer milliardenschwerer Übernahmen, die in der Vergangenheit getätigt wurden. Mit einem Umsatz von 41,4 Milliarden Euro im Jahr 2024 ist es offensichtlich, dass der Konzern, der weltweit einen der größten Anteile im Bereich Antriebs- und Fahrwerkstechnologie sowie Sicherheitslösungen innehat, in einer kritischen Lage steckt.
Es bahnt sich ein Sparprogramm an, das von 2025 bis 2028 bis zu 14.000 Arbeitsplätze in Deutschland kosten könnte. Eine ungewisse Zukunft zeichnet sich für die zentrale Antriebssparte ab, die zwar ausgelagert, jedoch nicht verkauft werden soll. Dies hat zu einer Welle von Protestaktionen und Demonstrationen unter der Belegschaft geführt. Die IG Metall Baden-Württemberg hat nun Staatshilfen sowie eine temporäre Beteiligung des Staates ins Gespräch gebracht, was von Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer als problematisch eingeordnet wird. Er sieht darin eine Kapitulation und warnt, dass staatliche Hilfe ohne Zustimmung aus Brüssel unvorstellbar sei.
Die Historie von ZF und aktuelle Herausforderungen
Zauberhafte 110 Jahre ist ZF Friedrichshafen alt. Gegründet wurde das Unternehmen 1915 unter dem Namen Zahnradfabrik Friedrichshafen von Graf Ferdinand von Zeppelin. Ursprünglich stellte die Firma Zahnräder für Zeppeline her und hat sich seitdem zu einem der weltweit führenden Automobilzulieferer entwickelt. ZF hatte stets ein gutes Händchen, sich an Veränderungen des Marktes anzupassen, jedoch ist die aktuelle Transformation zur Elektromobilität eine erhebliche Herausforderung.
Immer wieder hat ZF als Innovationsmotor fungiert: Von der Patentanmeldung für das Soden-Sechsganggetriebe bis hin zur Einführung eines der ersten 9-Gang-Automatikgetriebe. Trotz dieser Erfolge gibt es jetzt Überlegungen zur Schließung weiterer deutscher Standorte, darunter das Werk in Eitorf, das bis Ende 2027 schließen könnte. Dudenhöffer empfiehlt, andere Optionen, wie Partnerschaften zur Effizienzsteigerung, anstelle von Staatshilfen in Betracht zu ziehen – so wie die bestehende Kooperation mit Foxconn in der Achsmontage, die einen frischen Wind in die Angelegenheit bringen könnte.
Weltweite Präsenz und Forschung
Trotz aller Schwierigkeiten bleibt die weltweite Präsenz von ZF bemerkenswert. Rund 161.600 Mitarbeiter arbeiten an 168 Standorten in 32 Ländern. Der Konzern investiert jährlich etwa fünf Prozent seines Umsatzes, etwa 3,6 Milliarden Euro, in Forschung und Entwicklung. Das ist ein großer Pluspunkt in der aktuellen Marktlandschaft, wo technologische Innovationen der Schlüssel zum Überleben sind. Viele sprechen von ZF als einem starken Akteur in der Automobilbranche, der nicht nur Fahrsicherheit, sondern auch Antriebstechnologien weit voranbringt.
Unter diesen Umständen bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und ob ZF Friedrichshafen die Weichen richtig stellt, um sowohl seine Tradition zu bewahren als auch auf die Herausforderungen der Zukunft zu reagieren. Die nächsten Jahre werden entscheidend sein – für die Belegschaft, die Region und den Konzern als Ganzes.