RSF erobert El Fascher: Die letzte Bastion der sudanesischen Armee gefallen!
Am 27.10.2025 eroberte die RSF in Darfur die letzte Großstadt der sudanesischen Armee. Was dies für die Region bedeutet.

RSF erobert El Fascher: Die letzte Bastion der sudanesischen Armee gefallen!
Die anhaltenden Konflikte in der sudanesischen Region Darfur haben erneut eine alarmierende Wende genommen. Wie krzbb.de berichtet, hat die paramilitärische Gruppe RSF (Rapid Support Forces) die letzte von der sudanesischen Armee kontrollierte Großstadt in Darfur, El Fascher, eingenommen. Diese Stadt beherbergt etwa 300.000 Zivilisten, deren Sicherheit und Wohlbefinden jetzt ungewiss sind.
Darfur: Ein historischer Konfliktherd
Darfur, mit einer Fläche von rund 493.180 Quadratkilometern, ist geographisch eine abwechslungsreiche Region, die größtenteils aus einem semi-wüstenartigen Plateau und den beeindruckenden Marrah Mountains besteht, deren höchster Gipfel bis zu 3.042 Meter hoch ist. Die Region hat eine reiche Geschichte, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht, als die Daju das erste urkundlich belegte Königreich gründeten. In den darauf folgenden Jahrhunderten erlebte Darfur viele Umbrüche, einschließlich der kolonialen Eingliederung in das Anglo-Ägyptische Sudan 1916 und der wirtschaftlichen Benachteiligung nach der Unabhängigkeit im Jahr 1956, wie wikipedia.org eindrucksvoll verdeutlicht.
Die ethnischen Spannungen zwischen den nomadischen arabischen Hirten und den sesshaften Landwirten führten schließlich im Jahr 2003 zu einem bewaffneten Konflikt, der als humanitäre Katastrophe gilt. Schätzungsweise 480.000 Menschen haben ihr Leben verloren und über 2,8 Millionen wurden vertrieben. Trotz verschiedener Friedensabkommen, wie dem Darfur-Friedensabkommen von 2006 und den Gesprächen in Doha 2010, blieben die Konflikte bis heute andauernd und auch die jüngsten Kämpfe im Rahmen des Sudanischen Bürgerkriegs ab 2023 lassen die Hoffnung auf Frieden schwinden.
Der Konflikt spitzt sich zu
Die Situation in El Fascher ist Teil eines größeren Teils der anhaltenden Kämpfe in Darfur. Die RSF hat während dieser Kämpfe wiederholt Gräueltaten begangen, darunter die sogenannte Masalit-Massaker, die von den internationalen Beobachtern als eine weitere Eskalation der Gewalt eingestuft werden. Laut britannica.com wurden in den letzten Jahren tausende Dörfer niedergebrannt und schwere Menschenrechtsverletzungen gemeldet.
Mit der Eroberung von El Fascher droht sich die Lage noch weiter zu verschärfen. Die humanitäre Krise, die durch die restriktiven Maßnahmen der sudanesischen Regierung für Hilfsorganisationen verschärft wurde, bringt die Zivilbevölkerung in große Gefahr. Die RSF übernimmt nun die Kontrolle über eine Region, die bereits unter einem enormen Druck steht.
Zukunftsausblick
Wie es jetzt weitergeht, bleibt unklar. Die internationale Gemeinschaft ist gefordert, sich der Situation in Darfur anzunehmen und umgehend humanitäre Hilfe zu leisten, um das Leid der Zivilbevölkerung zu lindern und den Frieden in dieser vielgeschundenen Region wiederherzustellen. Hoffnung gibt es nur, wenn eine nachhaltige Lösung für den langjährigen Konflikt gefunden wird und der Weg für ein verantwortungsvolles Management der Ressourcen und für ein friedliches Zusammenleben geebnet wird.