Schramberg steht vor Krankenhausverkauf: Kommt endlich Bewegung?
Schramberg plant den Verkauf des ehemaligen Krankenhausareals mit Fokus auf Wohnen und Gastronomie. Aktueller Stand und Zukunftsperspektiven.

Schramberg steht vor Krankenhausverkauf: Kommt endlich Bewegung?
Es gibt Neuigkeiten aus Schramberg, denn der Verkauf des ehemaligen Krankenhausareals zieht sich weiter hin. Nach der Schließung vor 14 Jahren stand die Stadtverwaltung unter Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr bereits mehrmals vor dem Herausforderung, das Areal zu vermarkten – zwei frühere Versuche blieben erfolglos. Aktuell läuft seit Juli 2024 der dritte Vermarktungsversuch, der im Rahmen einer Ausschreibung zur Konzeptvergabe stattfinden soll. Doch wie sieht es mit den Fortschritten aus? Infolge einer Anfrage der CDU-Fraktion berichtete Stadtplaner Joschka Joos in der letzten Gemeinderatssitzung über den Stand der Dinge.
Das Interesse an dem Grundstück ist spürbar, mehrere Investoren haben ihre Angebote eingereicht, wobei sich eine Planung als Favorit herauskristallisiert hat. Die Einreichungsfrist für die Investoren endete bereits im September 2024. Das Nutzungskonzept von Seiten der Stadt fokussiert sich auf Wohnraum, ergänzt durch nicht störendes Gewerbe sowie Gastronomie. Auch die mögliche Integration eines Hotels oder ähnlicher Nutzungen steht zur Debatte. Gleichzeitig bleibt den Bietern der Umgang mit dem bestehenden Gebäude überlassen – sei es durch einen Abriss oder eine Mitnutzung.
Fortschritte und Herausforderungen
Nach intensiven Verhandlungen mit einem favorisierten Bieter seit November 2024 pausiert die Stadtverwaltung derzeit die Gespräche mit weiteren Interessenten. Dies könnte sich jedoch schnell ändern, sollte es neue Entwicklungen geben. Ein wichtiger Punkt auf der To-Do-Liste ist die Überarbeitung eines Wertgutachtens aus dem Jahr 2021, das aufgrund veränderter Marktbedingungen angepasst werden muss. Zudem wurde ein Gutachten zu potenziellen wirtschaftlichen Risiken, wie Altlasten, beauftragt und soll in einem Monat vorliegen. Laut den städtischen Planungen sind weitergehende Gespräche mit Planern, Anwälten und Behörden ebenfalls auf der Agenda.
Die Umsetzung des Projektes soll im speziellen 13a-Verfahren angegangen werden, was eine Dauer von 9 bis 12 Monaten mit sich bringt. Nicht zu vergessen ist, dass für den benötigten vorhabenbezogenen Bebauungsplan Kosten in Höhe von etwa 20.000 Euro zu erwarten sind – zusätzlich noch einmal 10.000 Euro für ein artenschutzrechtliches Gutachten. Angesichts dieser Rahmenbedingungen drängt die CDU auf eine schnellere Kommunikation seitens der Stadtverwaltung, während Informationen für Anfang 2025 in Aussicht gestellt wurden.
Blick in die Zukunft
Das Areal des ehemaligen Krankenhauses liegt im Sanierungsgebiet „Bühlepark“, wodurch auch der Verkauf an Investoren, Bauträger oder Wohnungsunternehmen geregelt ist. Der festgelegte Kaufpreis beträgt zurzeit 1,8 Millionen Euro, wobei dieser je nach den zukünftigen Entwicklungen variieren könnte. Ein spezieller Fokus auf einen förderfähigen Wohnanteil zeigt, dass die Stadt nicht nur auf Wirtschaftlichkeit setzt, sondern auch im Sinne ihrer Bürger denken möchte.
Nach wie vor ist die Lage der deutschen Krankenhäuser besorgniserregend. Laut aktuellen Zahlen von PwC müssen viele Kliniken in den nächsten Jahren intensiv in ihre Infrastrukturen investieren, um den Anschluss nicht zu verlieren. Ein abgenutzter Zustand vieler Gebäude und steigende Betriebskosten durch die COVID-19-Pandemie sowie die Ukrainekrise haben die Herausforderungen erhöht. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt in Schramberg entwickeln wird und ob die Stadt ihre Pläne zügig in die Tat umsetzen kann, um die dringend notwendigen Perspektiven zu schaffen.
Für die Bürger und die Stadtverwaltung in Schramberg ist klar: Hier liegt viel Potenzial brach, und jetzt gilt es, die richtigen Entscheidungen zu treffen und ein gutes Geschäft für alle Seiten zu machen.
Weitere Informationen zum Verlauf der Verhandlungen und den nächsten Schritten sind für das Frühjahr 2025 in Aussicht gestellt.