Menschenkette um Pforzheimer Synagoge: Zeichen gegen Antisemitismus!
Am 8.11.2025 organisiert das Bündnis "Christen an der Seite Israels" eine Menschenkette um die Pforzheimer Synagoge gegen Antisemitismus.

Menschenkette um Pforzheimer Synagoge: Zeichen gegen Antisemitismus!
Am Samstag, dem 9. November 2025, wird um die Pforzheimer Synagoge eine Menschenkette organisiert. Die Initiative geht von dem Bündnis „Christen an der Seite Israels“ aus. Diese Veranstaltung fällt zeitlich mit dem Sabbat und dem Gedenken an die Reichspogromnacht 1938 zusammen und soll ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus setzen.
Andreas Jaffin, als Mitveranstalter, betont die Bedeutung der Solidarität mit der jüdischen Gemeinde. Rund 50 Teilnehmer wurden für die Aktion im Vorjahr erwartet, tatsächlich nahmen letztlich etwa 250 Menschen teil. Für dieses Jahr hofft das Bündnis auf eine ähnliche Anzahl an Teilnehmern. Neben der Menschenkette sind auch Ansprachen und Gebete geplant, die die besondere Bedeutung dieser Gedenkveranstaltung unterstreichen.
Antisemitismus: Ein drängendes Thema
Antisemitismus, definiert als Feindseligkeit oder Diskriminierung gegen Juden, ist ein Problem, das sich durch die Jahrhunderte zieht. Kaum ein anderer Begriff hat sich so stark gewandelt, wie der Begriff „Antisemitismus“, der erstmals 1879 von Wilhelm Marr verwendet wurde. In den darauf folgenden Jahren nahm diese Form des Hasses gegen Juden nicht nur zu, sie fand auch verschiedene Motivationen – von religiösen Vorurteilen über rassistische Ansichten bis hin zu politischen und sozialen Agenden.
Der Nazi-Antisemitismus, der sich im 19. Jahrhundert mit der Entwicklung „wissenschaftlicher Rassentheorien“ verstärkte, sah Juden als eine Gruppe mit vermeintlich biologischen Merkmalen, die ihnen unterstellte, minderwertig zu sein. Diese Ideologien führten zu den grausamsten Verbrechen der Geschichte. Die Pogrome und die systematische Vernichtung während des Holocausts haben das Verständnis für Antisemitismus nachhaltig geprägt, und daher hat das Bekämpfen von Antisemitismus nach dem Zweiten Weltkrieg einen anderen Stellenwert erhalten.
Ursachen und Erscheinungsformen
Das Phänomen Antisemitismus zeigt sich heute in verschiedenen Facetten: von subtilen Vorurteilen bis hin zu expliziten Gewaltakten. In der Geschichte gab es bereits in der antiken griechisch-römischen Welt antisemitische Einstellungen, die vornehmlich religiöse Wurzeln hatten. Insbesondere die christliche Kirche hat durch ihre Lehren zur Abwertung der Juden zur Entstehung antijüdischer Stereotype beigetragen.
In der heutigen Zeit beobachten zahlreiche Studien eine besorgniserregende Zunahme antisemitischer Vorfälle, nicht nur in Europa, sondern weltweit. Antisemitismus kann in einem neuen Gewand erscheinen, beispielsweise durch anti-israelische Äußerungen, die sich als antisemitsch entpuppen, was als „neuer Antisemitismus“ bezeichnet wird. Ein Beispiel ist die Verwendung von Verschwörungstheorien, die in der arabischen Welt seit dem frühen 20. Jahrhundert alltäglich wurden.
Das geplante Zeichen in Pforzheim an diesem Samstag ist somit nicht nur ein symbolisches Gedenken. Es ist eine Botschaft, dass der Kampf gegen Antisemitismus weitergeführt werden muss. Dass es wichtig ist, als Gemeinschaft zusammenzustehen, um Vorurteile aber auch die schrecklichen Taten der Vergangenheit zu erinnern und zu reflektieren.
Verpassen Sie nicht die Möglichkeit, sich an dieser bedeutsamen Aktion zu beteiligen und ein klares Zeichen für Toleranz und Menschlichkeit zu setzen. Das Bündnis fordert alle Bürger auf, sich anzuschließen und gemeinsam gegen Antisemitismus und für ein respektvolles Miteinander einzutreten. Während gesellschaftlicher Spannungen und Polarisierung an vielen Orten zunehmen, ist es umso wichtiger, dass auch vor Ort Zusammenhalt und Verständnis gefördert werden.
Für detaillierte Informationen zur Veranstaltung und zu den Hintergründen des Antisemitismus können Sie die Artikel von PZ-News, Wikipedia und Britannica nachlesen.