Bodensee-Fähren ohne Gastronomie: Wer rettet die Bistros?
Konstanz: Bodensee-Fähren kämpfen mit Gastronomiekrise, fehlendem Personal und Umrüstungen für Automatenverkäufe ab Januar 2025.

Bodensee-Fähren ohne Gastronomie: Wer rettet die Bistros?
Die Bodensee-Fähren zwischen Konstanz und Meersburg stehen ab Januar ohne Pächter da. Wie Schwäbische.de berichtet, hat die Midce GmbH, die derzeitige Betreibergesellschaft, beschlossen, ihren gastronomischen Betrieb auf den Fähren zu beenden. Der Hauptgrund für diese Entscheidung ist der akute Personalmangel, der das Unternehmen in der aktuellen wirtschaftlichen Situation stark belastet.
Marco D’Arca, ein Gastronom der Midce GmbH, hebt hervor, dass neben dem fehlenden Personal auch die stark gestiegenen Einkaufspreise zur Kündigung beigetragen haben. Ein langfristiger krankheitsbedingter Ausfall seit Frühjahr 2025 hat die Situation zusätzlich verschärft. Diese Umstände führen dazu, dass die alltäglichen Abläufe auf den Fähren immer unberechenbarer werden.
Herausforderungen und Lösungen
Die Verweildauer der Passagiere auf den Fähren beträgt lediglich 20 bis 40 Minuten, was einen schnellen und effizienten Service erfordert. Besonders in den Sommermonaten, wenn bis zu fünf Schiffe gleichzeitig in Betrieb sind, ist der Druck auf das Personal enorm. Dies hat die Betreiber dazu veranlasst, die „Lodi“ bereits im April umzurüsten. Statt des bisherigen Bistros gibt es jetzt Automaten mit Essen und Getränken, die eine praktische und zeitgemäße Lösung darstellen.
Die Rückmeldungen zu dieser Umrüstung waren anfangs gemischt, doch haben sich die Meinungen seither positiv entwickelt. Die Automaten werden vor allem von Tagesgästen und Urlaubern genutzt, die auf der Durchreise sind. D’Arca sieht hierin eine gute Lösung, da die Automaten eine umfangreiche Produktauswahl rund um die Uhr anbieten.
Ausblick: Umrüstung der „Konstanz“
Nach den Erfahrungen mit der „Lodi“ wird auch die „Konstanz“ bald umgerüstet, wie aus der Ausschreibung der Stadtwerke Konstanz hervorgeht. Dies könnte eine wichtige Maßnahme sein, um der anhaltenden Personalproblematik entgegenzuwirken und den Gastronomiebereich wieder attraktiver zu gestalten.
Ein weiterer Fakt, der die Gastronomie auf diesen Fähren betrifft, ist die Möglichkeit, dass die Betreiber und die Stadtwerke gemeinsam nach einem Nachfolger suchen. Bislang steht jedoch noch kein Nachfolger fest. Die ungewisse Zukunft der Gastronomie an Bord könnte einen Schatten auf die sonst so dienstleistungsorientierte Aufstellung des Fährbetriebs werfen.
Die Herausforderungen der Gastronomie auf den Bodensee-Fähren spiegeln sich auch in den allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wider. Überall wird von Unsicherheiten berichtet – ob auf dem Restaurantmarkt oder in anderen Bereichen. Die Anpassungsfähigkeit der Betriebe wird der Schlüssel sein, um diese Hürden zu überwinden.