Al-Dschasira-Korrespondent in Gaza bei Luftangriff getötet!

Im Gazastreifen wurden bei einem israelischen Luftangriff fünf Journalisten getötet. Al-Dschasira verklagt die Militärbehörden.

Im Gazastreifen wurden bei einem israelischen Luftangriff fünf Journalisten getötet. Al-Dschasira verklagt die Militärbehörden.
Im Gazastreifen wurden bei einem israelischen Luftangriff fünf Journalisten getötet. Al-Dschasira verklagt die Militärbehörden.

Al-Dschasira-Korrespondent in Gaza bei Luftangriff getötet!

Die Gewalt im Gazastreifen hat erneut tragische Konsequenzen für die Journalist:innen. Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Zelt für Journalisten in der Stadt Gaza wurden fünf Reporter, darunter der Al-Dschasira-Korrespondent Anas al-Scharif, getötet. Laut Schwarzwälder Bote bestätigte die israelische Armee den Tod al-Scharifs und erklärte, dieser habe sich als Journalist ausgegeben, während er eine Terrorzelle der Hamas kommandiert habe. Diese Behauptungen werden von Al-Dschasira entschieden zurückgewiesen, da keine von unabhängigen internationalen Stellen verifizierten Beweise vorgelegt wurden.

Der israelische Militärsprecher Avichai Adraee hat ein Video veröffentlicht, in dem al-Scharif als Mitglied der militärischen Abteilung der Hamas bezeichnet wird. Al-Dschasira nennt diese Vorwürfe eine gezielte Kampagne der „Hetze“ gegen die Reporter:innen in Gaza, die seit Kriegsbeginn Ende 2023 anhalten soll. Diese Situation sorgt nicht nur für Angst, sondern zeigt auch, wie fragil die Sicherheitslage für Journalist:innen dort ist.

Berichterstattung unter extremen Bedingungen

Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass ausländische Journalist:innen seit dem Beginn des Krieges weitgehend vom Zugang zum Gazastreifen ausgeschlossen sind. Lediglich einheimische Reporter, die unter extremen Bedingungen leben, können Berichterstattung leisten. Laut der Tagesschau wurden seit Kriegsbeginn bereits 85 Journalist:innen im Gazastreifen getötet, darunter die Mehrheit palästinensischer Herkunft. Sherif Mansour, Regionaldirektor des Committee to Protect Journalists (CPJ), bezeichnet den Gazastreifen sogar als das gefährlichste Umfeld für Journalist:innen der letzten 30 Jahre. Die Zahlen könnten variieren, da palästinensische Quellen häufig höhere Verluste melden.

Die Herausforderung für Reporter ist enorm. Viele leben in ständiger Furcht und unter prekären Bedingungen, wie der Reporter Nizar Zadawi von TRT World beschreibt. „Wir sind konkreten Gefahren ausgesetzt“, sagt er und verweist darauf, dass der Verlust von Kollegen zur traurigen Normalität geworden ist. Wiederholt wird von gezielten Tötungen von Journalist:innen berichtet, wobei die israelische Armee diese oft als Bedrohung für ihre Soldaten rechtfertigt.

Appell für mehr Schutz

Angesichts der angespannteren Lage fordert das CPJ besseren Schutz für Journalist:innen im Gazastreifen und hebt die entscheidende Rolle der Pressefreiheit hervor. Al-Dschasira hat sich ebenfalls klar positioniert und die israelischen Behörden für die Sicherheit ihres Personals verantwortlich gemacht. Die Medienorganisation weist darauf hin, dass Journalist:innen im Gazastreifen auch unter physischen Bedrohungen und extremen Lebensbedingungen leiden, was ihre Arbeit erheblich erschwert.

Insgesamt ist die Situation für Journalist:innen im Gazastreifen alarmierend und erfordert international Aufmerksamkeit. Über 200 Reporter:innen sind durch israelische Militäraktionen seit Beginn der Bombardierungen ums Leben gekommen, ein Umstand, der nicht nur die Pressefreiheit, sondern auch die Berichterstattung über die Geschehnisse im Konflikt erheblich infrage stellt.