ZF vor Umbruch: 14.000 Jobs in Gefahr - Neuer Chef Miedreich im Fokus!

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ZF Friedrichshafen steht vor einem umfangreichen Umbau, der Arbeitsplatzabbau und herausfordernde Finanzkennzahlen umfasst.

ZF Friedrichshafen steht vor einem umfangreichen Umbau, der Arbeitsplatzabbau und herausfordernde Finanzkennzahlen umfasst.
ZF Friedrichshafen steht vor einem umfangreichen Umbau, der Arbeitsplatzabbau und herausfordernde Finanzkennzahlen umfasst.

ZF vor Umbruch: 14.000 Jobs in Gefahr - Neuer Chef Miedreich im Fokus!

In einem turbulenten Umfeld steht ZF Friedrichshafen, der zweitgrößte deutsche Autozulieferer hinter Bosch, vor enormen Herausforderungen. Mathias Miedreich wird ab Oktober 2025 das Steuer übernehmen, nachdem Holger Klein das Unternehmen am 30. September verlässt. Miedreich bringt Erfahrungen aus seiner Zeit bei Continental und Faurecia mit und hat klare Pläne, um den Konzern wieder auf Kurs zu bringen. Laut Merkur ist ZF seit längerem in einer Krise und muss sich den Auswirkungen hoher Schulden sowie einem Umsatzrückgang stellen.

Im ersten Halbjahr 2025 verzeichnete ZF einen Umsatzrückgang von 10,3 % auf 19,7 Milliarden Euro, was sich negativ auf die finanzielle Gesundheit auswirkte. Obwohl das operative Ergebnis um 100 Millionen Euro auf 874 Millionen Euro verbessert werden konnte, belasten hohe Zinszahlungen von über 600 Millionen Euro jährlich und Restrukturierungskosten die Bilanz. Die Schulden belaufen sich auf 10,5 Milliarden Euro, und im Jahr 2024 betrug der Umsatz des Unternehmens 41,4 Milliarden Euro. Finanzvorstand Michael Frick spricht von einer Freisetzung von rund einer Milliarde Euro durch optimierte Performance und fokussierte Investitionen, um das Unternehmen in eine stabilere Zukunft zu führen. Dabei sieht Miedreich ZF nicht als Sorgenkind der Branche, sondern glaubt an das Potenzial des Unternehmens, wie Industriemagazin berichtet.

Strategische Neuausrichtung und Personalabbau

Die Unternehmensstrategie erfordert tiefgreifende Anpassungen. Miedreich hat klare “Hausaufgaben” definiert: Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, Portfolio-Gestaltung, Optimierung der Fertigungsstandorte und gezielte Personalreduzierung. Bis 2028 plant ZF den Abbau von 11.000 bis 14.000 Arbeitsplätzen in Deutschland, was bereits zu Besorgnis unter den Mitarbeitern führt. Besonders der Betriebsrat des ZF-Standorts Schweinfurt warnt vor einer großen Anzahl an betriebsbedingten Kündigungen, betont jedoch, dass die Unternehmensleitung einen sozialverträglichen Umbau anstrebt. Trotz dieser Bemühungen können betriebsbedingte Kündigungen nicht vollständig ausgeschlossen werden, wie auch ZF Presse feststellt.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind alles andere als einfach. Grund für den Umsatzrückgang sind unter anderem die stagnierende globale Fahrzeugproduktion und Unsicherheiten durch die US-Zollpolitik. In diesem Kontext hat sich ZF dazu entschieden, sich auf Bereiche mit langfristigen Perspektiven zu konzentrieren, insbesondere in den Sparten Chassis Solutions und Nutzfahrzeugtechnik. Technologien wie autonome Shuttles werden nicht weiterverfolgt. Die Division Elektrifizierung erwartet ein spezifisches Restrukturierungsprogramm, um neues Potenzial zu erschließen.

Zukunftsorientierte Maßnahmen und IAA-Messe

Um die Liquidität aufrechtzuerhalten, hat ZF eine Anleihe über 1,25 Milliarden Euro begeben und sich im Juni 2025 durch eine Anleihe in Höhe von 1,3 Milliarden Euro zusätzliche Mittel gesichert. Allerdings muss das Unternehmen aufgrund eines schwachen Ratings hohe Zinsen von bis zu 7 % zahlen. Gleichzeitig läuft am 21. September eine weitere 750-Millionen-Euro-Anleihe aus, die zuvor mit 3 % verliehen war. Die dringend notwendigen Schritte zur Stabilisierung des Unternehmens sollten auch während der kommenden IAA Mobility in München, die vom 9. bis 12. September 2025 stattfindet, präsentiert werden. Hier wird ZF seine neuen Konzepte und Technologien vorstellen, darunter das Chassis-2.0-Konzept und die E-Antriebsplattform SELECT.

Die kommenden Monate werden für ZF entscheidend sein. Mit Miedreich an der Spitze sind viele Hoffnungen verbunden, dass der Konzern die Krise meistern und gestärkt aus der Situation hervorgehen kann.