Neuer Hochwasserschutz: Rastatter Rheindamm wird grundlegend ertüchtigt!

Neuer Hochwasserschutz: Rastatter Rheindamm wird grundlegend ertüchtigt!
In der Region Rastatt steht ein bedeutendes Projekt auf der Agenda, das den Hochwasserschutz maßgeblich verbessern soll. Der Dammabschnitt zwischen der Rheinbrücke Wintersdorf und der Murgmündung, der sich über mehr als acht Kilometer erstreckt, wird zurzeit von den Experten des Landesbetriebs Gewässer im Regierungspräsidium Karlsruhe unter die Lupe genommen. Wie die Badischen Neuesten Nachrichten berichten, sind die Planungen für die Ertüchtigung des Damms auf den Ergebnissen einer Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2023 aufgebaut, die einen hohen Sanierungsbedarf festgestellt hat.
Was genau wird geplant? Ziel dieser Maßnahmen ist es, den Hochwasserschutz für die Riedgemeinden und die Stadt Rastatt zu verbessern. Der Damm soll nach den aktuellsten technischen Standards ausgebaut werden. Hierzu gehören unter anderem ein durchgehender Dammverteidigungsweg sowie innovative Bauweisen mit Spundwänden in besonders engen Abschnitten, vor allem in Plittersdorf bis zum Freizeitparadies und Golfplatz. Eine Rückverlegung und der Neubau des Damms sind ebenfalls vorgesehen, wobei der alte Damm abgetragen wird.
Nachhaltige Veränderungen in der Natur
Die geplanten Baumaßnahmen haben nicht nur den Schutz vor Hochwasser im Blick, sondern auch Auswirkungen auf die Natur. Die Ertüchtigung wird das Landschaftsbild der Region nachhaltig verändern: Neue Flächen, die bei Hochwasser überflutet werden können, bieten künftig Chancen für geschützte Tier- und Pflanzenarten, was auch im Sinne der Nachhaltigkeit ist. Diese Flächen sollen den Bürger:innen überwiegend zugänglich bleiben, um Erholung in der Natur zu ermöglichen. Laut den Expert:innen wird zudem ein digitales Grundwassermodell zum Einsatz kommen, um bei Hochwasser einen Grundwasseranstieg in bebauten Bereichen zu verhindern.
Darüber hinaus werden umfassende Grundlagendaten durch Bodenerkundungen, Vermessungen und Kartierungen von Flora, Fauna und Nutzungen erstellt. Diese Daten sind laut dem baden-württembergischen Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft unerlässlich für die Planung solcher Dammertüchtigungsprojekte.
Öffentliche Informationsveranstaltung
Das Vorhaben befindet sich derzeit in der Planungsphase, und der aktuelle Stand wird aktiv in einem projektbegleitenden Kreis diskutiert, an dem Vertreter zahlreicher Interessengruppen teilnehmen. Laut der Informationsplattform des Landes werden die technischen Planungen für Dammabschnitte ohne Rückverlegung bereits in der Entwurfsphase umgesetzt, während die Planung der Rückverlegung im validen Vorplanungsstand ist. Ein Info-Markt findet am Mittwoch, den 22. Oktober, ab 19 Uhr in der Altrheinhalle Plittersdorf statt, um Bürger zu informieren und ihre Anliegen entgegenzunehmen.
Diese umfassenden Maßnahmen sind Teil eines größeren Sanierungsprogramms, das sich über mehrere Jahre erstrecken wird, und geht auf den hohen Investitionsbedarf von rund 545 Millionen Euro zurück, wie auf der Webseite des Hochwasserprogramms zu lesen ist. In Baden-Württemberg stehen über 1.000 Kilometer landeseigene Schutzdämme, die Millionen von Menschen und deren Eigentum vor Hochwasserrisiken schützen. Bei der Priorisierung der Sanierungen werden der geotechnische Zustand der Dämme und der Schutzraum berücksichtigt, um eine möglichst langfristige Sicherheit zu gewährleisten.