Eskalation in Syrien: Hunderte Tote bei Kämpfen zwischen Drusen und Beduinen

Eskalation in Syrien: Hunderte Tote bei Kämpfen zwischen Drusen und Beduinen

Suweida, Syrien - Der Konflikt in Syrien, insbesondere in der Provinz Suwaida, nimmt dramatische Ausmaße an. Aktuellen Berichten zufolge sind in den letzten Tagen über 250 Menschen getötet worden, darunter auch weniger als 100 Soldaten der syrischen Armee, was die Gewalt spiralenartig anheizt. Die Situation spitzt sich zu, nachdem Israel das militärische Hauptquartier in Damaskus bombardiert hat, um auf die zunehmende Gewalt gegen die Drusen im Süden Syriens zu reagieren. Bei diesen Luftangriffen wurden zwei Personen verletzt, während die Drusen unter brutalen Übergriffen und willkürlichen Hinrichtungen leiden. Die Menschenrechtsorganisationen bestätigen, dass der Konflikt eine neue Welle von Gewalttaten ausgelöst hat, die an die schrecklichen Ereignisse seit dem Bürgerkrieg 2011 erinnern, wie der in den letzten Tagen dokumentierte Anstieg von Exekutionen und Angriffen auf Zivilisten. Laut Schwarzwälder Bote hält die syrische Regierung trotz der kritischen Lage an dem Plan fest, die Kontrolle über Suwaida zurückzugewinnen.

Was ist der Auslöser dieser Gewalt? Der Konflikt wurde durch einen Raubüberfall auf einen drusischen Gemüsehändler initiiert. Dies führte zu Entführungen und Vergeltungsaktionen, die die Spannungen zwischen den Drusen und sunnitischen Beduinen weiter verschärften. Laut Tagesschau lehnen die Drusenführer eine Zusammenarbeit mit der syrischen Regierung ab, da sie Angst vor weiteren Repressionen haben. Der Sicherheitsstatus der Drusen und anderer Minderheiten in der Region steht auf der Kippe, was sich auch durch die missliche Lage in den örtlichen Krankenhäusern zeigt, die wegen der Überlastung am Rande des Zusammenbruchs stehen.

Die Rolle Israels

Israel beobachtet die Situation mit Argusaugen und sieht sich in der Verantwortung, die Drusen zu schützen, die auch im israelischen Militär dienen. Der israelische Verteidigungsminister hat die syrische Regierung aufgefordert, die Drusen in Suwaida in Ruhe zu lassen. Die Drusen gelten als potenzielle Verbündete gegen vom Iran unterstützte Milizen, was die geopolitische Brisanz des Konflikts zusätzlich erhöht. Gleichzeitig fordert die DW Israel auf, keine weiteren Angriffe auf syrische Truppen durchzuführen, was die Zerbrechlichkeit der regionalen Beziehungen unterstreicht.

Die Eskalation hat viele Zivilisten in die Flucht getrieben, während andere in den eigenen vier Wänden bleiben und um ihr Überleben kämpfen. Eindringliche Berichte von Plünderungen und Vandalismus erreichen uns aus Suwaida, wo die Behörden den Einwohnern raten, in ihren Häusern zu bleiben. Damit geht auch einher, dass immer mehr Drusen aus Israel versuchen, die Grenze zu Syrien zu überqueren, um ihren Landsleuten zu helfen.

Ein immer komplexerer Konflikt

Die Spannungen in der Region sind nicht neu, sondern zeigen tief verwurzelte konfessionelle Risse, die seit dem Bürgerkrieg bestehen. Vor allem die Drusen, die rund 700.000 in Syrien zählen und mehrheitlich in Suwaida leben, befürchten um ihre Sicherheit. Berichten zufolge haben rund 150 Soldaten und Sicherheitskräfte der Regierung ihr Leben verloren, während die Drusen unter einer enormen Gewalttatenwelle leiden, die auch Selbstmordattentate und andere schwere Angriffe umfasst. Frühere Gewalttaten, wie das Massaker an den Alawiten, haben ebenso deutlich gemacht, wie fragil die Sicherheitslage in Syrien ist.

Zusammenfassend zeigt die Lage in Suwaida eindrücklich, wie der syrische Bürgerkrieg immer wieder neu entfacht wird, während die internationalen Akteure wie Israel und die USA versuchen, Einfluss zu nehmen und den regionalen Frieden zu wahren. Doch ob dies gelingt, hängt maßgeblich von der Bereitschaft zum Dialog und den Zwängen der Gewalt ab, die das Land nach wie vor in ihren Bann zieht.

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OrtSuweida, Syrien
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