Schutz für Kinder: Özdemir fordert Social-Media-Verbot bis 16!

Cem Özdemir fordert Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige im Vorwahlkampf in Baden-Württemberg. Aktuelle Diskussionen und Empfehlungen.

Cem Özdemir fordert Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige im Vorwahlkampf in Baden-Württemberg. Aktuelle Diskussionen und Empfehlungen.
Cem Özdemir fordert Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige im Vorwahlkampf in Baden-Württemberg. Aktuelle Diskussionen und Empfehlungen.

Schutz für Kinder: Özdemir fordert Social-Media-Verbot bis 16!

Die aktuelle Debatte um die Nutzung von sozialen Medien sowie Handys durch Kinder und Jugendliche heizt sich im Vorwahlkampf in Baden-Württemberg weiter auf. Dabei fordert der Spitzenkandidat der Grünen, Cem Özdemir, ein Verbot von Plattformen wie TikTok und Instagram für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa betonte er, dass ähnliche Regelungen wie beim Führerschein benötigt werden: Jugendliche sollten schrittweise an den Umgang mit sozialen Medien herangeführt werden, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. Krzbb.de berichtet über diese Äußerungen und die steigenden Risiken, die mit der Nutzung digitaler Plattformen verbunden sind.

Eine klare Warnung kommt auch von der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. In einem umfassenden Diskussionspapier werden die Gefahren der sozialen Medien für Minderjährige thematisiert, vor allem die Gefahr von Cybermobbing, psychischen Erkrankungen und suchtförderndem Verhalten. Mehr als ein Viertel der 10- bis 17-Jährigen in Deutschland zeigt bereits ein riskantes Nutzungsverhalten in sozialen Netzwerken. Zugleich schlagen die Wissenschaftler vor, den Zugang zu sozialen Medien erst ab 13 Jahren zu erlauben und fordern Eltern auf, die Nutzung ihrer Kinder zwischen 13 und 15 Jahren eng zu begleiten. Zudem solle die Bundesregierung sicherstellen, dass geeignete technische Lösungen zur Altersverifikation und zur Regelung der Nutzung in Schulen und Kitas entwickelt werden. Weitere Details zu den Empfehlungen der Akademie finden sich in einem Artikel der Zeit.

Risiken und Chancen der digitalen Welt

Die für einige das tägliche Leben bereichernden sozialen Medien bringen auch erhebliche Risiken mit sich. Laut Erkenntnissen der WHO zeigen bereits 11 % der Jugendlichen problematische Verhaltensweisen im Umgang mit diesen Plattformen. Besonders betroffen sind Mädchen, bei denen die Rate mit 13 % höher liegt als bei Jungen mit 9 %. Die ständige Online-Präsenz erzeugt zudem einen Druck, der auch die schulischen Leistungen beeinträchtigen kann. Es zeigt sich ein klarer Zusammenhang zwischen problematischer Nutzung und geringeren psychischen und sozialen Wohlbefinden sowie einem Anstieg des Substanzkonsums.

Die WHO fordert daher Maßnahmen zur Förderung der Medienkompetenz, die geschlechterspezifisch und kulturell angepasst sein sollten. Wichtige Punkte sind unter anderem die Einhaltung von Altersgrenzen für soziale Medien und eine stärkere Aufklärung über die Risiken ihrer Nutzung. Maßnahmen, die Eltern und Schulen unterstützen, sind von großer Bedeutung, um die positiven Aspekte – wie den sozialen Kontakt und den Zugang zu Informationen – zu fördern, ohne dass die negativen Auswirkungen zu sehr in den Vordergrund treten. Mehr dazu berichten die Experten in ihrer Analyse, die auf der Website der WHO einsehbar ist.

Die Entwicklung einer besseren digitalen Zukunft für unsere jungen Menschen ist also kein leichtes Unterfangen. Die Stimmen, die nach klaren Regeln und Maßnahmen rufen, werden jedoch immer lauter. Es liegt nun an Politik und Gesellschaft, auf diese Herausforderungen zu reagieren und innovative Lösungen zu finden, die das digitale Wohlbefinden der Jugend in den Mittelpunkt stellen.