Böblinger Freibad schließt am Mittag: Schwimmmeister krank!

Böblinger Freibad schließt am Mittag: Schwimmmeister krank!
Die Freibadsaison hat uns mit Sonnenschein und vielen Badegästen in Köln voll im Griff. Doch die Freude am Wasser wird etwas getrübt, wie die Stadtwerke Böblingen am 2. Juli 2025 mitteilten. Aufgrund krankheitsbedingter Ausfälle unter den Schwimmmeistern musste das Böblinger Freibad bereits am Mittag um 12:30 Uhr schließen. Diese Notmaßnahme wurde ergriffen, da die Sicherheit der Badegäste nicht länger gewährleistet werden konnte. Die Stadtwerke arbeiteten mit Hochdruck daran, den regulären Betrieb so schnell wie möglich wiederherzustellen, doch die Lage ist angespannt.
In Böblingen sind insgesamt sieben Vollzeit-Schwimmmeister und eine Teilzeitkraft für den Betrieb zuständig. Neben den krankheitsbedingten Ausfällen kommen auch urlaubsbedingte Abwesenheiten hinzu, die die Situation noch komplizierter machen. Die gesetzlich vorgeschriebene Verkehrssicherungspflicht konnte unter diesen Umständen nicht mehr erfüllt werden. Ehrenamtliche Helfer der DLRG sowie der Bäderhilfe GmbH und des Dienstleisters Poseidon springen ein, um zu unterstützen. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob weitere Schließungen in den kommenden Tagen anstehen.
Hintergrund zur Personalsituation
Das Problem ist jedoch nicht neu. Auch in anderen Freibädern in der Umgebung gab es im vorigen Jahr bereits eingeschränkte Öffnungszeiten aufgrund von Fachkräftemangel. Dies ist ein Phänomen, das nicht nur Böblingen betrifft, sondern in ganz Deutschland zu beobachten ist. Wie kommunal.de berichtet, haben viele Freibäder mit Personalmangel zu kämpfen: Die Freibadsaison in Bonn startet zum Beispiel ebenfalls unter reduzierten Öffnungszeiten, bedingt durch die gleichen Herausforderungen.
Der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Schwimmmeister e.V., Peter Harzheim, bringt das Dilemma auf den Punkt: Über 2.500 Fachkräfte fehlen deutschlandweit, was die Existenz zahlreicher Freibäder und Hallenbäder gefährdet. In vielen Städten wurden Öffnungszeiten eingeschränkt, teils auf nur sechs Stunden täglich. Der Mangel an qualifiziertem Aufsichtspersonal ist nicht nur ein akutes Problem, sondern hat auch tiefere Ursachen. Die Bachelor-Studenten, die als Aushilfen arbeiten könnten, sind rar gesät und die Corona-Pandemie sowie die Energiekrise haben viele Fachkräfte in die Industrie abwandern lassen.
Zukunft des Freibadbetriebs
Die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage bleibt groß: Junge Arbeitskräfte legen zunehmend Wert auf eine bessere Work-Life-Balance, wodurch Berufe im Bereich Bäderbetrieb unattraktiver erscheinen. Kommunen bemühen sich, neue Mitarbeiter zu gewinnen, indem sie die Gehälter erhöhen. So liegen die Einstiegsgehälter für Fachangestellte für Bäderbetriebe zwischen 2.800 und 3.000 Euro brutto, während geprüfte Meister über 4.000 Euro verdienen können. Private Betreiber zahlen oft jedoch weniger, was die Lage weiter erschwert.
Das Freibad steht vor einer herausfordernden Zukunft. Es ist mehr denn je gefragt, neue Lösungen zu finden, um die Wasserfreuden für alle sicherzustellen. Für die kommende Saison sind kreative Ansätze nötig, um die Personalsituation zu entspannen und den Weg zurück zu regulären Öffnungszeiten zu finden. Wir halten Sie über alle Entwicklungen auf dem Laufenden – sowohl auf unserer Webseite als auch in den sozialen Medien.