Skandal aufgedeckt: 1440 Lehrerstellen in Mannheim unbesetzt!

Skandal aufgedeckt: 1440 Lehrerstellen in Mannheim unbesetzt!
In der Stadt Mannheim bleiben aufgrund von IT-Problemen 1.440 finanziierte Lehrerstellen unbesetzt. Dies wurde von der FDP / MfM-Fraktion im Gemeinderat, vertreten durch Prof. Kathrin Kölbl, laut mrn-news.de als katastrophal beschrieben. „Die Landesregierung von Baden-Württemberg hat dieses Problem über die letzten zwei Jahrzehnte hinweg nicht bemerkt“, so Kölbl, die auch die Bildungspolitik der Stadt kritisiert. Die Situation führt zu einem besorgniserregenden Anstieg des Unterrichtsausfalls und ist eine direkte Belastung für Lehrkräfte, die im Moment oft überlastet sind.
Die Eltern und Schüler klagen wiederholt über den akuten Lehrermangel, der in Mannheim und anderen Regionen zu einem ernsten Problem gewachsen ist. Kölbl fordert eine rasche Klärung über die fehlenden Lehrkräfte und bedankt sich für die Unterstützung von lokalen Mandatsträgern wie Frau Trauschel und Herrn Jung. „Das ist ein handfester Skandal, der nicht länger ignoriert werden darf“, so ihre deutlichen Worte.
Lehrermangel: Ein bundesweites Problem
Der Lehrermangel betrifft jedoch nicht nur Mannheim, sondern ist ein bundesweites Phänomen. Laut dem deutschen Schulportal leiden alle Bundesländer unter der akuten Notwendigkeit, offene Lehrkräfte-Posten zu besetzen. Im Durchschnitt sind an einer von zwei Schulen Lehrkräftestellen zu Beginn des Schuljahres unbesetzt. Besonders betroffen sind Grund- und Förderschulen. An vielen Schulen werden zum Teil über 66 Prozent der befragten Schulleitungen gezwungen, Personen ohne Lehramtsqualifikation einzustellen.
Ein Blick auf die Statistiken zeigt, dass über 36,2 Prozent der Lehrkräfte älter als 50 Jahre sind – kein Wunder, dass die Kultusministerkonferenz (KMK) für 2024 einen Mangel von über 17.400 Lehrkräften prognostiziert. Diese Entwicklung wird sich in den kommenden Jahren nur langsam entspannen, sodass ein Überhang an Lehrkräften frühestens 2033 zu erwarten ist.
Die Herausforderungen der Bildungspolitik
Besonders in den östlichen Bundesländern wird ein deutlicher Anstieg an Renteneintritten von Lehrkräften erwartet, was den Bedarf an Neueinstellungen weiter verstärkt. Die Schülerzahlen steigen ebenfalls, nicht zuletzt durch den Babyboom in den 2010er Jahren. Dies wird zu einem Druck auf System und Bildungseinrichtungen führen, weil bis 2035 mit einer Zunahme der Schülerzahlen um über 9 Prozent zu rechnen ist. Solche Umstände erhöhen den Bedarf an Lehrkräften zusätzlich, was nicht nur Lehramtsstudierende, sondern auch Quereinsteiger in die Schulen bringt.
Faktoren wie die Förderung leistungsschwächerer Schüler zur Schließung von Corona-bedingten Bildungslücken treiben die Entwicklung weiter voran, so der Bericht von Statista. Um langfristig eine Verbesserung der Situation zu erzielen, sind Reformen in der Lehrerbildung und eine länderübergreifende Koordination erforderlich, denn derzeit entscheiden die Bundesländer noch selbst über die Anzahl der Studienplätze für Lehrkräfte. Da ist noch viel Luft nach oben!