Ehrenamtlicher Hospizbegleiter: Ein Leben voller Mitgefühl in Taufkirchen

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Ehrenamtlicher Hospizbegleiter Christoph Steil berichtet über seine Erfahrungen und die wichtige Rolle der Hospizversorgung in Erding.

Ehrenamtlicher Hospizbegleiter Christoph Steil berichtet über seine Erfahrungen und die wichtige Rolle der Hospizversorgung in Erding.
Ehrenamtlicher Hospizbegleiter Christoph Steil berichtet über seine Erfahrungen und die wichtige Rolle der Hospizversorgung in Erding.

Ehrenamtlicher Hospizbegleiter: Ein Leben voller Mitgefühl in Taufkirchen

In der beschaulichen Gemeinde Taufkirchen (Vils) leistet Christoph Steil, 66 Jahre alt, als ehrenamtlicher Hospizbegleiter wertvolle Arbeit. Rund zwölf Stunden pro Woche bringt er im Rahmen des Hospizvereins Erding seine Zeit und sein Herz ein. Ob im Sophienhospiz, in Seniorenheimen oder bei Hausbesuchen, Steil ist überall dort, wo Menschen am Lebensende Unterstützung brauchen. Besonders berührend sind seine Gespräche mit einer 70-jährigen Patientin im Sophienhospiz, die seit über zwei Jahren an einem Gehirntumor leidet. Sie fühlt sich wohl und geschätzt in den Gesprächen, die von intensivem Austausch bis hin zu stillen Momenten reichen, in denen er einfach ihre Hand hält.

„Ich wollte nach meiner Karriere als strategischer Einkäufer etwas für andere tun“, erzählt Steil und zeigt damit, wie wichtig ihm dieses Ehrenamt ist. Sein Engagement spiegelt sich auch in der familiären Atmosphäre wider, die er in der Hospizarbeit erfährt. Die Betreuung, Versorgung und Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen erfordert nicht nur Empathie, sondern auch umfangreiche Kenntnisse in medizinischen, pflegerischen, psychosozialen und spirituellen Aspekten. Dies bestätigten auch die Informationen von HPN, die herausstellen, dass die Ehrenamtlichen eine zentrale Rolle in der Hospizversorgung spielen und deren Ausbildung ausschlaggebend für die menschenwürdige Betreuung ist.

Die Ausbildung zum Hospizbegleiter

Der Weg zum ehrenamtlichen Hospizbegleiter führt über eine fundierte Ausbildung, die etwa ein Jahr in Anspruch nimmt und von Palliative-Care-Fachkräften geleitet wird. Diese Schulung orientiert sich an den Vorgaben des Deutschen Hospiz- und Palliativverbands (BHPV) und gliedert sich in verschiedene Module, darunter Grund- und Aufbaukurse sowie Praktika. Teilnehmer lernen so die ethisch-rechtlichen Fragen in der Begleitung sterbender Menschen ebenso wie den Umgang mit Trauer und Spiritualität.

„Die ersten Einsätze erfolgen immer gemeinsam mit einem erfahrenen Hospizbegleiter“, betont Steil. Dies bietet eine wertvolle Unterstützung und lässt Neueinsteiger Sicherheit gewinnen. Die Vielfalt der Aufgaben reicht vom Vorlesen über kleine Ausflüge bis hin zu intensivem Zuhören und emotionaler Unterstützung – Aktivitäten, die Steil regelmäßig mit seinen Schützlingen teilt.

  • Betreuung in verschiedenen Bereichen: Zuhause, Pflegeheime, stationäre Hospize
  • Hauptaufgaben der Hospizbegleiter*innen:
    • Unterstützung von Schwerstkranken und ihren Angehörigen
    • Haltung von Ruhe und Vertrauen in schweren Zeiten
    • Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen

Die Einsätze sind nicht nur eine berufliche Herausforderung, sondern auch eine persönliche Reise. „Ich habe gelernt, keine Angst vor dem Tod zu haben“, reflektiert Steil, während er darüber spricht, wie Menschen unterschiedlich mit ihrem Schicksal umgehen. Seinen Mitschwestern und -brüdern in der Hospizbegleitung bleibt auch die Supervision nicht erspart. Diese findet dreimal jährlich statt und dient der Verarbeitung der oft emotionalen Erlebnisse.

Die Voraussetzungen für dieses bedeutende Ehrenamt sind Offenheit und die Fähigkeit, Ablehnung nicht persönlich zu nehmen. Denn nicht jeder Moment ist leicht, und das Loslassen kann für manche eine große Herausforderung darstellen. Doch die Dankbarkeit für die gemeinsamen Erfahrungen überwiegt. Die Patientin im Sophienhospiz genießt es, von ihrer Familie umgeben zu sein, und hat, wie viele andere, vor Abschieden Angst. Auch hier steht der Hospizbegleiter als ein wichtiger Ansprechpartner zur Seite.

Für all jene, die sich für die Ausbildung zum Hospizbegleiter interessieren, bietet der Hospizkreis Miesbach ein strukturiertes Programm, das zahlreiche wertvolle Einblicke vermittelt. Der Grundkurs beginnt am 15. Januar 2025 und der Aufbaukurs am 28. März 2025. Die Ausbildung endet mit einem Zertifikat, das die Kompetenzen der Teilnehmer entsprechend dokumentiert. Um mehr Informationen zu erhalten, können Interessierte direkt beim Hospizkreis nachfragen.

Der Einsatz von ehrenamtlichen Hospizbegleitern hat einen großen Einfluss auf die Lebensqualität derer, die sich in einer schweren Zeit befinden. Ihre Arbeit wird hoch geschätzt und trägt dazu bei, die Hospiz- und Palliativversorgung stetig weiterzuentwickeln und menschlich zu gestalten, ein Anliegen, dem sich Christoph Steil mit ganzem Herzen verbunden fühlt.

Weitere Informationen zu den Ausbildungsinhalten und -angeboten finden sich auf den Seiten von Merkur, HPN und Hospizkreis Miesbach.