Friseure in Reutlingen fordern politische Unterstützung gegen Krise!

Roberto Laraia, Innungsobermeister in Reutlingen, fordert politische Unterstützung für die Friseurbranche, die mit Herausforderungen kämpft.

Roberto Laraia, Innungsobermeister in Reutlingen, fordert politische Unterstützung für die Friseurbranche, die mit Herausforderungen kämpft.
Roberto Laraia, Innungsobermeister in Reutlingen, fordert politische Unterstützung für die Friseurbranche, die mit Herausforderungen kämpft.

Friseure in Reutlingen fordern politische Unterstützung gegen Krise!

Die Herausforderungen für die Friseurbranche stehen ganz oben auf der Agenda. Bei der Mitgliederversammlung der Reutlinger Innung äußerte sich Innungsobermeister Roberto Laraia besorgt über die derzeitige Situation. Er ist nicht nur auf regionaler Ebene aktiv, sondern auch im Vorstand des Bundesverbandes des Deutschen Friseurhandwerks. Wie gea.de berichtet, sieht Laraia dringenden Änderungsbedarf und hofft auf Unterstützung von der neuen Bundesregierung.

Die Branche hat seit Jahren mit starkem Druck durch illegale Wettbewerber und Schwarzarbeit zu kämpfen. Dies wird auch von deutsche-handwerks-zeitung.de bestätigt, wo dazu gewarnt wird, dass Friseure „leise sterben“. So sind rund 30% der etwa 80.000 Friseurbetriebe in Deutschland Soloselbständige, von denen viele unter einem Einkommen von 25.000 Euro jährlich leiden. Laraia fordert daher klare politische Entlastungen, darunter die Senkung der Mehrwertsteuer auf 7% und eine klare Positionierung beim Mindestlohn, der aktuell bei 12,82 Euro liegt und laut vielen Unternehmern die Preise für Dienstleistungen erheblich steigen lassen könnte.

Aktuelle Lage und Zukunftsausblick

Obwohl die Lage in Reutlingen im Vergleich zu anderen Regionen besser sei, ist die Nachfrage nach Friseurdienstleistungen dennoch schwach. Hohe Inflationsraten haben die Betriebskosten steigen lassen, was viele Salons zwingt, die Preise anzupassen. Allerdings erzielen sie dabei meist nur marginale Umsatzsteigerungen, berichtet Laraia weiter. Dies spiegelt sich auch in den letzten Gesellenprüfungen wider, die nahezu alle Teilnehmer bestanden haben, was Hoffnung für die künftige Generation von Friseuren gibt.

Ein weiterer kritischer Aspekt ist die Schwarzarbeit, die besonders in Friseursalons und Barbershops verbreitet ist. Laut handwerksblatt.de gab es 2022 etwa 4.000 Kontrollen durch den Zoll, und nahezu 1.000 Strafverfahren wegen Beitragsvorenthaltung sind abgeschlossen worden. Hierbei wird oft von „schwarzen Schafen“ gesprochen, die unter dem Mindestlohn zahlen oder illegal Beschäftigte führen. Daher ist es essenziell, den Druck auf diese unberechtigt geführten Salons aufrechtzuerhalten.

Anerkennung der Ehrenamtlichen

Im Rahmen der Versammlung wurden auch die ehrenamtlichen Tätigkeiten innerhalb der Innung gewürdigt. Gabriele Herter und Dieter Laible erhielten das Goldene Ehrenzeichen und wurden zu Ehrenmitgliedern gewählt. Zudem ging die Goldene Ehrennadel an Sabine Schmauder, Heike Bleher und Dirk Müh, während Sonja Blindt, Heike Laraia und Matthias Riepl mit der Silbernen Ehrennadel ausgezeichnet wurden. Dies zeigt, wie wichtig Engagement und Zusammenarbeit in der Branche sind, insbesondere in Zeiten wie diesen.

Insgesamt bleibt abzuwarten, ob die Politik den Wünschen und Bedürfnissen der Friseurbranche gerecht wird und ob es gelingen kann, die Herausforderungen wie steigende Kosten und Schwarzarbeit nachhaltig zu bekämpfen. Ob die Notwendigkeit drängend genug ist für die geforderten Maßnahmen, wird sich zeigen. Fest steht jedoch: Die Friseurbranche braucht dringend innovative Lösungen für ein florierendes, sicheres und junges Handwerk.