Paris öffnet die Seine fürs Schwimmen – Ein neues Badeparadies!

Paris öffnet die Seine fürs Schwimmen – Ein neues Badeparadies!
Die Freude der Pariser ist groß, denn ab Samstag können die Einwohner der französischen Hauptstadt endlich wieder in der Seine schwimmen – und das nach mehr als 100 Jahren der Einschränkungen. Drei Freibäder werden eigens im Fluss eingerichtet, eines davon in unmittelbarer Nähe des ikonischen Eiffelturms. Dies ist nicht nur ein Highlight für die Stadt, sondern auch auf dem Weg zur Olympiade 2024 ein markanter Schritt, in dem Sportler trotz temporär grenzwertiger Wasserqualität in die Seine eintauchen dürfen. Ein Schritt, der viele zum Staunen bringt und dem Vorbild anderer europäischer Metropolen folgt, wo das Baden in städtischen Gewässern längst ein Thema ist. PZ News berichtet, dass inzwischen auch in anderen Städten über das Schwimmen in Flüssen diskutiert wird.
Das Schwimmen in den Gewässern europäischer Metropolen ist ein zweischneidiges Schwert. So bleibt in London das Baden in der Themse in weiten Teilen der Stadt meist unerwünscht. Nur in einem kleinen Abschnitt westlich der Putney Bridge ist es erlaubt, jedoch wird auch hier von diesem Vorhaben abgeraten. Zudem gibt es in Canary Wharf einen geschlossenen Kanalabschnitt, der das Schwimmen ermöglicht.
Schwimmen in europäischen Metropolen
Wie sieht es in Amsterdam aus? Dort wird das Schwimmen in den Grachten im touristischen Zentrum aufgrund der hohen Bootsfrequenz nicht empfohlen. Doch Schwimmfreudige finden beliebte Plätze im IJ hinter dem Hauptbahnhof oder am historischen Innenhafen beim Schifffahrtsmuseum. In Rom hingegen ist das Baden im Tiber grundsätzlich verboten, da der Fluss stark verschmutzt ist, während Bürgerinitiativen zur Wiederbelebung des Gewässers bisher ohne Erfolg blieben.
Ein Blick nach Berlin zeigt, dass in der Spree seit etwa 100 Jahren ein Badeverbot herrscht. Die jüngste Schwimm-Demonstration, die für die Wiedererlaubnis kämpft, erweist sich als mutiger Versuch, Bewegung in die Diskussion über Sicherheit und Hygiene zu bringen.
- Schwimmen in städtischen Flüssen:
- London: Teilweises Schwimmen erlaubt, aber nicht ratsam
- Amsterdam: Beliebte Schwimmstellen im IJ
- Rom: Schwimmen im Tiber verboten
- Berlin: Schwimmverbot in der Spree
Auf der anderen Seite hat die Schweiz einen ganz anderen Zugang: Schwimmen in städtischen Seen und Flüssen ist hier weit verbreitet. Städte wie Zürich, Genf und Basel bieten saubere Gewässer, die einladend zum Baden sind. Selbst in Budapest gibt es ausgewiesene Bereiche in der Donau, wo Schwimmen erlaubt ist, wobei die Wasserqualität zunimmt oder abnimmt, je nach Verkehrsaufkommen und Wasserstand.
Wasserqualität in Europa
Schaut man sich die allgemeine Wasserqualität in Europa an, wird deutlich, dass sich die Situation erheblich verbessert hat. Ein Bericht der EU zeigt, dass beinahe 85 % der Badegewässer in Europa im Jahr 2021 eine „ausgezeichnete“ Qualität aufwiesen. In Deutschland war der Anteil sogar noch höher, bei 90,4 %. Von 2.291 deutschen Badestellen konnten 2.071 in die höchste Qualitätskategorie eingeordnet werden. Auch Österreich, Malta und Kroatien glänzen mit ähnlichen Werten, was sowohl für den Tourismus als auch für die Umwelt positiv ist. EU-Vertretung Deutschland berichtet, dass die EU-Richtlinien zur Überwachung der Wasserqualität in Kraft sind, um die Sicherheit der Badegäste zu gewährleisten.
Laut der Europäischen Umweltagentur sind die Badegewässer in Europa seit Jahrzehnten in einem Aufwärtstrend, mit 84,6 % der 22.295 Badegewässer im Jahr 2019 von ausgezeichneter Qualität. Dank systematischer Überwachung und Investitionen in Kläranlagen konnte die Schadstoffbelastung erheblich reduziert werden. EEA bietet hier umfassende Daten, die zeigen, dass die meisten Badestellen in der EU über die Mindeststandards hinaus liegen.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass europäische Städte auf dem richtigen Weg sind, wenn es ums Schwimmen in urbanen Gewässern geht. Paris zeigt, wie man es machen kann, und andere Metropolen sollten davon lernen, während die Wasserqualität auch in städtischen Gebieten weiterhin in den Fokus rückt. Das ist nicht nur für die Anwohner ein Gewinn, sondern auch für den Tourismus und die Lebensqualität in den Städten.