Bio-Revolution in Oberschwaben: Jetzt mehr Bio auf den Teller!

Bio-Revolution in Oberschwaben: Jetzt mehr Bio auf den Teller!
In der idyllischen Bauernschule Bad Waldsee dreht sich alles um das Thema Bio. Am Anfang Juli fand die Veranstaltung „Mehr Bio auf den Teller: Wie Kommunen in Oberschwaben dafür den Weg ebnen“ statt, organisiert von den Bio-Musterregionen Ravensburg und Biberach sowie dem Regionalpartner ÖKONSULT. Rund 30 Teilnehmer aus den Bereichen Kommunen, Küchen und der Bio-Branche versammelten sich, um Neues zu erfahren und Erfahrungen auszutauschen. Die Bildschirmzeitung berichtet, dass der Dezernent für Kreisentwicklung, Thomas Lötsch, die Teilnehmer mit einem Grußwort begrüßte und die Wichtigkeit der Zusammenarbeit betonte.
Ziel des Treffens war es, den Bio-Anteil in der Gemeinschaftsverpflegung zu erhöhen, was eine spannende Herausforderung darstellt. Andreas Greiner von ÖKONSULT gab interessante Einblicke in Strategien zur Einführung von Bio-Produkten in die alltägliche Verpflegung. Insbesondere die Zentralküche der St. Elisabeth-Stiftung, die täglich 1.800 bis 2.500 Mahlzeiten für Schulen, Kindergärten, Seniorenheime und Behindertenwerkstätten bereitstellt, war ein herausragendes Beispiel für die Vorteile von Bio. Markus Wieland, der Produktionsleiter, berichtete von seinen positiven Erfahrungen mit regionalen Bioprodukten und deren hohen Akzeptanz.
Regionalität und Wertschöpfung
Ein weiteres Highlight der Veranstaltung war die Präsentation von Matthias Minister, Geschäftsführer der Fairfleisch GmbH. Er erläuterte die Wertschöpfungsketten vom Landwirt bis zur Großküche und machte deutlich, wie wichtig die Zusammenarbeit mit regionalen Landwirten ist. Wöchentlich liefern rund 15 Landwirte aus der Umgebung vier bis fünf Rinder für das Projekt „GrasRind vom Bodensee“, das den Fleischbedarf für etwa 6.000 Mittagessen in der Gemeinschaftsverpflegung deckt.
Franz Steinhauser, vom Kartoffelhof Steinhauser, erweiterte sein Sortiment um Bio-Produkte und zeigte auf, wie landwirtschaftliche Betriebe von der wachsenden Nachfrage nach biologischen Lebensmitteln profitieren können. Die hohe Teilnehmerzahl und die lebhaften Diskussionen belegen das große Interesse an einem verstärkten Bio-Anteil in öffentlichen Einrichtungen. Ein Informationsstand und die Verkostung regionaler Produkte während der Pause rundeten das gelungene Event ab.
Nachhaltige Gemeinschaftsverpflegung
Das Projekt „Bio gemeinsam genießen – Regionales Bio in Kantine, Mensa & Co.“, gefördert durch das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, verfolgt ähnliche Ziele. Es konzentriert sich darauf, den Bio-Anteil in der Außer-Haus-Verpflegung auf mindestens 30 Prozent zu steigern. Dazu setzt es auch auf zertifizierte Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Neben der Reduktion von Lebensmittelabfällen liegt der Fokus auf der Förderung der Frischküche und dem Einsatz fair gehandelter Produkte. Baden-Württemberg informiert weiter darüber, wie wichtig es ist, alle Beteiligten in die Verpflegungskonzepte einzubeziehen, um die Akzeptanz und den Erfolg zu steigern.
Die gemeinschaftliche Verpflegung hat ein enormes Potenzial, gesundes und nachhaltiges Essen nicht nur zugänglich, sondern auch attraktiv zu machen. Das Bundeszentrum für Ernährung hebt hervor, dass Faktoren wie Verfügbarkeit, Auswahl und Präsentation einen entscheidenden Einfluss auf die Essentscheidungen der Menschen haben. Um der unwussten Einflussnahme entgegenzuwirken, können Betriebe Methoden wie Nudging einsetzen, um gesunde und nachhaltige Optionen hervorzuheben.
Insgesamt zeigt die Veranstaltung in Bad Waldsee, dass es in Oberschwaben einen klaren Trend hin zu mehr Bioprodukten in der Gemeinschaftsverpflegung gibt. Die Zusammenarbeit von Kommunen, Bio-Betrieben und Bildungseinrichtungen wird weiterhin entscheidend sein, um gesunde, nachhaltige Essensangebote für alle Generationen zu schaffen.