Massiver Stellenabbau bei ZF: 4.000 Jobs in Schweinfurt in Gefahr!
ZF plant in Schweinfurt bis zu 4.000 Stellen abzubauen. Die kritische Marktlage zwingt zum Restrukturierungskurs.

Massiver Stellenabbau bei ZF: 4.000 Jobs in Schweinfurt in Gefahr!
In Schweinfurt wird die Luft dünn für viele Beschäftigte des renommierten Autozulieferers ZF. Der Konzern, der weltweit rund 160.000 Mitarbeiter beschäftigt, plant einen massiven Stellenabbau von bis zu 4.000 Arbeitsplätzen an seinem Standort in der fränkischen Stadt. Das Unternehmen hat mit Schulden von über zehn Milliarden Euro zu kämpfen und sieht sich angesichts der schwierigen Marktlage gezwungen, profitabler zu werden. Auf die Frage, wie es weitergeht, antwortet der Vorstandsvorsitzende Dr. Holger Klein klar: Es braucht einen „Performance Programm“ sowie einen strikten „Restrukturierungskurs“, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern. Merkur berichtet, dass sich aktuell etwa 8.600 Menschen am Standort Schweinfurt in einem angespannten Beschäftigungsverhältnis befinden.
Der Gesamtbetriebsrat schätzt, dass die Zahl der betroffenen Arbeitsplätze bis zum Jahr 2030 zwischen 3.000 und 4.000 liegen könnte. Der Betriebsratsvorsitzende Oliver Moll rechnet mit einem Abbau von mindestens 800 bis maximal 4.000 Jobs, abhängig von den nächsten Verhandlungsresultaten mit der IG Metall. Diese Gespräche laufen bereits auf Hochtouren, um die genaue Anzahl der Stellenstreichungen festzulegen. Bis spätestens 30. September sollen die Verhandlungen abgeschlossen sein.
Sorgen um die Zukunft
Angesichts der drohenden Entlassungen sind die Nerven der Arbeitnehmer angespannt. Proteste haben bereits an verschiedenen ZF-Standorten, darunter auch in Nürnberg und Auerbach, stattgefunden. Dort sind ähnliche Kürzungen geplant: In Nürnberg könnte die Belegschaft von 1.000 auf 300 reduziert werden, während in Auerbach bis zu 1.500 Arbeitsplätze auf der Kippe stehen. Die Beschäftigten sind verständlicherweise besorgt über ihre Zukunft, und viele haben kreative Vorschläge zur Kostensenkung eingereicht, um ihren Arbeitsplatz zu sichern. BR berichtet, dass unter den derzeitigen Bedingungen auch eine Arbeitszeitverkürzung von 35 auf 32,5 Stunden wöchentlich für einige Zeit durchgeführt wurde, jedoch eine Verlängerung dieser Regelung abgelehnt wurde.
Die Lage in der gesamten deutschen Autoindustrie ist kritisch, mit einem Stellenabbau von über 50.000 Jobs in den letzten Jahren. Tagesschau berichtet von einem Rückgang von 51.500 Stellen in nur einem Jahr, was fast sieben Prozent der Arbeitsplätze in der Branche entspricht. Zu den Ursachen zählen Absatzflauten, Konkurrenz aus Asien und der kostspielige Umstieg auf Elektromobilität. Die Branche sieht sich gezwungen, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken, und die Spartenden der großen Hersteller wie Mercedes-Benz und VW zeigen bereits erste Anzeichen von Einschnitten.
Was bedeutet das für die Beschäftigten in der Region? Die Zukunft bleibt ungewiss, und es gibt kaum ein Übermaß an Optimismus. Die Befürchtung einer Deindustrialisierung in Deutschland nimmt zu, und gerade in der Automobilbranche, die einst das Rückgrat der deutschen Wirtschaft war, könnte dieser Trend noch weiter anhalten. Insbesondere für junge Ingenieure könnte genau diese Entwicklung negative Folgen für ihre Karrierechancen haben.
Die Schicksale der Beschäftigten im ZF-Werk in Schweinfurt stehen sinnbildlich für die Herausforderungen, die die gesamte Branche bewältigen muss. Ob und wie das Unternehmen die Wende schafft, wird die kommenden Monate entscheidend prägen.