Pflege-Krise im Landkreis Lörrach: Leiharbeiter kosten Millionen!

Der Kreis Lörrach berichtet über finanzielle Verluste im Pflegebereich, verursacht durch hohe Leiharbeiterkosten und Personalmangel.

Der Kreis Lörrach berichtet über finanzielle Verluste im Pflegebereich, verursacht durch hohe Leiharbeiterkosten und Personalmangel.
Der Kreis Lörrach berichtet über finanzielle Verluste im Pflegebereich, verursacht durch hohe Leiharbeiterkosten und Personalmangel.

Pflege-Krise im Landkreis Lörrach: Leiharbeiter kosten Millionen!

Die Rahmenbedingungen im Pflegebereich im Landkreis Lörrach sind angespannt, und das spiegelt sich deutlich in den aktuellen Finanzzahlen wider. Im Jahr 2024 musste der Eigenbetrieb Heime des Landkreises einen Verlust von rund 2,3 Millionen Euro verzeichnen, wie der Schwarzwälder Bote berichtet. Der Hauptgrund für diese besorgniserregende Entwicklung sind die exorbitanten Kosten für Leiharbeiter, die nicht über die Pflegesätze refinanziert werden können.

Im Jahr 2024 gab die Einrichtung stolze drei Millionen Euro für Leiharbeit aus, was einen sprunghaften Anstieg im Vergleich zu den etwa 1,2 Millionen Euro im Jahr 2023 darstellt. Diese situation führt nicht nur zu finanziellen Defiziten, sondern auch zu einem Teufelskreis aus Personalmangel und geringerer Belegung in den Pflegeheimen. So hatte das Haus am Sonnenstück in Schliengen mit einer reduzierten Belegung von 73 Prozent zu kämpfen.

Auswirkungen auf die Versorgung

Die Nachfrage nach Tagespflegeplätzen ist bemerkenswert gesunken, was für die Verantwortlichen ein echtes Problem darstellt. So war die Tagespflege im Schloss Rheinweiler zwar voll ausgelastet, aber in der Tagespflege im Haus an der Wiese in Hausen stieg die Belegung nur langsam von 19 auf 43 Prozent. Die Verlagshaus Jaumann berichtet darüber hinaus, dass die Landrätin Marion Dammann Maßnahmen gegen die Leiharbeit fordert, da die anfallenden Kosten nicht tragbar sind. Auch die CDU-Vertreterin Diana Stöcker hinterfragt die unterschiedlichen Nutzungsmuster von Leihkräften in verschiedenen Einrichtungen und betont die Notwendigkeit von Konzepten zur Mitarbeiterbindung.

Die hohe Abhängigkeit von Leiharbeit hat auch ihre Schattenseiten: Experten warnen vor den langfristigen negativen Auswirkungen auf das Stammpersonal, einschließlich einer möglichen Abwanderung aufgrund höherer Vergütungen in Leiharbeit. Dies kann zu einer erhöhten Fluktuation und sogar zu einer Verschlechterung der Versorgungsqualität führen. Ein guter Artikel von Cureta erklärt die Herausforderungen und Vorteile von Pflege-Leiharbeit und hebt hervor, dass eine sorgfältige Auswahl und Einarbeitung der Leihkräfte entscheidend sind.

Strategien zur Verbesserung

Landrätin Dammann plant, sich beim Ministerium für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen starkzumachen. Es ist ein klarer Plan zur Anwerbung von Pflegekräften vorhanden, der sowohl im Inland als auch im Ausland umgesetzt werden soll. Initiativen zur Mitarbeitergewinnung und deren Ausbildung stehen ganz oben auf der Agenda.

Die Situation lädt zur Diskussion ein: Neben der Anwerbung aus dem Ausland erklingen Stimmen, die auf die Nähe zur Schweiz und die dort höheren Gehälter hinweisen. Dies wird als wesentlicher Wettbewerbsnachteil für den Landkreis betrachtet. Gabriele Weber von der SPD sowie Willibald Kerscher von den Freien Wählern fordern in diesem Kontext eine klare Strategie zur Anwerbung von Pflegekräften und eine Überprüfung der internen Mitarbeiterbindungsstrategien.

Die Zuhörer und Entscheidungsträger sind aufgerufen, den Herausforderungen im Pflegebereich aktiv entgegenzutreten. Es bleibt spannend, wie sich die Entwicklungen im Landkreis Lörrach in Zukunft gestalten werden.