Mehrheit für Klinik-Neubau in Rastatt: Bürgerentscheid reißt Wunden auf!

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Bürgerentscheid in Baden-Baden am 29. Juni 2025: Knapp 55 % stimmen für neues Zentralklinikum in Rastatt.

Bürgerentscheid in Baden-Baden am 29. Juni 2025: Knapp 55 % stimmen für neues Zentralklinikum in Rastatt.
Bürgerentscheid in Baden-Baden am 29. Juni 2025: Knapp 55 % stimmen für neues Zentralklinikum in Rastatt.

Mehrheit für Klinik-Neubau in Rastatt: Bürgerentscheid reißt Wunden auf!

In Baden-Baden wurde am 29. Juni 2025 entschieden, ob das neue Zentralklinikum in Rastatt gebaut wird. Mit einer Mehrheit von knapp 55 Prozent haben die Bürgerinnen und Bürger für den Bau des neuen Klinikums gestimmt. Bereits zuvor hatten der Rastatter Kreistag und der Baden-Badener Gemeinderat sich für den Standort Rastatt ausgesprochen, was die Diskussionen über alternative Standorte in Baden-Baden nicht beendete. Doch die Bürgerinitiative „Ja! Zum Klinikstandort Baden-Baden“ konnte sich nicht durchsetzen und musste sich geschlagen geben.

Oberbürgermeister Dietmar Späth, der das Ergebnis als Bestätigung der getroffenen Entscheidungen ansieht, fordert nun ein zügiges Vorankommen des Projekts. Gesundheitsminister Manne Lucha aus Baden-Württemberg stellte klar, wie wichtig diese Entscheidung für die Gesundheitsversorgung in der Region ist. Der Erfolg des Bürgerentscheids zeigt sich auch in der Wahlbeteiligung von 40 Prozent, die Späth als positiv wertet.

Ergebnisse und Reaktionen

Im Rahmen des Bürgerentscheids wurden verschiedene Beschlüsse des Gemeinderats zur Unterstützung des Klinikbaus am Standort Münchfeldsee abgestimmt. Die Abstimmung war bindend, sofern mehr als 20 Prozent der Wahlberechtigten mit „Ja“ stimmen. Das Ergebnis ist für die nächsten drei Jahre gültig. Rastatter Landrat Christian Dusch zeigte sich erleichtert über das klare Votum für die Gesundheitsversorgung in Mittelbaden, während FBB-Fraktionschef Martin Ernst mit Enttäuschung auf das Resultat blickte und den Standort Baden-Baden bevorzugte.

Bürgerinitiativen hatten den Bürgerentscheid durch eine Unterschriftenaktion ins Leben gerufen, nachdem die politischen Gremien bereits zugunsten von Rastatt entschieden hatten. Doch das Thema hat viele Gesichter. Neben den politischen Überlegungen zur Krankenhausreform, die darauf abzielt, die Gesundheitskosten zu senken, gibt es auch Bedenken hinsichtlich der Umwelt- und Gesundheitsrisiken des neuen Standortes. Gegner des Projekts bringen Sorgen über verseuchten Boden und sogar die Gefahr durch die Tigermücke ins Spiel, die in der Region erkannt wurde.

Aussichten für das Krankenhaus

Die Reform des Krankenhauses in Baden-Baden zielt darauf ab, den stationären Aufenthalt zu reduzieren und mehr ambulante Behandlungen anzubieten, um gleichzeitig die Versorgungsqualität zu verbessern. Die Schließung des bisherigen Krankenhauses steht im Raum, während der Neubau im Landkreis Rastatt als Lösung gesehen wird. Die Unterstützung des Neubauvorhabens kommt unter anderem von Chefärzten des alten Krankenhauses, die betonen, dass eine Ablehnung der Pläne die Entwicklung um Jahre zurückwerfen könnte.

Um den Kreißsaal in Baden-Baden zu erhalten, ist ein Gemarkungstausch geplant, was zeigt, dass die Verantwortlichen trotz aller Herausforderungen nicht aufgeben, um die Gesundheitsinfrastruktur der Region zu sichern.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Pläne zum Neubau des Zentralklinikums entwickeln werden und welche weiteren Diskussionen in den kommenden Monaten und Jahren auf die Bürgerinnen und Bürger von Baden-Baden und Rastatt zukommen. Die Entscheidung mag gefallen sein, doch die Zukunft bringt sicherlich noch so manche spannenden Fragen mit sich.

Für weitere Informationen: Tagesschau, Badische Neueste Nachrichten, Stern.