Einzigartiges Projekt im Rems-Murr-Kreis stärkt die Psyche von Jugendlichen

Im Rems-Murr-Kreis startet ein Projekt zur Stärkung der psychischen Gesundheit von Jugendlichen, um Mobbing und Angststörungen zu bekämpfen.

Im Rems-Murr-Kreis startet ein Projekt zur Stärkung der psychischen Gesundheit von Jugendlichen, um Mobbing und Angststörungen zu bekämpfen.
Im Rems-Murr-Kreis startet ein Projekt zur Stärkung der psychischen Gesundheit von Jugendlichen, um Mobbing und Angststörungen zu bekämpfen.

Einzigartiges Projekt im Rems-Murr-Kreis stärkt die Psyche von Jugendlichen

Im Rems-Murr-Kreis tut sich einiges im Bereich der psychischen Gesundheit von Jugendlichen. Hier wird ein spannendes Projekt ins Leben gerufen, das darauf abzielt, Mobbing, Magersucht und Angststörungen frühzeitig zu erkennen und präventiv zu bekämpfen. Stuttgarter Nachrichten berichtet, dass Daniel Barschtipan, der die Erstaufnahme von Patienten im Zentrum für Psychiatrie im Schloss Winnenden leitet, mit seinem Team dieses Pilotprojekt initiiert hat. Ziel ist es, die seelische Gesundheit der Jugendlichen zu stärken und gleichzeitig das Tabu rund um psychische Probleme zu durchbrechen.

Jeder dritte Mensch leidet heutzutage an psychischen Erkrankungen. Das muss nicht sein! Klaus Kaiser, der Leiter des Zentrums für Psychiatrie, hebt hervor, wie wichtig präventive Arbeit in unseren Schulen ist. Der Ansatz, das Programm „Verrückt? Na und!“ in Schulen durchzuführen, könnte genau der richtige Weg sein. Unterstützt wird das Vorhaben vom Kreisjugendring und dem Diakonieverband Rems-Murr.

Wichtige Workshops für Schüler

Was können die Workshops konkret? Sie richten sich an Schüler der achten Klassen und setzen auf Gesprächsarbeit in kleinen Gruppen. Ein besonderes Highlight sind die „Genesungsbegleiter“, die den jungen Menschen mit ihren Erfahrungen zur Seite stehen. Es ist ein offenes Ohr, das die Teilnehmer brauchen – und das Ziel ist, ihnen Hoffnung auf Heilung zu geben und sie über psychische Erkrankungen aufzuklären.

Derzeit läuft das Pilotprojekt an der Geschwister-Scholl-Realschule in Winnenden. Es gibt zwar bereits eine Warteliste für weitere Schulen, jedoch steht die flächendeckende Umsetzung auf der Kippe, da es sowohl an Personal als auch an finanziellen Mitteln fehlt. Der Fördertopf des Kreisjugendrings beläuft sich momentan auf 90.000 Euro, was als Anschubfinanzierung gesehen wird. Es wird daher angeregt, dass Krankenkassen ein Interesse an der Früherkennung seelischer Erkrankungen entwickeln, um diesen Projekten mehr Raum zu geben.

Prävention ganzheitlich denken

Die zentralen Herausforderungen in der kommunalen Gesundheitsförderung sind nicht zu unterschätzen. Wie auf PMC nachzulesen ist, braucht es intersektorale Zusammenarbeit und evidenzbasierte Ansätze, um diese Themen wirklich nachhaltig anzugehen. Das internationale Präventionssystem „Communities That Care“ (CTC) verfolgt genau diese Ziele und hat auch den deutschen Kontext im Blick.

CTC zielt darauf ab, Krankheiten, wie Alkohol- und Drogenmissbrauch, Gewalt und Schulabbruch zu verhindern. Dabei folgt das Modell einem fünfphasigen Prozess, der empirisch und theoretisch fundiert ist. Wer hier die richtigen Akteure vernetzt und zusammenarbeitet, kann die Weichen für positive Veränderungen stellen.

Zukunftsorientierte Programme

Die Initiative ist nicht allein. Ende 2023 startete Bundesjugendministerin Lisa Paus mit dem Programm „Mental Health Coaches“ eine zusätzliche Maßnahme, die BMFSFJ in über 100 Schulen in Deutschland einführt. Diese Coaches sollen Kinder und Jugendliche ermutigen, sich Hilfe zu suchen und ihre mentale Gesundheit zu stärken. Fünf bis zehn Millionen Euro stehen dafür 2023 zur Verfügung, um den Austausch und die Kooperation unter den Fachkräften zu fördern.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Themen rund um die psychische Gesundheit von Jugendlichen endlich den Raum bekommen, den sie verdienen. Es wird Zeit, dass wir nicht nur zuhören, sondern auch aktiv Lösungen finden und umsetzen. Denn unsere Jugendlichen haben es verdient, in einer Welt zu leben, in der ihre Seelenheil nicht mehr unter den Teppich gekehrt wird.