Tierquälerei in Hohenlohe: Kühe ein leben lang an Ketten!

Tierquälerei in Hohenlohe: Kühe ein leben lang an Ketten!
In einer alarmierenden Enthüllung bringt die Tierrechtsorganisation ANINOVA Licht ins Dunkel eines Rinderbetriebs in Bretzfeld, Hohenlohekreis, wo rund 50 Kühe unter dramatischen Bedingungen gehalten werden. Laut Bildmaterial, das Mitte März 2025 aufgenommen wurde, leben die Tiere ganzjährig im Stall und sind an Ketten befestigt, was ihnen die Bewegung nahezu unmöglich macht. Dies stellt nicht nur eine eklatante Missachtung des Tierschutzgesetzes dar, sondern sorgt auch für großes Aufsehen in der Öffentlichkeit.
Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender von ANINOVA, hat die zuständigen Behörden umgehend informiert. Die Staatsanwaltschaft Heilbronn hat bereits Ermittlungen wegen Tierquälerei eingeleitet (AZ 251 Js 10929/25). Das Veterinäramt Künzelsau bestätigt, dass bei Kontrollen Mängel in der Haltung festgestellt wurden, darunter unzureichende Pflege der Klauen einer Milchkuh und allgemeine gesundheitliche Defizite bei Jungrindern. Der Betrieb beliefert die Molkerei Hohenlohe, deren Produkte unter dem Markennamen Hofgut in Supermärkten wie EDEKA, Amazon und Rewe erhältlich sind.
Ermittlungen und öffentliche Reaktionen
Die Berichterstattung über diese Tierhaltungspraktiken hat nicht nur bei ANINOVA erbitterte Kritik ausgelöst, sondern auch in der breiten Öffentlichkeit für Befremden gesorgt. Viele Verbraucher sind über die Diskrepanz zwischen der Werbung der Molkerei für tierfreundliche Produkte und den erschreckenden Haltungsbedingungen der Tiere verstört. ANINOVA empfiehlt eine vegane Lebensweise, um Tierleid nicht zu unterstützen; eine Forderung, die in der veganen Community stark Verbreitung findet.
Die Enthüllungen sind umso relevanter, da die Bundesregierung plant, das Tierschutzgesetz sowie das Tiererzeugnisse-Handels-Verbotsgesetz zu ändern. Ziel dieser Reformen ist es, die Regelungen an die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse anzupassen und den Tierschutz zu stärken. Besonders im Bereich der Nutztierhaltung wird eine grundlegende Überprüfung angestrebt. Zukünftige Gesetze könnten unter anderem die Anbindehaltung von Tieren, die als besonders grausam gilt, grundsätzlich verbieten. Ein Verbot der ganzjährigen Anbindehaltung von Rindern könnte bereits in zehn Jahren greifen, was für viele Tierschützer ein Lichtblick wäre.
Auswirkungen auf die Landwirtschaft
Solche Änderungen sind dringend nötig, um Missstände wie jene im Hohenlohekreis zu beheben. Und während die Molkerei Hohenlohe – immerhin ein bekannter Anbieter in Deutschland – unter Druck gerät, sehen sich Kleinbauern und traditionelle Betriebe möglicherweise neuen Herausforderungen gegenüber. Es bleibt abzuwarten, wie die Diskussion um Tierschutz und nachhaltige Landwirtschaft weitergeht, insbesondere nachdem die vom Bundesrat eingereichten Vorschläge auf Widerstand gestoßen sind.
Die Situation in Bretzfeld zeigt deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Die Bemühungen von ANINOVA und anderen Tierschutzorganisationen könnten einen Wendepunkt darstellen. Wenn die Öffentlichkeit und die Gesetzgeber nun zusammenarbeiten, könnte dies der erste Schritt hin zu einer nachhaltigeren und ethischeren Landwirtschaft sein.