Leon Engler entzückt mit Debütroman Botanik des Wahnsinns in Esslingen

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Leon Engler präsentiert seinen Debütroman „Botanik des Wahnsinns“ bei den Esslinger Literaturtagen 2025. Eine Lesung über psychische Themen.

Leon Engler präsentiert seinen Debütroman „Botanik des Wahnsinns“ bei den Esslinger Literaturtagen 2025. Eine Lesung über psychische Themen.
Leon Engler präsentiert seinen Debütroman „Botanik des Wahnsinns“ bei den Esslinger Literaturtagen 2025. Eine Lesung über psychische Themen.

Leon Engler entzückt mit Debütroman Botanik des Wahnsinns in Esslingen

Im Kutschersaal der Stadtbücherei Esslingen, im Rahmen der 31. Esslinger Literaturtage „Lesart 2025“, stellte der deutsch-österreichische Autor und Psychologe Leon Engler seinen Debüt-Roman „Botanik des Wahnsinns“ vor. Mit einem begeisterten Publikum und unter der Moderation von Dominique Caina, die die Literaturreihe für Erwachsene kuratiert, zog der Autor die Zuhörer in seinen Bann.

Englers Roman hat autobiografische Züge, doch er beschreibt es nicht als reinen Lebensbericht. Der Ich-Erzähler, ein Therapeut in der Psychiatrie, führt Tagebuch über seine Erlebnisse. Dabei gewährt er Einblicke in seine Familiengeschichte und thematisiert die Frage, ob Wahnsinn in einer Familie das Schicksal der nächsten Generationen prägt. „Botanik des Wahnsinns“ vermittelt eine kernige Mischung aus Traurigkeit und Humor, die den Leser angenehm überrascht.

Die Schattenspiele der Psyche

Bereits in seiner Kindheit in München sieht sich der Protagonist mit den düsteren Seiten des Lebens konfrontiert. Die Zwangsräumung der Wohnung seiner alkoholsüchtigen Mutter bildet den emotionalen Prüfstand für seine Entwicklung. Engler verwebt mit geschicktem Humor diese tragischen Elemente, etwa wenn er seine Mathematiklehrerin oder die suizidgefährdete Großmutter beschreibt. Zudem führt der Protagonist eine Flucht an – von München nach New York, dann nach Paris, bevor er in Wien Theaterwissenschaft und Psychologie studiert.

In seinem Roman widmet sich Engler auch der Frage, was psychische Erkrankungen eigentlich verstärkt oder auslöst. Er hat erkannt, dass bis zu 50 Prozent der Alkoholabhängigkeit genetisch bedingt sein können, während bipolare Störungen sogar zu 80 Prozent von der Erbanlage abhängen. Der Autor thematisiert die transgenerationale Weitergabe psychischer Leiden und beleuchtet die Auswirkungen von Traumata auf Erziehung und Kommunikation. „Normal“ ist für ihn keine Kategorie, mit der er noch etwas anfangen kann.

Ein Einblick in komplexe Seelenlandschaften

Die Lesung endete eindrucksvoll mit melodischen Gitarrenklängen, die sich mit Herzgeräuschen mischten und symbolisch für den Fluss des Lebens standen. Trotz der schweren Themen, die Engler behandelt, gibt es einen unterliegenden Konflikt mit der Realität, der die Leser dazu anregt, sich mit dem Scheitern von Menschen auseinanderzusetzen. „Botanik des Wahnsinns“ erweist sich dabei als stilistisch herausragendes Werk. Es enthält essayistische Exkurse zur Geschichte der Psychiatrie und beleuchtet die Lebensläufe mehrerer Familienmitglieder, die unter psychischen Erkrankungen leiden.

Leute, die sich für Literatur und Psychologie interessieren, sollten sich den Roman nicht entgehen lassen, der 2025 beim DuMont Buchverlag veröffentlicht wird. Englers Erfahrungen als Psychologe und die Auseinandersetzung mit eigenen familiären Hintergrundgeschichten schaffen ein großes Spannungsfeld, das zum Nachdenken anregt. Wie Engler selbst erklärt, gibt es viele gesellschaftliche Faktoren, die zur Entstehung psychischer Erkrankungen beitragen.

Wer mehr zur Buchveröffentlichung erfahren möchte oder wie man das Werk erwerben kann, findet Informationen auf wikihow.com. So oder so, Englers Debüt lässt aufhorchen – sowohl sprachlich als auch thematisch.