Sportvereine im Landkreis: Mitgliederwachstum stößt an Platzgrenzen!

Ludwigsburg: Sportvereine wachsen trotz infrastruktureller Herausforderungen. Wo liegen die Probleme und wie wird reagiert?

Ludwigsburg: Sportvereine wachsen trotz infrastruktureller Herausforderungen. Wo liegen die Probleme und wie wird reagiert?
Ludwigsburg: Sportvereine wachsen trotz infrastruktureller Herausforderungen. Wo liegen die Probleme und wie wird reagiert?

Sportvereine im Landkreis: Mitgliederwachstum stößt an Platzgrenzen!

Was passiert im Sportbereich in der Region? Die Berichte über die aktuellen Herausforderungen, vor denen Sportvereine stehen, häufen sich. Insbesondere die Infrastrukturprobleme sorgen in vielen Vereinen für Sorgenfalten. Der Bietigheimer Verein verzeichnet seit mehreren Jahren ein kontinuierliches Mitgliederwachstum, doch trotz der erfreulichen Entwicklung gibt es ernsthafte Probleme. Wie die Bietigheimer Zeitung berichtet, sank die Mitgliederzahl im ersten Jahr der Coronapandemie, erholte sich jedoch im zweiten Jahr und erreichte mittlerweile sogar Rekordwerte. Geschäftsführer Jan Bodmer betont, dass die begrenzte Anzahl an Hallen und Trainingsplätzen das potenzielle Wachstum des Vereins hemmt.

Konkret bedeutete das für den Bietigheimer Verein, dass viele Sportarten bereits an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Ein Ampelsystem auf der Website des Vereins zeigt den aktuellen Stand der Neumitglieder-Aufnahme an. Nur in Tennis und Leichtathletik sind noch Plätze frei, während Handball und Badminton vollständig ausgebucht sind. Im Jugendbereich sorgt zudem der Mangel an Trainern für Schwierigkeiten. Wie Rose Müller, Vorsitzende der LG Neckar-Enz, feststellt, bleibt die Traineranzahl auch in anderen Vereinen ein tägliches Thema.

Gesellschaftliches Engagement der Sportvereine

Doch nicht nur die Infrastruktur ist ein zentrales Thema. Die Vereinslandschaft zeigt sich zunehmend auch von ihrer sozialen Seite. Laut dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) haben 54 Prozent der Sportvereine Engagements, wie die Gewaltprävention, verstärkt. Außerdem kümmern sich 21,1 Prozent der Vereine um Flüchtlingshilfe. Diese Entwicklung ist besonders bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass sich viele Vereine gleichzeitig Sorgen um ihre Existenz machen. Über 17 Prozent der Vereine leiden unter den Herausforderungen, engagierte Ehrenamtliche zu finden und zu halten.

Diese Problematik wird durch eine Studie der Deutschen Sporthochschule Köln unterstrichen, die im Sportentwicklungsbericht veröffentlicht wurde. Laut dieser Studie haben fast 19 Prozent der befragten Vereine große bis sehr große Probleme mit maroden Anlagen und 4,5 Prozent sehen ihre Existenz aufgrund dieser Infrastrukturprobleme gefährdet. Die Zukunft des organisierten Sports hängt also nicht nur von den Mitgliedszahlen ab, sondern auch von der politischen Unterstützung zur Verbesserung der Sportstätten.

Handlungsbedarf für die Zukunft

Die Situation der Sportvereine erfordert dringend politisches Handeln. Die Forderungen nach Investitionen in Sportstätten und der Unterstützung von ehrenamtlichen Mitarbeitern werden immer lauter. Michaela Röhrbein vom DOSB hebt hervor, wie wichtig es ist, in die Qualifizierung von Trainer*innen und Übungsleiter*innen zu investieren, um die Bindung und Zufriedenheit innerhalb der Vereine zu erhöhen.

Die sportbegeisterte Region hat Potenzial. Um dieses zu nutzen und den Vereinen die dringend benötigte Unterstützung zukommen zu lassen, müssen Infrastruktur und ehrenamtliches Engagement ins Augenmerk der Politik rücken. Wenn hier nicht bald gegengesteuert wird, könnte der organisierte Sport auf der Strecke bleiben, auch wenn die Mitgliederzahlen weiter steigen.