Falschmeldungen über Entführungen: Alarmierender Betrug in Calw!
Falschmeldungen über Entführungen in Calw wirbeln Ängste auf. Polizei klärt über Fake News und ihre Risiken auf.

Falschmeldungen über Entführungen: Alarmierender Betrug in Calw!
In den vergangenen Wochen sorgten wiederholt Falschmeldungen über angebliche Kindesentführungen in der Region für Aufregung und Besorgnis. Mitte August 2025 kam es zu einer alarmierenden Verbreitung eines Fake-Posts über das angebliche Verschwinden eines achtjährigen Mädchens namens Clara Schulz in Calw. In ähnlicher Weise wurde kürzlich von einer elfjährigen Klara Schröder berichtet, ebenfalls in Calw. Die Polizei Pforzheim stellte jedoch schnell klar, dass es keine dieser Vermisstenfälle gibt und dass die genannten Kinder nicht existieren. Silas Lindörfer, Sprecher des Polizeipräsidiums Pforzheim, betonte, dass solche Informationen ausschließlich von der Polizei oder anderen Sicherheitsbehörden stammen sollten. In einem weiteren Vorfall am 28. August 2025 kursierten falsche Berichte über ein Mädchen namens Lisa Vogel. Diese Informationen fanden sich vor allem in Facebook-Gruppen und liefen auf einen gemeinsamen Nenner: Es ging nicht um die Sicherheit der Kinder, sondern um perfide Phishing-Versuche.
Emotionale Sprache und eine gewisse Dringlichkeit gehen Hand in Hand, um die Nutzer zu interagieren und auf die Links in diesen Beiträgen zu klicken. Hinter diesen Links verbergen sich dubiose Webseiten, die gefälschte Login-Seiten oder angebliche Spendensammler präsentieren. Wer in seiner Unachtsamkeit seine Zugangsdaten eingibt, läuft Gefahr, Opfer von Identitätsdiebstahl zu werden. Der Verein Mimikama warnt explizit davor: Gestohlene Facebook-Profile können in Untergrundforen als digitales Kapital verkauft werden, was die Problematik weiter verstärkt.
Die Gefahren von Fake News
Die Polizei ist sich einig: Solche Postings sind nicht nur schädlich, sie können auch zum Verlust persönlicher Daten führen. Während die Geschichten oft variieren — mal sind die Kinder in Aachen, mal in Karlsruhe oder Pforzheim — bleibt der schädliche Kern der Falschmeldungen gleich. Die Polizei Salzgitter und weitere Behörden haben explizit erklärt, dass keine Hinweise auf das Verschwinden eines Mädchens bestehen. Offizielle Stellen warnen immer wieder: Vertraut nur seriösen Informationsquellen, besonders bei Meldungen über vermisste Kinder. Das Fehlen von verlässlichen Informationen kann dazu führen, dass sich Menschen in falscher Sicherheit wiegen.
Die Verbreitung von Fake News und irreführenden Informationen ist ein Phänomen, das nicht nur lokal, sondern global auftritt. Die großen sozialen Medien sind oft ein Nährboden für solche Inhalte. Laut einem Bericht von der Bundeszentrale für politische Bildung wird die Problematik noch verstärkt durch das geringe Vertrauen in politische und mediale Institutionen, was das Risiko erhöht, Fake News zu glauben. Aus den Erlebnissen der letzten Monate wird deutlich, dass ein gesundes Misstrauen gegenüber sensationalistischen Beiträgen angebracht ist. Die EU hat Initiativen wie „EU vs. Disinfo“ ins Leben gerufen, um dagegen anzukämpfen.
Wie man sich schützen kann
Es ist wichtig, dass Nutzer kritisch mit Informationen umgehen, die sie in sozialen Medien lesen. Ein Bewusstsein für die eigene Medienkompetenz ist unerlässlich, um sich nicht von emotionalen Posts hinreißen zu lassen. Die Gründe für die Verbreitung von Fake News sind vielfältig, doch eines bleibt klar: Die Gefahren sind real, und die Verantwortung liegt auch beim User selbst, sich nicht in die Irre führen zu lassen und vertrauliche Informationen nicht leichtfertig preiszugeben. Die Empfehlung lautet, Meldungen über vermisste Kinder oder ähnliche gravierende Themen mit Skepsis zu betrachten und auf vertrauenswürdige Quellen zu achten. Adäquate Medienkompetenz könnte der Schlüssel sein, um die Verbreitung von Fake News effektiv zu reduzieren und das Vertrauen in seriöse Nachrichten wiederherzustellen.