Politiker im Fragefeuer: Schüler stellen brisante Fragen in Rottweil!
Rottweil, 22.07.2025: Schüler stellen bei „Ausgefragt? Nachgehakt!“ Fragen an Politiker. Ziel: Politisches Engagement fördern.

Politiker im Fragefeuer: Schüler stellen brisante Fragen in Rottweil!
In Rottweil fand vor Kurzem die Veranstaltung „Ausgefragt? Nachgehakt!“ statt, die von der Deutschen Gesellschaft an insgesamt 16 Schulen in Deutschland organisiert wird. Diese Initiative zielt darauf ab, die Brücke zwischen jungen Menschen und der politischen Ebene zu schlagen. Die Nell-Breuning Schule war einer der gewählten Veranstaltungsorte, an dem Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines Speeddating-Formats politische Verantwortungsträger zu ihren Anliegen befragten. Fast 100 engagierte Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 1 des Beruflichen Gymnasiums nahmen aktiv daran teil und stellten Fragen zu vielfältigen Themen wie bezahlbare Einkäufe, Mindestlohnerhöhung, Schutz queerer Menschen, Rente und viele mehr.
Unter den Teilnehmern waren fünf Abgeordnete: Martina Braun (Grüne), Daniel Born (SPD), Vinzenz Glaser (LINKE), Daniel Karrais (FDP) und Maria-Lena Weiss (CDU). In kurzen, intensiven Gesprächen von jeweils 20 Minuten hatten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, ihre Fragen zu besprechen. Dabei waren die Rückmeldungen durchweg positiv – die Abgeordneten äußerten sich beeindruckt von den kritischen und durchdachten Fragen, die ihnen gestellt wurden. „Es war kurzweilig, interessant und erhellend“, fasste ein Schüler seine Eindrücke zusammen.
Politische Bildung – Schlüssel zur Demokratie
Das Format dieser Veranstaltung verdeutlicht einmal mehr, wie wichtig politische Bildung für das Verständnis von Demokratie und Teilhabe ist. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung wird immer lauter nach einer Stärkung der politischen Bildung gerufen, um demokratische Werte zu festigen und extremistischen Einstellungen vorzubeugen. Es ist entscheidend, dass staatliche Bildungsmaßnahmen nicht nur vorgegebene Inhalte vermitteln, sondern auch Raum für kritisches Denken bieten. Der Konflikt zwischen staatlicher Inanspruchnahme und dem Wunsch nach einer eigenständigen, reflexiven Auseinandersetzung mit politischen Themen sollte dabei nicht außer Acht gelassen werden.
Das Demokratiefördergesetz, das Anfang 2023 in Kraft treten soll, zielt darauf ab, Maßnahmen gegen Extremismus zu verstetigen und das zivilgesellschaftliche Engagement zu unterstützen. In diesem Kontext wird politische Bildung nicht nur als Instrument zur Stabilisierung des demokratischen Systems betrachtet, sondern auch als Mittel, um Mündigkeit zu fördern und gesellschaftliche Veränderungen voranzutreiben. Es gilt, die Balance zwischen einem affirmativen Ansatz und der Förderung individueller Autonomie zu wahren.
Engagement und Diskussion im ländlichen Raum
Geplant sind nicht nur Veranstaltung wie diese, sondern auch interaktive Workshops, die theoretisches Wissen mit praktischen Einblicken kombinieren. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern nicht nur das politische System näherzubringen, sondern sie auch aktiv zur Wahlteilnahme und politischem Engagement zu ermutigen. Die Lehrkräfte, wie Jonas Weber von der Nell-Breuning Schule, betonen, dass solche Begegnungen nicht nur den Austausch zwischen Jugendlichen und Politikern fördern, sondern auch die Schüler zu engagierten Bürgern machen.
Der Erfolg der Veranstaltung in Rottweil könnte als Vorbild gelten – es zeigt, dass das Interesse an politischen Themen unter den Jugendlichen vorhanden ist und sie bereit sind, sich aktiv in den Dialog einzubringen. Das fördert nicht nur das Verständnis für Demokratie, sondern trägt auch zur Stärkung der Beteiligung an Wahlen in der Zukunft bei.
Gerade in Zeiten, in denen politische Bildung und Engagement für die demokratische Gesellschaft an Bedeutung gewinnen, zeigen Formate wie „Ausgefragt? Nachgehakt!“, wie wichtig der Austausch zwischen Generationen und politischen Akteuren ist. Nur so kann die Gesellschaft ständig im Fluss bleiben und auf die Bedürfnisse aller Bürgerinnen und Bürger eingehen.
Weitere Informationen zu den Hintergründen dieser bedeutenden Initiative finden Sie bei der NRWZ und der Bundeszentrale für politische Bildung.