AfD-Wirbel: Günther Schöttle verlässt die Partei - Neues Kapitel beginnt!

AfD-Wirbel: Günther Schöttle verlässt die Partei - Neues Kapitel beginnt!
Ein echter Umbruch in der AfD-Provinz: Günther Schöttle, langjähriger Vorsitzender des Kreisverbands Calw/Freudenstadt, hat mit sofortiger Wirkung seinen Austritt aus der rechtspopulistischen Partei erklärt. Der Schritt kommt nicht überraschend, denn Schöttle hatte bereits zuvor seinen Rücktritt als Vorsitzender angekündigt. Er plant, im Kreistag zusammen mit Gleichgesinnten eine neue Fraktion zu bilden und ist mit seiner Kritik an der AfD nicht zimperlich: Er bezeichnet die Partei als „Professorenpartei“, was klarstellt, dass er mit der aktuellen Entwicklung alles andere als glücklich ist. So berichtet PZ News.
Doch was ist genau los in der AfD? Während Schöttles Workshop in Nagold mit rund 50 Teilnehmern stattfand, die wenig konkrete Themen behandelten und stattdessen die Bürgeranliegen in den Vordergrund stellten, fanden zeitgleich Demonstrationen gegen den Rechtsextremismus statt. In vielen Städten, auch in Nagold, versammelten sich Hunderte, um ein Zeichen gegen die AfD zu setzen. Gerichte hatten kürzlich entschieden, dass Björn Höcke mit Bezeichnungen wie „Nazi“ und „Faschist“ tituliert werden darf, was die Gegendemonstranten auf die Straßen trieb. Laut SWR Aktuell haben die AfDler vor, sich auf die Kommunalwahl am 9. Juni vorzubereiten, suchen fleißig nach neuen Kandidaten.
Ein Blick auf die Hintergründe
Der Kreis Calw gilt als Hochburg für die AfD, die bei der vergangenen Landtagswahl 13,5 % der Stimmen erhielt. Die Umstände, die zu einem solchen Phänomen führen, sind jedoch vielschichtig. Wie Böckler analysiert, gewinnen rechtspopulistische Parteien und rechte Gruppen in Deutschland zunehmend an Einfluss und bestärken antidemokratische sowie rassistische Ressentiments. Krisensituationen, wie die Corona-Pandemie oder der Ukraine-Krieg, werden oft als Druckmittel verwendet, um Ängste und Vorurteile zu schüren.
Die sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten im Land haben ebenfalls dazu beigetragen, dass sich viele Menschen von den traditionellen politischen Institutionen abgewendet haben. Umfragen zeigen, dass 14 % der Befragten ein hohes Ausmaß an antidemokratischen Einstellungen aufweisen. Viele AfD-Wähler kommen aus sozialen Schichten mit niedrigem Einkommen und empfinden eine Bedrohung ihres Status. All diese Faktoren tragen dazu bei, dass sich einige Bürger:innen der AfD zuwenden. Schöttle und seine Mitstreiter stehen demgegenüber und sprechen von einer Repräsentationskrise.
Die Zukunft der AfD und ihrer Anhänger:innen bleibt somit ungewiss, und der Abgang von Schöttle könnte ein weiteres Zeichen dafür sein, dass der Zusammenhalt innerhalb der Partei bröckelt. Während die AfD Workshops veranstaltet und neue Fraktionen plant, bleibt der Widerstand in den Straßen stark. Am Sonntag steht eine weitere Demo in Nagold unter dem Motto „Nagold steht auf! Für Demokratie und Toleranz“ an. Der Druck auf die Partei wächst, und wie sich die Situation entwickeln wird, lässt sich im Moment nur schwer sagen.