Rottenburger Abiturienten: Abistreich endet in Maleraktion!

Rottenburger Abiturienten: Abistreich endet in Maleraktion!
Es war einmal am Eugen-Bolz-Gymnasium in Rottenburg, wo der Abistreich des Jahrgangs 2025 nicht ganz nach Plan verlief. Am Montag nehmen die Abiturienten die Herausforderung an und beginnen mit der notwendigen Schadensbegrenzung. Bei ihrem Sprühkreide-Projekt haben sie sich mit 1.000 Quadratmetern an Wandfläche ganz schön viel vorgenommen, die nun übermalen werden muss. Unterstützung bekommen die Schüler von einer Malerfirma, die ihnen zeigt, wie man das Malervlies auslegt und Türen sowie Lichtschalter richtig abklebt. Einmal den Bogen überspannt und nun heißt es: Fleißig sein in den Sommerferien.
Wie es zu den Schäden kam, erklärt sich schnell. Die Schüler hatten ursprünglich mit wasserlöslicher Sprühkreide gearbeitet, die sich nach dem Trocknen als nicht so leicht entfernbar erwies, wie man gedacht hatte. Das sorgt für einige Diskussionen auf den sozialen Medien, wo sarkastische Kommentare nicht ausbleiben. Doch der Schulleiter Andreas Greis nimmt die Situation gelassen und betont, dass die Abiturienten selbst betroffen sind, da die Farbe nicht mehr abging. Tatsächlich zeigt sich die Mehrheit der 70 Schüler sehr engagiert und wird in den nächsten drei Tagen an den Wänden arbeiten, während einige andere im Urlaub weilen.
Ein Blick auf die Finanzen offenbart, dass die Schüler eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen haben, um die Kosten für die Sanierung in Höhe von 9.000 Euro zu stemmen. Bisher sind 1.010 Euro zusammengekommen, darunter auch eine großzügige Spende von 500 Euro. Diese Aktion zeigt nicht nur ihren unternehmerischen Geist, sondern auch ein gewisses Maß an Verantwortung, das durchaus in die heutige Bildung integriert werden sollte. Verantwortungsbewusstsein ist ein Schlagwort, das nicht nur in Rottenburg von Bedeutung ist, sondern auch in Diskussionen über innovative Bildungsansätze immer wieder auftaucht, wie bei der Veranstaltung „Future Skills – Zukunftsbildung für das 21. Jahrhundert“, die vor einigen Jahren stattfand (mehr dazu bei der bpb).
Verantwortung im Mittelpunkt
Im Kontext des Abistreichs wird auch klar, dass es um mehr geht als nur die Übermalung von Wänden. Lehrer Dirk Amon hat es treffend formuliert: Die Situation bietet eine tolle Gelegenheit, Verantwortung zu lernen und Problemlösungen zu finden. Und das ist ein Thema, das weit über die Schulgrenzen hinausgeht. Heute stehen Fähigkeiten wie systemisches Denken, soziale Kompetenzen und kreatives Handeln im Fokus der Bildungslandschaft. Diese Eigenschaften sind gefragt, wenn es darum geht, ein zukunftsfähiges Bildungssystem zu gestalten, das den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gewachsen ist.
Im Fall der Rottenburger Abiturienten zeigt sich, dass die einst kreative Idee, den Schulabschluss zu feiern, nun auch als Werkzeug dient, um den jungen Menschen wichtige Lektionen in Verantwortung und Teamarbeit zu vermitteln. Es bleibt spannend, wie die kommende Woche für den Jahrgang 2025 verlaufen wird. Die restlichen Schuljahre des Eugen-Bolz-Gymnasiums neigen sich dem Ende zu, denn der alte Altbau wird in etwa einem Jahr abgerissen. Vielleicht wird dieses Erlebnis, so chaotisch es auch begann, noch ein bleibender Teil der Erinnerungen der Schüler werden. Was bleibt, sind die Fragen, Lacher und vielleicht die innere Erkenntnis: Auch bei bereitwilliger Kreativität sollten die Folgen immer mitbedacht werden.
Für mehr Informationen zu diesem Thema, können Sie die Berichterstattung bei Tagesschau und Schwarzwälder Bote nachlesen.