Raserei in Reutlingen: Anwohner fordern sofortige Maßnahmen!

Nach einem Raserunfall in Reutlingen äußern Anwohnerinnen ihre Wut. Forderungen nach Maßnahmen zur Verkehrssicherheit verstärken sich.

Nach einem Raserunfall in Reutlingen äußern Anwohnerinnen ihre Wut. Forderungen nach Maßnahmen zur Verkehrssicherheit verstärken sich.
Nach einem Raserunfall in Reutlingen äußern Anwohnerinnen ihre Wut. Forderungen nach Maßnahmen zur Verkehrssicherheit verstärken sich.

Raserei in Reutlingen: Anwohner fordern sofortige Maßnahmen!

Im Königssträßle in Reutlingen herrscht Aufruhr. Uta Ellwanger und ihre Nachbarin Bettina Gokenbach stehen neben einem beschädigten Auto und können kaum fassen, was ihnen widerfahren ist. „Was muss noch passieren, um gegen Raser vorzugehen?“, fragen sie sich empört. Der Vorfall ist kein Einzelfall, denn immer häufiger werden Anwohner Zeugen von rücksichtslosen Fahrern, die sich nicht an die Verkehrsregeln halten. GEA berichtet von den Sorgen anwohner der gefährdeten Gebiete und der anhaltenden Unruhe in der Nachbarschaft.

Aktuelle Statistiken zeigen, dass die Verkehrssicherheit in Deutschland besorgniserregend bleibt. Allein im vergangenen Jahr wurden 238.223 Straftaten registriert, die die Verkehrssicherheit gefährdeten, darunter auch 1.912 illegale Autorennen. Das KBA dokumentiert die hohen Zahlen zu Verkehrsauffälligkeiten und weist darauf hin, dass Geschwindigkeitsverstöße die häufigsten Ordnungswidrigkeiten darstellen. Diese beschleunigte Verkehrssituation sorgt besonders im Stadtbereich für Angst und Unverständnis.

Steigende Forderungen nach Verkehrssicherheit

Situationen wie diese sind Anstoß für viele Verkehrssicherheitsinitiativen, unter anderem vom Mobilitätsverband Changing Cities sowie dem Fahrrad-Club ADFC. Diese Organisationen haben nach einem schweren Unfall auf dem Ku’damm, bei dem eine Mutter lebensgefährlich verletzt wurde, einen Katalog mit Forderungen erstellt. Ziel ist es, die „Vision Zero“ des Senats umzusetzen, die darauf abzielt, schwere Verkehrsunfälle auf Null zu reduzieren. Die Taz berichtet von dringenden Maßnahmen, einschließlich der Forderung nach einer „Task Force Verkehrssicherheit“, die sich um eine umfassendere Überwachung und sicherere Verkehrswege kümmern soll.

Wie diese Maßnahmen konkret aussehen könnten, schildern die Verbände in ihrem Forderungskatalog. Dazu gehört unter anderem die Stilllegung gefährlicher Fahrstreifen und Kreuzungen sowie getrennte Ampelphasen für Rad- und Fußverkehr. Auch die sofortige Umsetzung separater Signalisierungen an Unfallschwerpunkten, etwa für Lkw-Abbiegeverkehr, steht ganz oben auf der Liste. „Da muss auch die Politik gescheite Lösungen finden“, so Reinhard Naumann, der Bezirksbürgermeister von Charlottenburg-Wilmersdorf.

Gemeinsam gegen Raserei

Die Probleme sind nicht nur in großen Städten wie Berlin präsent, sondern betreffen auch kleinere Gemeinden. Uta und Bettina fühlen sich durch die rasende Menge bedroht, die durch ihre Nachbarschaft zischt. „Es ist ein Wunder, dass es noch nicht zu schlimmeren Unfällen gekommen ist“, sagt Uta. Ihr ernsthafter Wunsch ist es, dass die Polizei nicht nur für Verkehrsüberwachung zuständig ist, sondern auch tatsächlich in der Lage ist, effektive Maßnahmen zu ergreifen.

Wie weit die Politik bereit ist, ernsthafte Veränderungen vorzunehmen, bleibt abzuwarten. Immerhin zeigt der verkehrspolitische Sprecher der Grünenfraktion, Harald Moritz, Verständnis für die Ungeduld der Bürger und Verbände, und fordert eine Ausweitung der Verkehrsüberwachung sowie der mobilen Blitzgeräte. “Das geht alle an”, appelliert er, “wir müssen da gemeinsam Lösungen finden.”

Solange jedoch nichts passiert und Raser ungestraft davongekommen, bleibt die Unsicherheit unter den Anwohnern groß. „Wir rufen die Politiker dazu auf, keine Zeit mehr zu verlieren“, schließen Uta und Bettina entschlossen. Diese Frauen sind Zeuginnen einer wachsenden Welle von Empörung, die sich nicht länger ignorieren lässt.