Jugendliche im Netz: So gefährlich sind soziale Medien wirklich!

Der Artikel beleuchtet die wachsende Suchtgefährdung von Jugendlichen in Rems-Murr-Kreis durch soziale Medien wie TikTok und Instagram.

Der Artikel beleuchtet die wachsende Suchtgefährdung von Jugendlichen in Rems-Murr-Kreis durch soziale Medien wie TikTok und Instagram.
Der Artikel beleuchtet die wachsende Suchtgefährdung von Jugendlichen in Rems-Murr-Kreis durch soziale Medien wie TikTok und Instagram.

Jugendliche im Netz: So gefährlich sind soziale Medien wirklich!

TikTok, Instagram und Snapchat – diese Plattformen sind in der digitalen Welt der Jugendlichen mittlerweile allgegenwärtig. In der heutigen Zeit werden Jugendliche, die sich nicht in den sozialen Medien tummeln, oft als „Boomer“ abgestempelt. Dieser Begriff stellt eine abwertende Bezeichnung für die Generation der zwischen 1946 und 1964 Geborenen dar, wie ZVW berichtet. Solche Abwertungen zeigen, wie sehr sich die kulturellen Bubis und die digitale Identität von heute gefragt wird.

Doch so harmlos die digitale Präsenz auf den ersten Blick scheinen mag, die Zahlen sind besorgniserregend. Laut einer Studie der DAK und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf ist mehr als ein Viertel aller Teenager in Deutschland von einem riskanten oder sogar krankhaften Umgang mit sozialen Medien betroffen. Rund 5% dieser Jugendlichen gelten sogar als süchtig, warnen Experten wie Professor Rainer Thomasius.

Die Schattenseiten der digitalen Welt

Der problematische Mediengebrauch kann verheerende Folgen haben. Symptome wie Kontrollverlust über das eigene Medienverhalten können zu Leistungseinbrüchen in der Schule und sozialer Isolation führen. Diese gesundheitlichen Risiken werden zunehmend ernst genommen; schließlich zeigt sich der Einfluss von sozialen Medien auf das zentrale Nervensystem ähnlich wie bei Alkohol- oder Drogenkonsum. Eine Studie belegt, dass der Anteil der problematischen Nutzung bei Jugendlichen 5- bis 50-fach höher ist als bei riskantem Konsum von Cannabis oder Alkohol in der Altersgruppe von 10 bis 17 Jahren. Die WHO mahnt daher zur Achtsamkeit, denn 11 % der Jugendlichen zeigen bereits problematisches Verhalten in Bezug auf soziale Medien, wobei Mädchen mit 13 % anfälliger sind als Jungen (9 %).

Interesse an den digitalen Aktivitäten ihrer Kinder sollten Eltern auf jeden Fall zeigen. Dennoch fühlen sich viele von ihnen überfordert: 40 % kümmern sich nicht ausreichend um die zeitliche Einschränkung der Mediennutzung. Zudem moderiert ein Viertel der Eltern die Inhalte, die ihre Kinder im Internet konsumieren, nicht. Bad news: Ein Kontrollverlust kann dazu führen, dass die Schulleistungen sinken und Freizeitinteressen verloren gehen.

Freundschaften und digitale Spiele

Trotz dieser Risiken haben soziale Medien auch ihre positive Seite. 36 % der Jugendlichen stehen ständig online mit Freunden in Kontakt und können über Plattformen wie Instagram Unterstützung von Gleichaltrigen erfahren. Allerdings wird die Beliebtheit von digitalen Spielen nicht unterschätzt. 34 % der Teenager spielen täglich, wobei etwa 22 % mindestens vier Stunden am Spieltag verbringen. Auch hier zeigt sich ein Geschlechterunterschied: Jungen neigen eher zu problematischem Spielverhalten.

Die WHO fordert verstärkt Investitionen in gesundheitsfördernde Schulumgebungen und evidenzbasierte Programme. Dabei sollte der Fokus auf altersgerechten und geschlechtersensiblen Maßnahmen liegen, um Jugendliche in ihrer Mediennutzung zu unterstützen. Ein offener Dialog über digitales Wohlbefinden innerhalb von Familien und Schulen wird als essenziell betrachtet. Auch auf Plattformen sollte auf verantwortungsvolle Gestaltung und die Durchsetzung von Altersbeschränkungen geachtet werden.

Es liegt viel an den Eltern und der Gesellschaft, die kommende Generation im Umgang mit der digitalen Welt zu schulen und zu beraten. Denn darauf kommt es an: Die Jugendlichen sollen befähigt werden, fundierte Entscheidungen über ihre Online-Aktivitäten zu treffen, um ihr seelisches und soziales Wohlbefinden zu schützen, wie Welt und WHO betonen.