Steigende Hilfsanfragen: Frankfurt kämpft gegen sexualisierte Gewalt!

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Im Hochtaunuskreis stiegen 2024 die Hilfsanfragen wegen sexualisierter Gewalt um 26 %. Beratungsstellen fordern mehr Unterstützung.

Im Hochtaunuskreis stiegen 2024 die Hilfsanfragen wegen sexualisierter Gewalt um 26 %. Beratungsstellen fordern mehr Unterstützung.
Im Hochtaunuskreis stiegen 2024 die Hilfsanfragen wegen sexualisierter Gewalt um 26 %. Beratungsstellen fordern mehr Unterstützung.

Steigende Hilfsanfragen: Frankfurt kämpft gegen sexualisierte Gewalt!

Bei den Themen sexualisierte Gewalt und Hilfsangebote ist in letzter Zeit viel Bewegung in der Region, speziell in Frankfurt und dem Hochtaunuskreis. Die Beratungsstelle Wildwasser Frankfurt e.V. hat kürzlich ihren Jahresbericht für 2024 veröffentlicht und die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Geht es nach dem Bericht von journal-frankfurt.de, ist die Nachfrage nach Hilfe drastisch gestiegen.

Ein besorgniserregender Anstieg bei Hilfsanfragen

Im Hochtaunuskreis verzeichnete man einen Zuwachs von 26 Prozent, was die Gesamtzahl der Hilfsanfragen auf 215 anhebt. Erfreulicherweise zeigen auch die Zahlen in Frankfurt ein bemerkenswertes, wenn auch stabil gebliebenes Bild: Insgesamt gab es 628 Anfragen, was im Vergleich zum Vorjahr (2022: 505 Anfragen) einen stabilen Trend zeigt. Besonders ins Gewicht fällt, dass über die Hälfte der Hilfesuchenden unter 27 Jahre alt ist, darunter mindestens elf Jugendliche, die jünger als 18 sind. Diese Entwicklungen zeigen die Dringlichkeit von tatsächlicher Unterstützung auf.

Wer sind die Hilfesuchenden?

Die Beratungsstelle hat festgestellt, dass 128 betroffene Mädchen, Frauen, Jungen, Männer und nicht-binäre Personen im Jahr 2024 Hilfe in Frankfurt suchten. Von diesen Anfragen entstammten 46 Prozent von Fachkräften aus Schulen, Kinderbetreuungseinrichtungen und Jugendämtern, was die hohe Sensibilität und Verantwortung dieser Institutionen wiederspiegelt. Dem Bericht zufolge stieg auch die Rate an Anfragen durch Dritte um 14 Prozent im Vergleich zu den Vorjahren. Das bedeutet, dass immer mehr Menschen in der Umgebung bereit sind, für Betroffene einzutreten.

Angebote für Betroffene

Ein besonders wichtiges Hilfsangebot richtet sich an Personen unter 21 Jahren, die von Sexualstraftaten betroffen sind und vor Gericht aussagen müssen. wildwasser-berlin.de stellt sicher, dass den Betroffenen erfahrene Berater zur Seite stehen, die mit den Gerichtsverfahren vertraut sind. Hier werden keine Details über die Tat diskutiert, um jede Form von Beeinflussung zu vermeiden. Es wird den jungen Zeugen die Möglichkeit gegeben, das Gerichtsgebäude und den Gerichtssaal vor den eigentlichen Verhandlungen zu besichtigen und sich über ihre Rechte und Pflichten zu informieren.

Ein Hilfetelefon für sofortige Unterstützung

Für viele Betroffene ist es oft der erste Schritt, das Gespräch zu suchen. Das Hilfe-Telefon für sexuellen Missbrauch unter der Nummer 0800 22 55 530, das von beauftragte-missbrauch.de betrieben wird, bietet eine vertrauliche und anonyme Anlaufstelle. Hier können sich nicht nur Betroffene, sondern auch Angehörige, und Fachkräfte beraten lassen. Die Berater:innen sind psychologisch und pädagogisch qualifiziert und ermöglichen ein vertrauliches Gespräch ohne das Risiko, dass persönliche Daten weitergegeben werden.

Ressourcen und Unterstützung dringend erforderlich

Trotz der vielfältigen Angebote ist die Lage angespannt. Jasmin Sidki-Klinger, Vorständin von Wildwasser Frankfurt e.V., hebt hervor, dass der Verein an der Kapazitätsgrenze arbeitet und die Situation als prekär ansieht. Die steigende Nachfrage benötigt dringend langfristig gesicherte, spezialisierte Angebote sowie Unterstützung von politischer Seite, um den Hilfesuchenden auch weiterhin zur Seite stehen zu können.

Es bleibt zu hoffen, dass diese Entwicklungen nicht nur als Alarmzeichen wahrgenommen werden, sondern auch als Ansporn, um die nötigen Ressourcen bereitzustellen und Betroffenen die Hilfe zukommen zu lassen, die sie dringend benötigen.