Kesselhaus-Chef in Schorndorf: Weniger Mehrwertsteuer für Speisen gefordert!

Kesselhaus-Chef in Schorndorf: Weniger Mehrwertsteuer für Speisen gefordert!
Was geht da gerade in der Gastronomie? Der Chef des „Kesselhauses“ in Schorndorf, Dietmar Haerer, sieht sich mit den steigenden Preisen für Tagesessen konfrontiert und fordert eine Senkung der Mehrwertsteuer für Speisen. Mit mehr als 40 Jahren Erfahrung in der Branche hat Haerer diese Herausforderung hautnah miterlebt. Er reagiert auf einen Artikel, der über Preissteigerungen bei Metzgern in Schorndorf berichtete, und betont, dass der aktuelle Mehrwertsteuersatz die Gastronomie enorm belastet. Der reduzierte Satz von sieben Prozent, der seit 2020 als Krisenhilfe eingeführt worden war, läuft zum Jahresende 2023 aus und wird wieder auf 19 Prozent steigen, wie Tagesspiegel erklärt.
Die Rückkehr zum regulären Satz sorgt für große Sorgen in der Branche. Bundesfinanzminister Christian Lindner bezeichnet die reduzierte Mehrwertsteuer als Krisenhilfe, die besonders wegen der Corona-Pandemie und der Ukraine-Krise notwendig war. Diese Entscheidung stieß jedoch auf heftige Kritik, nicht zuletzt von Gastronom:innen selbst, die massive Umsatzrückgänge und mögliche Insolvenzen fürchten. Frank Rosin, ein bekannter Fernsehkoch, sieht die Situation als „absolute Katastrophe“ an und warnt vor einem Gastronomiesterben.
Preiserhöhungen im Fokus
Ökonom Marcel Fratzscher prognostiziert Preissteigerungen von rund zehn Prozent in der Gastronomie, und schätzt, dass 70 bis 80 Prozent dieser Erhöhung direkt an die Gäste weitergegeben werden. Das bedeutet für viele Konsumenten, dass sie sich bald auf spürbar höhere Rechnungen einstellen müssen. Eine Analyse von Volkswirtschaftler Matthias Firgo zeigt, dass die gestiegenen Preise bereits zu einem Anstieg der Lebenshaltungskosten führen. Diese Entwicklung lässt sich in einer Vielzahl von Gastronomiebetrieben beobachten und wird von vielen als alarmierend wahrgenommen.
Die Gründe für die Preiserhöhungen sind vielfältig. Neben der Mehrwertsteuererhöhung spielt auch die anhaltende Energiekrise eine Rolle. Die Gastronomie hat mit steigenden Kosten zu kämpfen, die sich nun auf die Preise der Speisen auswirken. Matthias Firgo hat die Auswirkungen in einer umfassenden Studie untersucht und beleuchtet, wer letztendlich von der Mehrwertsteuersenkung, die für Januar 2026 geplant ist, profitieren könnte. Eine wichtige Frage bleibt jedoch: Sind die Betriebe in der Lage, diese zusätzliche Belastung zu stemmen?
Die Gastronomie, die schon während der Pandemie um das Überleben kämpfte, sieht sich nun erneut vor Herausforderungen. Falls die Anpassung der Mehrwertsteuer nicht überdacht wird, befürchten viele Gastronomen, dass nicht nur sie, sondern auch die Kundschaft die Folgen spüren wird. Eine klare Botschaft von Dietmar Haerer und seinen Kolleg:innen an die Politik: Hier muss schnell gehandelt werden, um die Branche nicht weiter zu gefährden. Schließlich können starke Gastronomiebetriebe auch zur Stärkung der gesamten Wirtschaft beitragen. Doch nach dieser Runde der Preissteigerungen wird es spannend zu sehen, wie die Gäste reagieren und ob sie bereit sind, die höheren Kosten zu tragen – oder ob sie verstärkt auf Alternativen zurückgreifen werden.