Ziegelhäuser Brücke in Heidelberg: Neubau mit Vorzugsvariante beschlossen!

Ziegelhäuser Brücke in Heidelberg: Neubau mit Vorzugsvariante beschlossen!
In Heidelberg steht die Ziegelhäuser Brücke zwischen Ziegelhausen und Schlierbach vor einem grundlegenden Neubau. Der bauliche Zustand der Brücke, die 1954 als Spannbetonbrücke errichtet wurde, ist kritisch. Sie weist viele Mängel auf, die ihre Standfestigkeit gefährden. Daher wurde im Jahr 2022 der Beschluss für einen Brückenersatz gefasst. Laut den aktuellen Verkehrszahlen befahren täglich etwa 6.600 Fahrzeuge die Brücke. Seit März 2020 ist nur noch eine Befahrung mit Fahrzeugen bis 3,5 Tonnen erlaubt und Geschwindigkeitsbegrenzungen sind auf 30 km/h angesetzt, um zusätzliche Schäden zu vermeiden. Mit einer umfassenden Prüfung der Statik wurde ab 2020 das Verformungsverhalten der Brücke elektronisch überwacht.
Die Stadt Heidelberg hat nun vier Varianten für den Neubau der Brücke entwickelt, die während einer Präsentation in den Bezirksbeiräten Ziegelhausen und Schlierbach Ende Mai 2025 vorgestellt wurden. Am 1. Juli stimmte der Stadtentwicklungs- und Bauausschuss einstimmig für die Vorzugsvariante, die am 24. Juli vom Gemeinderat final bestätigt werden soll. Diese Variante – die dritte – kombiniert eine sichere Verkehrsführung mit minimalen Eingriffen in angrenzende Grundstücke.
Planungen und Bauwerksbeprobung
Die Planungen für den Neubau wurden notwendig, da die Tragfähigkeit der alten Ziegelhäuser Brücke beeinträchtigt ist, was die Stadt dazu drängt, den Planungs- und Bauprozess zügig voranzutreiben. Im Rahmen der Bauwerksbeprobung – die vom 21. Juli bis 3. August 2025 stattfinden wird – ist die Brücke für den motorisierten Verkehr vollständig gesperrt. Radfahrer, Fußgänger und der ÖPNV können die Brücke jedoch weiterhin nutzen, während Umleitungen über die Theodor-Heuss-Brücke und die Friedensbrücke ausgeschildert werden. Um die Baumaßnahmen zu ermöglichen, wird die Vollsperrung während des Heidelberger Triathlons am 27. Juli aufgehoben.
Zusätzlich zu den Planungen wird die bestehende Brücke bis zum Neubau mit verschiedenen Sicherungsmaßnahmen unterstützt. Diese beinhalten Verstärkungen der Brückenunterseite, eine umfassende Instandsetzung von Betonelementen sowie die Anbringung von Sicherheitsnetzen. Insgesamt sind bereits Kosten von rund 1,3 Millionen Euro für die bisherigen Sicherungsmaßnahmen angefallen, die wichtig sind, um die Brücke bis zum Abschluss des Ersatzneubaus funktionsfähig zu halten. Leider kann die Brücke voraussichtlich spätestens 2029 nicht mehr genutzt werden, was die Dringlichkeit der Maßnahmen verdeutlicht.
Hintergrund zur Brückensituation in Deutschland
Die Situation ist nicht nur in Heidelberg besorgniserregend. Laut dem Deutschen Städte- und Gemeindebund besteht ein Investitionsrückstand von etwa 126 Milliarden Euro bei Kommunen, was auch die Instandhaltung von Brücken betrifft. Die Notwendigkeit von Bauwerksprüfungen ist für die Sicherheit und den Erhalt kommunaler Infrastruktur von großer Bedeutung, wie Norbert Portz, Beigeordneter des DStGB, betont. Um Schäden frühzeitig zu erkennen, sind präventive Maßnahmen bei der Planung und Erhaltung von Brücken unabdingbar. Fehlende Mittel für Instandhaltungsmaßnahmen stellen eine große Herausforderung dar, weshalb die neue Bundesregierung aufgefordert wird, die Kommunen zu unterstützen.
MRN News berichtet, dass die Vorentwurfsplanungen für den Neubau der Brücke bereits abgeschlossen sind. Der Neubau am bestehenden Standort, so eine Untersuchung mit dem Heidelberger Verkehrsmodell, ist die geeignetste Lösung zur Abwicklung der Verkehrsströme in der Region. Bei der Bewertung der vier Varianten steht die dritte klar im Vordergrund. Sie bietet nicht nur Sicherheit, sondern auch praktische Vorteile während der Bauzeit.
Für die Anwohner und Pendler bleibt die Hoffnung, dass der Neubau nicht nur die Straße entlastet, sondern auch ein gutes Beispiel für moderne Verkehrsinfrastruktur setzt. Die Bürgerinnen und Bürger dürfen gespannt sein auf die finale Entscheidung des Gemeinderats und die kommenden Entwicklungen rund um die Ziegelhäuser Brücke.