Eltern scheitern vor Gericht: Mannheimer Schulessen bleibt fleischlos!

Mannheim plant drei Tage fleischlose Schulverpflegung, Eltern kritisieren Mangelernährungsgefahr. Gericht wies Klage ab.

Mannheim plant drei Tage fleischlose Schulverpflegung, Eltern kritisieren Mangelernährungsgefahr. Gericht wies Klage ab.
Mannheim plant drei Tage fleischlose Schulverpflegung, Eltern kritisieren Mangelernährungsgefahr. Gericht wies Klage ab.

Eltern scheitern vor Gericht: Mannheimer Schulessen bleibt fleischlos!

In Mannheim wird aktuell ein heiß diskutiertes Thema lebendig: Die Schulverpflegung. Laut Staatsanzeiger, dürfen die Schulküchen nun Fleisch und Fisch nur an einem Tag in der Woche anbieten, während an drei Tagen fleischlose Kost serviert wird. Ein Vorgehen, das bei zahlreichen Eltern auf scharfe Kritik stößt. Besonders ein Fall in Baden-Württemberg zeigt die Herausforderungen, mit denen viele Familien konfrontiert sind.

Ein besorgter Vater klagt, dass seine Tochter, die an einer Nahrungsmittelunverträglichkeit leidet, mehr als einen Tag pro Woche tierische Eiweißkost benötige, um einer Mangelernährung vorzubeugen. Die Richter des Freiburger Verwaltungsgerichts hatten den Eilantrag der Eltern abgelehnt, da laut ihnen die Gefahr einer Mangelernährung als „fernliegend“ einzustufen sei. Außerdem hätten die Eltern bei anderen Mahlzeiten die Möglichkeit, für tierische Eiweißkost zu sorgen. In der Entscheidung wurde zudem betont, dass das Kind nicht verpflichtet ist, an der Schulverpflegung teilzunehmen, wenn es allergisch ist.

Eltern klagen – und scheitern

Die Eltern legten im Nachgang Beschwerde beim Verwaltungsgerichtshof ein, jedoch ohne Erfolg. Die Mannheimer Richter wiesen die Klage ab, da sich die Eltern nicht durch einen Rechtsanwalt vertreten ließen – eine zwingende Voraussetzung in solchen Fällen. Dies hinterlässt für viele Eltern einen bitteren Nachgeschmack, zumal ihre Tochter nicht einmal die Möglichkeit hatte, über die Beschwerde abzustimmen, da sie nicht an der Vorinstanz beteiligt war.

Der Sicherstellung einer gesunden Schulverpflegung wird allerdings hohe Bedeutung beigemessen. Studien zeigen, dass 69 Prozent der Schülerinnen und Schüler im Alter von 6 bis 17 Jahren Zugang zu warmen Schulessen haben. Dies ist Teil des fortlaufenden Bestrebens, eine gesundheitsfördernde Ernährung in Schulen zu gewährleisten, wie das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat betont. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) setzt sich für eine ausgewogene und nachhaltige Verpflegung ein. Der aktuelle DGE-Qualitätsstandard wurde 2023 überarbeitet und fördert erhebliche Fortschritte in der Schulernährung.

Ein Blick auf die Ernährungsstandards

Das Ziel dieser Standards ist nicht nur die Verbesserung der Speisenangebote, sondern auch die Unterstützung für Schulen bei der Umsetzung dieser Vorgaben. Schulen, die die Qualitätskriterien erfüllen, können sich sogar auszeichnen lassen. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, nicht nur das körperliche, sondern auch das geistige Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler zu fördern und präventiv gegen Krankheiten wie Übergewicht, Diabetes Typ 2 und andere ernährungsbedingte Erkrankungen vorzugehen.

Es ist eine Herausforderung, die richtige Balance zwischen gesunder Ernährung und den Bedürfnissen der Kinder zu finden. Der Fall aus Mannheim zeigt, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen über die Schulverpflegung sind und wie wichtig es ist, dass Eltern und Schulen gemeinsam an einer Lösung arbeiten.

In vielen Bundesländern wird stark an der Verbesserung der Schulverpflegung gearbeitet, um den Ansprüchen der Kinder gerecht zu werden und ihnen eine gesunde Grundlage für die Zukunft zu bieten. Das ist eine Aufgabe, die uns alle angeht, und die auch in Mannheim wohl noch für einige Diskussionen sorgen wird.