Karlsruhe schlägt Alarm: Fahrräder messen jetzt feinstaubbelastete Luft!

Karlsruhe schlägt Alarm: Fahrräder messen jetzt feinstaubbelastete Luft!
In Karlsruhe tut sich was: Fahrräder werden zu mobilen Messstationen für die Luftqualität. Eine innovative Initiative, die von drei ehemaligen Schülern eines Karlsruher Gymnasiums ins Leben gerufen wurde, sorgt für frischen Wind in der Welt der Feinstaubmessung. Diese ambitionierten Nachwuchsforscher erkannten in einer naturwissenschaftlichen AG das Problem der Feinstaubbelastung und dessen gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit, jährlich gibt es über vier Millionen vorzeitige Todesfälle durch Feinstaub. Mit dem Ziel, die Datenlage zu verbessern und umfassendere Analysen zu ermöglichen, entwickelten sie ein mobiles Feinstaubmessgerät, das nun in einer aufregenden ersten Messphase getestet wird, wie PZ-News berichtet.
Dank der Unterstützung des Forschungszentrums Karlsruhe und der Stadtwerke, sowie der Stadt selbst, konnten insgesamt 100 dieser Messmodule produziert werden. Diese werden kostenlos an freiwillige Bürger ausgegeben, die Teil des Projektes CycleSense werden möchten. „Das ist eine einmalige Chance für alle Radfahrer“, so ein engagierter Teilnehmer, „wir können aktiv mithelfen, die Luftqualität in unserer Stadt zu verbessern.” Die Geräte, die in industrieller Fertigung rund 200 Euro kosten würden, sind momentan nur im Testeinsatz und sorgen für eine spannende Auswertung der gesammelten Daten.
Vom Prototypen zur Messstation
Der ganze Spaß begann, als die Schüler während ihrer Zeit in der AG das Problem der fehlerhaften Messdaten in ihrer Heimatstadt erkannten. Bisher gab es nur drei fixe Messstellen, was die Analyse der Luftverschmutzung erschwerte. Das Team hatte ein gutes Händchen und lernte Programmierung, 3D-Design und den Umgang mit GIS-Programmen, um ihr Gerät zu entwickeln. Als sie 2023 beim Wettbewerb „Jugend forscht“ den ersten Preis im Bereich Geo- und Raumwissenschaften gewannen, nahm das Projekt Fahrt auf und die Gruppe erarbeitete sich die Möglichkeit, im Schülerforschungszentrum der Technika im CyberForum Karlsruhe weiter an der Entwicklung zu arbeiten, wie CycleSense.de erklärt.
Ein Mentor, Jürgen König, unterstützt das Team mit wertvollem Unternehmens-Know-how und arbeitet Hand in Hand mit dem Institut für Gaspartikelsysteme am KIT. Gemeinsam wollen sie die Wissenschaftlichkeit der Messmodule sicherstellen und planen eine umfangreiche Messkampagne in Karlsruhe, bei der die Bürger aktiv teilnehmen können. Die gesammelten Daten werden an einen zentralen Server in Karlsruhe übertragen, was nun die Möglichkeit eröffnet, detailliertere Karten zur Luftverschmutzung zu erstellen.
Ein Blick in die Zukunft
Mit der zweiten Messphase, die für den Herbst geplant ist, erhoffen sich die Organisatoren eine noch umfassendere Erfassung der Feinstaubbelastung in der Stadt. Die Veröffentlichung von detaillierten Karten könnte ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und gesünderen Umwelt sein. „Das Projekt zeigt, wie wichtig es ist, die Bürger in den Dialog über Luftqualität einzubeziehen“, so einer der beteiligten Schüler. Es bleibt spannend, welche Ergebnisse das Team von CycleSense in den kommenden Monaten liefern wird.