Neuer Humboldt-Professor Deindl bringt Strukturbiologie nach Tübingen!

Die Universität Tübingen beruft Sebastian Deindl zur Humboldt-Professur, um innovative Forschung zur Strukturbiologie voranzutreiben.

Die Universität Tübingen beruft Sebastian Deindl zur Humboldt-Professur, um innovative Forschung zur Strukturbiologie voranzutreiben.
Die Universität Tübingen beruft Sebastian Deindl zur Humboldt-Professur, um innovative Forschung zur Strukturbiologie voranzutreiben.

Neuer Humboldt-Professor Deindl bringt Strukturbiologie nach Tübingen!

Die Universität Tübingen hat einen neuen Stern am akademischen Himmel: Professor Sebastian Deindl wird als Alexander von Humboldt-Professor im Bereich Strukturbiologie tätig. Der Rückkehrer aus Schweden bringt frischen Wind mit, nachdem er zuletzt an der Universität Uppsala forschte, wo er am Institut für Zell- und Molekularbiologie aktiv war. Wie idw-online.de berichtet, wird Deindls Professur von der Alexander von Humboldt-Stiftung über fünf Jahre mit beeindruckenden fünf Millionen Euro gefördert.

Professor Deindl wird zukünftig am Interfakultären Institut für Biochemie der Universität Tübingen arbeiten und sich einer spannenden Herausforderung widmen. Sein Forschungsgebiete umfassen die molekulare Struktur großer biologischer Stoffe, insbesondere Proteine und deren komplexen Interaktionen. Dabei verfolgt er einen innovativen Ansatz, der die dynamischen Aspekte der Struktur biologischer Makromoleküle in den Mittelpunkt rückt. Dies geht über die statische Betrachtung hinaus und bietet einen umfassenderen Blick auf die molekularen Maschinen, die in unseren Körperzellen lebenswichtige Prozesse wie die DNA-Replikation steuern, wie die Humboldt-Stiftung erläutert.

Forschung mit Perspektive

Die herrschende Erkenntnis in Deindls Arbeit ist, dass diese molekularen Maschinen, die nur einige Nanometer groß sind, dynamisch und immer in Bewegung sind. Dies macht traditionelle statische Modelle oft unzulänglich. Der Professor nutzt dafür eine Kombination aus Einzelmolekül-Fluoreszenz-Bildgebung, strukturbiologischen Techniken und Computersimulationen. Sein Ziel ist es, bewegte Bilder dieser Maschinen zu erstellen, um deren Funktion besser zu verstehen.

Diese fortschrittlichen Methoden sollen nicht nur unser Wissen über die Struktur von Proteinen und Proteinkomplexen erweitern, sondern auch die Relevanz für die medizinische Forschung erhöhen, insbesondere bei Enzymen, die mit Nukleinsäuren interagieren. Die Anwendbarkeit reicht bis zu relevanten Krankheitsbildern wie Krebs, was die Wichtigkeit dieser Forschung unterstreicht. Das Fachgebiet Strukturbiologie soll durch die Integration dynamischer Studien auf ein internationales Höchstniveau gehoben werden, was der Universität Tübingen weitere Anerkennung einbringen dürfte.

Akademische Laufbahn

Aber Deindl ist nicht nur ein Forscher, der mit Leidenschaft an wichtigen Themen arbeitet; seine akademische Laufbahn ist ebenfalls bemerkenswert. Sein Studium begann an der Universität Tübingen, wo er 2009 an der University of California in Berkeley promovierte. Nach seiner Zeit als Postdoktorand an der Harvard University wurde er 2014 Professor für Molekulare Biophysik an der Universität Uppsala. In dieser Zeit wurde er mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter der EMBO Young Investigator Award im Jahr 2019 und ein ERC Starting Grant im Jahr 2017 sowie ein ERC Advanced Grant im Jahr 2022.

Die offizielle Preisverleihung für Deindls Humboldt-Professur ist für Mai 2026 geplant, und es bleibt abzuwarten, welche weiteren bedeutenden Erkenntnisse dieser fähige Wissenschaftler in der Strukturbiologie und deren Anwendungen im medizinischen Bereich erzielen wird, wie er in seiner bisherigen Laufbahn bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat.