Jugendliche sorgen für Ärger: Bürgermeister fordert Sicherheitsdienst!

Jugendliche sorgen für Ärger: Bürgermeister fordert Sicherheitsdienst!
In Leinfelden-Echterdingen sorgte eine Gruppe von Jugendlichen im Alter von 12 bis 16 Jahren in den letzten Monaten am Wochenende für zunehmende Beschwerden. Diese reichen von Lärm über Müll bis hin zu offenen Streitigkeiten. FW-Stadträtin Beatrix Hess berichtete von Vorfällen, bei denen Mülleimer umgeworfen wurden, während Bürgermeister Carl-Gustav Kalbfell gegenüber den Stuttgarter Nachrichten erklärte, dass die Stadt mit einem ernsthaften „Ordnungsthema“ konfrontiert sei. Zu den Auffälligkeiten zählen in letzter Zeit auch angezündete Mülleimer.[Stuttgarter Nachrichten]
Die Stadtverwaltung hat daher bereits Überlegungen angestellt, einen Sicherheitsdienst für den Neuen Markt einzusetzen, der aufgrund seiner Einkaufsmöglichkeiten ein beliebter Treffpunkt für die Jugendlichen ist. Auch die Grünen forderten eine proaktive Jugendarbeit, um diesen Problemen Herr zu werden. Leider tauchten ähnliche Schwierigkeiten auch in Stetten am Bonus-Markt auf. Christian Wörner, Sprecher des Polizeipräsidiums Reutlingen, bestätigte die Beschwerden und erwähnte, dass die Polizei regelmäßig vor Ort ist, um Gespräche mit den Jugendlichen zu führen und gegebenenfalls Platzverweise zu erteilen. Dabei handelt es sich jedoch nicht um Kriminalitätsschwerpunkte, sondern um jugendspezifische Plätze, die besonders in den warmen Monaten frequentiert werden.
Akustische Lösungen im Einsatz
Um gegen Vandalismus und unerlaubtes Verweilen anzukämpfen, setzen einige europäische Länder und auch deutsche Städte Störgeräuschsender ein. Diese Geräte geben ein akustisches Signal im Frequenzbereich von 16 bis 18 Kilohertz ab, das hauptsächlich von Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis etwa 25 Jahren wahrgenommen wird. In Freiberg am Neckar wurden seit März 2021 zwei solche Anlagen an einer Grundschule installiert, nachdem wiederholte unerlaubte Zutritte und massiver Vandalismus dort gemeldet wurden.[Tagesspiegel]
Die erste Bilanz nach der Installation dieser Geräte zeigt, dass die Vorfälle im Eingangsbereich zurückgegangen sind, obwohl das Problem der Vermüllung weiterhin besteht. Kritische Stimmen äußern sich jedoch zur Wirksamkeit dieser Maßnahmen. Vertreter der Landesarbeitsgemeinschaft Mobile Jugendarbeit/Streetwork sehen die Störgeräuschsender als gesellschaftlich problematisch an. Der Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) plädiert dafür, Jugendliche aktiv in die Gestaltung des öffentlichen Raums einzubeziehen, anstatt sie mit solchen Verdrängungsmethoden auszugrenzen.
Reaktionen und Alternativen
Der Geschäftsführer der Rhine Consulting Group BV, Donald van der Laan, betont dagegen, dass solche Geräte eine Lösung für Lärmbelästigung darstellen und berichtet von einer gestiegenen Nachfrage während der Pandemie. In Rotterdam können Anwohner die Geräte sogar per Anruf für zehn Minuten aktivieren, um jüngere Menschen zu vertreiben oder deren Verhalten zu beeinflussen. Doch die Frage, ob solche technischen Strategien tatsächlich die legende Probleme lösen oder eher verschärfen, wird auch hierzulande heiß diskutiert.[Augsburger Allgemeine]
Insgesamt zeigt sich, dass die Herausforderungen, die durch das Verhalten von Jugendlichen in öffentlichen Räumen entstehen, vielschichtig sind und eine breite Diskussion über geeignete Lösungsansätze erfordern. Die Stadt Leinfelden-Echterdingen könnte durch gezielte Maßnahmen und die Förderung der Jugendarbeit auf dem richtigen Weg sein, um nicht nur den Lärm zu minimieren, sondern auch die Jugendlichen selbst mit einzubeziehen.