Rottweil zeigt kaum Interesse an der Wiedervermietungsprämie!

Rottweil zeigt kaum Interesse an der Wiedervermietungsprämie!
In Baden-Württemberg gibt es Bewegung auf dem Wohnungsmarkt. Seit Juli 2020 hat das Land ein Programm zur Wiedervermietungsprämie ins Leben gerufen, das Kommunen großzügig belohnt, wenn sie leer stehende Wohnungen wieder vermieten. Laut NRWZ wurden innerhalb von fünf Jahren mehr als 600 Wohnungen erfolgreich reaktiviert. Im Durchschnitt kommt alle drei Tage eine ehemals leer stehende Wohnung an neue Mieter. Das spricht sich herum und zeigt, dass es durchaus Potenzial gibt, die angesannte Wohnungsnot zu verringern.
Der Mechanismus ist simpel: Pro wiedervermieteter Wohnung, die mindestens sechs Monate leer stand, zahlt das Land zwei Netto-Monatskaltmieten, maximal also 2.000 Euro. Diese Prämie wird an die Kommunen ausgezahlt, die das Geld dann an die Vermieter weitergeben. Bis dato wurden insgesamt rund 861.000 Euro an Prämien bewilligt, wie aus aktuellen Berichten hervorgeht.
Aktivität im Landkreis Rottweil
Im Landkreis Rottweil sieht die Lage allerdings gemischt aus. Während Deißlingen drei Prämien für die Wiedervermittlung von Wohnungen erhielt und auch Schramberg eine Wohnung vermittelte, bleibt die Stadt Rottweil zurückhaltend. Sie hat bislang auf Gelder aus der Prämie verzichtet und verfolgt stattdessen ein eigenes Programm zur Reaktivierung von 135 Wohnungen. Laut SDB-BW könnte eine nächste Etappe die Einführung einer zusätzlichen Erfolgsprämie von 500 Euro pro vermieteter Wohnung sein, sofern eine Gemeinde ein eigenes Förderprogramm anwendet.
Ministerin Nicole Razavi kündigte diese Neuerung im Oktober 2024 an. Ein neuer Anreiz, der durchaus auf fruchtbaren Boden fallen könnte! Bisher wurden 33 dieser zusätzlichen Prämien verteilt, wobei Riegel am Kaiserstuhl mit sechs Prämien an der Spitze steht.
Der Kampf gegen die Wohnungsnot
Die Wiedervermietungsprämie ist Teil einer größeren Initiative, um der drängenden Wohnungsnot in Baden-Württemberg entgegenzuwirken. Laut Tagesschau gibt es in dem Bundesland mehr als 230.000 leer stehende Wohnungen. Der baden-württembergische Mieterbund hat bereits kritisiert, dass die Prämie nicht ausreicht, um die Wohnungsnot signifikant zu verringern. Laut ihrer Ansicht müssten jährlich mindestens 60.000 neue Wohnungen entstehen, um den Bedarf decken zu können.
Zusätzlich zur Wiedervermietungsprämie soll ein kommunaler Grundstücksfonds sowie das Programm „Innovativ Wohnen BW“ dazu beitragen, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Auch die Pilot-Prämie für kommunale Konzeptvergaben von 10.000 Euro zeigt, dass die Landesregierung entschlossen ist, die Thematik anzugehen und Gemeinden zu unterstützen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Initiativen entwickeln und ob die Maßnahmen ausreichen werden, um die Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt im Land nachhaltig zu lindern. Doch eines ist sicher: Die Wiedervermietungsprämie ist ein Schritt in die richtige Richtung!