Tierheim-Leiter Horst Theilinger verabschiedet sich nach 32 Jahren

Tierheim-Leiter Horst Theilinger verabschiedet sich nach 32 Jahren
Nach 32 Jahren engagierten Einsatzes für die Tiere in Esslingen, verabschiedet sich Horst Theilinger, der Leiter des Tierheims, in den wohlverdienten Ruhestand. Sein letzter Arbeitstag ist der 10. Juli 2025. Während seiner Amtszeit hat Theilinger das Tierheim zu einem wichtigen Anlaufpunkt für Tierschutz und -hilfe gemacht, und sein Abschied wird im Tierheim und der gesamten Region schmerzlich spürbar sein. Auch David Koch, Vorsitzender des Tierschutzvereins Esslingen, wird in wenigen Monaten sein Amt abgeben, was eine Ära des Tierschutzes in Esslingen zu Ende gehen lässt. Theilinger plant, mehr Zeit mit seiner Hündin Tina zu verbringen, mit der er bisher das Tierheim geteilt hat, und gönnt sich nun ein wenig Ruhe von den Herausforderungen des Tierheims.
Das Tierheim in Esslingen sieht sich jedoch nicht nur erfreulichen Veränderungen gegenüber, sondern steht auch vor großen Herausforderungen. Viele Tierheime in Deutschland, darunter auch das in Esslingen, können nicht alle unerwünschten Tiere aufnehmen. Eine alarmierende Zahl von mehr als 50 Prozent der deutschen Tierheime ist voll oder übervoll, was die Situation für die Tiere und die Mitarbeiter nicht einfacher macht. Dies wurde auch durch den Besuch des CDU-Bundestagskandidaten Dr. David Preisendanz und des CDU-Landespartei- und -fraktionschefs Manuel Hagel in Esslingen deutlich, die sich ein Bild von der hohen Belastung des Tierheims machten.
Finanzielle Belastung und Engagement
Das Tierheim Esslingen gibt jährlich rund 365.000 Euro für Tierarztkosten aus und kümmert sich um etwa 250 Tiere. Doch die finanzielle Situation wird durch unerwartete Ereignisse weiter erschwert, wie die Schließung des Tierheims für vier Wochen aufgrund eines Parvo-Virus-Ausbruchs, die 20.000 Euro zusätzliche Kosten verursachte. Glücklicherweise können viele private Spender das Tierheim finanziell unterstützen, was ein Lichtblick in der schwierigen Lage ist.
Manuela Eberspächer, eine engagierte Tierschützerin, setzt sich für eine flächendeckende Katzenschutzverordnung ein, die Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflichten umfasst. Während die Stadt Esslingen diese wichtige Verordnung bereits umgesetzt hat, bleibt die Umsetzung in vielen umliegenden Gemeinden aus. Nur 117 von 1.001 Gemeinden in Baden-Württemberg haben bislang ähnliche Schritte unternommen. Hier sieht David Preisendanz die Verantwortung der Politiker, dringend Lösungen zu finden.
Die Verantwortung des Tierschutzes
Das Thema Tierwohl ist in Deutschland ein heiß diskutiertes Thema. Die Herausforderung besteht darin, Tierwohl zu konkretisieren, während Tierschutzmaßnahmen dringend notwendig sind. Nach den fünf Freiheiten des Farm Animal Welfare Council, die das Wohl der Tiere definieren, müssen neben der Freiheit von Hunger auch artenspezifische Bedürfnisse berücksichtigt werden. In diesem Zusammenhang nehmen die Tierschutzorganisationen eine entscheidende Rolle ein. Laut Statista flossen 2023 etwa 8,3 Prozent der privaten Geldspenden in den Tierschutz, was zeigt, dass viele Menschen bereit sind, sich für das Wohlergehen der Tiere einzusetzen.
Es bleibt an der Zeit, dass das Engagement des Tierschutzes nicht nur weiter unterstützt, sondern auch von der Politik aktiv gefördert wird. Die Teilnahme von Politikern wie Preisendanz und Hagel an Besuchen im Tierheim ist ein erster Schritt, doch es braucht mehr, um die Herausforderungen, vor denen die Tierheime stehen, nachhaltig anzugehen. Das Tierheim Esslingen wird weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Tierschutzbewegung in der Region bleiben, auch wenn es sich gerade im Umbruch befindet.