Wasserknappheit im Main-Tauber-Kreis: Einschränkungen ab sofort!

Das Landratsamt Main-Tauber-Kreis beschränkt Wasserentnahmen aufgrund von Trockenheit bis Ende September 2025.

Das Landratsamt Main-Tauber-Kreis beschränkt Wasserentnahmen aufgrund von Trockenheit bis Ende September 2025.
Das Landratsamt Main-Tauber-Kreis beschränkt Wasserentnahmen aufgrund von Trockenheit bis Ende September 2025.

Wasserknappheit im Main-Tauber-Kreis: Einschränkungen ab sofort!

Die anhaltende Trockenheit setzt dem Main-Tauber-Kreis stark zu: Das Landratsamt hat deshalb eine Allgemeinverfügung erlassen, die ab dem 16. Juli bis mindestens 30. September die Wasserentnahmen aus Flüssen, Seen und Bächen stark einschränkt. Durch die extremen Wetterbedingungen von Februar bis Juni sind die Wasserstände dramatisch gesunken, und eine Besserung ist zunächst nicht in Sicht, kündigt der Deutsche Wetterdienst an.

Alle oberirdischen Gewässer im Main-Tauber-Kreis sind betroffen, mit einigen Ausnahmen wie dem Main, der Tauber sowie bestimmten Fließstrecken. Zudem sind Wasserentnahmen zum Bewässern und Tränken von Vieh größtenteils untersagt. Lediglich das Schöpfen mit Handgefäßen, wie etwa Gießkanne oder Eimer, bleibt erlaubt. Ein Lichtblick: für Wasserkraftanlagen und ähnliche Einrichtungen, die das Wasser nach Gebrauch wieder einleiten, gelten weiterhin Erleichterungen.

Ein herausforderndes Jahr für die Landwirtschaft

Für landwirtschaftliche Betriebe und den gewerblichen Gartenbau, die über eine wasserrechtliche Erlaubnis verfügen, gilt es ernst: Sie müssen ihre Wasserentnahmen zur Produktion bestimmter Lebensmittel um die Hälfte reduzieren. Dies könnte massive Konsequenzen für die lokale Ernte haben, besonders da von Januar bis Juni lediglich rund 30% weniger Niederschlag als im Durchschnitt der Jahre 1991-2020 fiel. Der Juni 2025 war bereits der fünfte Monat in Folge mit unterdurchschnittlichem Niederschlag.

Die aktuelle Situation ist nicht nur eine Herausforderung für die Landwirtschaft, sondern auch ein waches Auge für die Wasserversorgung. Laut Umweltbundesamt zeigen Klimaprojektionen, dass die Niederschlagsmengen sich zunehmend vom Sommer in den Winter verlagern. Die Temperatur in Deutschland steigt kontinuierlich, was an den Grundwasserständen bereits sichtbare Auswirkungen zeigt. Diese Situation erfordert neue Ansätze zur Wasserbewirtschaftung, damit die Bedarfe in Zukunft gedeckt werden können.

Eindämmung der Wasserknappheit

Besonders alarmierend sind die sinkenden Wasserstände in vielen Bächen und Flüssen. Am 13. Juli lagen etwa 60% der Kennwertpegel in Baden-Württemberg unterhalb des mittleren Niedrigwassers. Kleinere und mittelgroße Fließgewässer sind hiervon besonders betroffen. Um dem entgegenzuwirken, müssen anhaltende Niederschläge fallen, sodass sich die Situation langfristig verbessern kann. Kurzfristige, starke Regenfälle führen oft nur zu einem vorübergehenden Abfluss ohne wirkliche Erholung der Gewässer.

Die langfristigen Folgen der Klimakrise sind deutlich spürbar. Laut einem Bericht des Bundesverbands sind urbane Gebiete bei starken Regenfällen zunehmend gefährdet durch Entwässerungsprobleme. Versiegelte Flächen verhindern die Versickerung von Regenwasser, was in Sturzfluten und Überschwemmungen enden kann. Bei dieser Herausforderung ist es dringend erforderlich, mehr Grünflächen zu schaffen, die die Wasseraufnahme und -verdunstung fördern.

Es braucht klare Handlungsstrategien, um den Anforderungen von Wetterextremen zu begegnen. Ein Projekt mit dem Namen „Auswirkung des Klimawandels auf die Wasserverfügbarkeit / Anpassung an Trockenheit und Dürre in Deutschland“ soll dazu beitragen, Lösungen zu entwickeln und Handlungsempfehlungen auszusprechen. Schließlich liegt es in unser aller Interesse, die Wasserversorgung nachhaltig und praktikabel zu gestalten, um sowohl der Landwirtschaft als auch dem Ökosystem eine Zukunft zu sichern.