Protest in Marbach: Linde mit 70 Jahren vor Fällung gerettet!

Naturschützer protestieren in Marbach, Kreis Ludwigsburg, gegen die Fällung einer 70 Jahre alten Linde. BUND und Stadtverwaltung im Konflikt.

Naturschützer protestieren in Marbach, Kreis Ludwigsburg, gegen die Fällung einer 70 Jahre alten Linde. BUND und Stadtverwaltung im Konflikt.
Naturschützer protestieren in Marbach, Kreis Ludwigsburg, gegen die Fällung einer 70 Jahre alten Linde. BUND und Stadtverwaltung im Konflikt.

Protest in Marbach: Linde mit 70 Jahren vor Fällung gerettet!

In der Stadt Marbach, im Landkreis Ludwigsburg, brodelt es derzeit in der Naturschutzszene. Eine 70 Jahre alte Linde, die sich in unmittelbarer Nähe zur Stadtbibliothek befindet, steht auf der Kippe, denn die Stadtverwaltung hat die Fällung genehmigt. Doch damit geben sich die Naturschützer nicht einfach so zufrieden. Joachim Lösing, der Vorsitzende des BUND Marbach-Bottwartal, ist auf die Barrikaden gegangen und äußert scharfe Bedenken. Er hat durch einen Spaziergang die Baumfällarbeiten entdeckt und sofort die Presse informiert, wie Stuttgarter Nachrichten berichtet.

Diese Genehmigung sorgt nicht nur für Aufregung unter den Umweltschützern, sondern hat auch das Landratsamt Ludwigsburg auf den Plan gerufen. Die Behörde erklärt die Fällung für widerrechtlich, da die Stadt Marbach es versäumt hat, eine artenschutzrechtliche Untersuchung durchzuführen. Dies ist insbesondere wichtig, da Fällungen von geschützten Pflanzen und Tieren an gesetzliche Vorgaben gebunden sind. Im Bundesnaturschutzgesetz ist festgelegt, dass Fällungen zwischen dem 1. März und dem 30. September nur unter bestimmten Bedingungen erlaubt sind, wie Kanzlei Herfurtner erläutert.

Die Kontroversen um den Baumschutz

Laut den Aussagen von Lösing zeigt die Stadtverwaltung mangelnde Kompetenz im Umgang mit alten Bäumen. Ein Antrag der Grünen für eine Baumschutzordnung wurde im Gemeinderat abgelehnt, was die Gemüter weiter aufheizt. Der Vorsitzende des BUND beklagt zudem die unzureichende Kommunikation zwischen der Naturschutzbewegung und der Stadtverwaltung. Dies erinnert an die Situation vor einem Jahr, als eine 130 Jahre alte Eiche in Marbach vor der Fällung gerettet werden konnte.

Gesetze und Vorschriften zur Fällung von Bäumen sind vielfältig. In vielen Städten, darunter auch Bietigheim-Bissingen, gelten spezielle Baumschutzsatzungen, die alten oder großen Bäumen einen besonderen Schutz bieten. Das Fällverbot für Naturdenkmale macht deutlich, dass die Genehmigung zur Fällung nur unter bestimmten Voraussetzungen erteilt werden kann, wie Landkreis Ludwigsburg beschreibt.

Ein weiteres Risiko stellt die Fällung der Linde dar. Im Jahr 2019 musste die Stadt 350.000 Euro für Ausgleichsmaßnahmen aufbringen, nachdem in einem anderen Projekt 50 Apfelbäume gefällt wurden, was Lebensraum für viele Fledermäuse zerstörte. Dies wirft die Frage auf, ob der Bauherr bei dieser Fällung auch die erforderlichen Vorschriften und Phasen einhält, um eventuelle Strafen oder Bußgelder zu vermeiden, welche laut Kanzlei Herfurtner bei Verstößen gegen Baumschutzgesetze verhängt werden können.

Der Bürgermeister von Marbach, Jan Trost, verteidigt die Genehmigung der Fällung und weist darauf hin, dass letztendlich der Bauherr für die Einhaltung der Vorschriften verantwortlich ist. Ob die Linde im Bebauungsplan als schützenswert eingestuft ist, spielt dabei eine Rolle, und parece scheint dies nicht der Fall zu sein. Wie wird sich diese Auseinandersetzung entwickeln? Eines ist sicher: Die Diskussion um Baumschutz und Naturschutz bleibt in Marbach ein heikles und brisantes Thema.