Protest auf Mallorca: 8.000 fordern Stopp des Massentourismus!

Tausende protestieren am 15. Juni 2025 in Palma gegen Massentourismus auf Mallorca und fordern nachhaltige Lösungen.

Tausende protestieren am 15. Juni 2025 in Palma gegen Massentourismus auf Mallorca und fordern nachhaltige Lösungen.
Tausende protestieren am 15. Juni 2025 in Palma gegen Massentourismus auf Mallorca und fordern nachhaltige Lösungen.

Protest auf Mallorca: 8.000 fordern Stopp des Massentourismus!

Tausende von Menschen haben kürzlich erneut gegen den Massentourismus auf Mallorca protestiert. Rund 8.000 Teilnehmer zogen vom Platz Plaça d’Espanya durch die Straßen von Palma zur Flaniermeile Passeig del Born. Dort fand die finale Kundgebung statt, bei der leidenschaftlich Slogans wie «Wer Mallorca liebt, zerstört sie nicht!» skandiert wurden. Organisiert wurde die Demonstration von der Dachinitiative „Menys turisme, més vida“, die zahlreiche Organisationen und Gruppierungen vereint. Mit Nachdruck forderte Sprecher Jaume Pujol eine Begrenzung der Besucherzahlen, ein Moratorium für Kreuzfahrten und ein Ende der touristischen Vermietung, um den anhaltenden Druck auf die Insel zu verringern. Laut PZ-News kritisierte Pujol die Regionalregierung scharf für ihr Ignorieren der Sorgen der Bevölkerung, besonders seit dem groß angelegten Protest im Juli 2024.

Diese Proteste sind nicht ohne Grund. Die Zahlen der Touristen auf den Balearen wachsen unaufhörlich, und es wird erwartet, dass im Jahr 2024 über 20 Millionen Besucher die Inseln besuchen. Dies kommt bei einer Einwohnerzahl von weniger als einer Million besonders heftig daher. Allein auf Mallorca wurden 2024 circa 13,5 Millionen Touristen verzeichnet. Trotz dieser hohen Touristenzahl, die einen Anstieg um eine Million im Vergleich zu 2023 darstellt, sind die Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung und Umwelt dramatisch. Wie auch auf Isla Travel berichtet, gaben die Touristen im vergangenen Jahr kolossale 22,4 Milliarden Euro auf den Inseln aus – ein Anstieg von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Schattenseiten des Tourismus

Die Kehrseite der Medaille zeigt sich in Form explodierender Mietpreise, die es den Einheimischen immer schwerer machen, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Auch der Umweltschutz leidet unter dem Ansturm: Überlastete Strände, Müllprobleme und Wassermangel sind nur einige der drängenden Herausforderungen. Dies führt zu einem zunehmenden Widerstand in der Bevölkerung, die lauter nach strengeren Regularien und einer Reduzierung der Gästeanzahl ruft.

Die Regionalregierung plant bereits Maßnahmen zur Regulierung des Massentourismus, einschließlich einer möglichen Erhöhung der Touristensteuer für die Hauptsaison 2025. Es wird sogar über höhere Abgaben für kurzfristige Vermietungen nachgedacht, wie sie zum Beispiel über Plattformen wie Airbnb angeboten werden. Auch strenge Begrenzungen für Kreuzfahrtschiffe in Palma stehen zur Debatte. Ziel ist es, nachhaltigere Reiseformen zu fördern und Mallorca möglicherweise in ein Luxusziel zu verwandeln, was die Auslastung von Boutique-Hotels und Luxushotels begünstigen könnte, während der klassische Pauschaltourismus darunter leiden würde.

Ein Blick in die Zukunft

Die Herausforderungen durch den Massentourismus stehen auf Mallorca und den anderen Balearen weiterhin im Mittelpunkt. Die Balance zwischen wirtschaftlichem Erfolg und ökologischer Nachhaltigkeit ist schwer zu finden. Laut National Geographic zeigt aber auch die pandemiebedingte Reduktion der Touristen, dass die Natur auf der Insel sich erholen kann. Während der Lockdowns konnten die Einheimischen einen bislang unbeobachteten Anstieg der Tierpopulationen feststellen, was Hoffnung auf eine nachhaltigere Zukunft gibt.

Es ist klar, dass die Stimmen der Protestierenden nicht ignoriert werden sollten. Der hängenbleibende Eindruck ist deutlich: Um Mallorca zu retten, muss dringend etwas geschehen. Die Zukunft der Insel hängt davon ab, ob man schnell und konsequent auf die aktuellen Herausforderungen reagiert. Die kommenden Entscheidungen werden darüber entscheiden, ob die beliebte Urlaubsoase auch für die Einheimischen lebenswert bleibt.